Braucht es überhaupt eine Einzelregulierung der Heizung via Raumthermostat??

Wir haben bei der Auswechslung unserer 20 Järigen Gasheizung gleich auch noch einzelne Thermostaten pro Heizkreis/Raum realisiert. Der letzte Winter war ja bekanntlich ziehmlich streng und wir haben trotzdem einen reduzierten Gasverbrauch von ca 20 Prozent festgestellt. Dies liegt sicher auch am verbesserten Wirkungsgrad der Heizung aber auch an der Einzelraum Regelung.

 
@Pippen

Diese Angaben hat mir der Heiziger von Swisstherm gegeben und der sagte mir, dass man das heute eigentlich nicht mehr macht, die Leitungen soweit auseinander zu legen. Das muss(te) ich ihm natürlich glauben und bin froh, dass dies ohne mein weiteres Zutun auch so gemacht wurde - damit hatte ich mich vorher noch nie auseinandergesetzt wenn ich ehrlich bin. Wenn Du andere Vergleichsangaben besitzt und das von anderen Heizigern weisst, dass dies noch nicht üblich ist, nehme ich das so zur Kenntnis, da ich nur diese eine Angabe von Swisstherm habe.

Für jene welche es interessiert, hier die Werte der Vorlaufstemperatur in diesem strengen Winter (November - Januar) für eine Raumtemperatur von 21.5°C

-18°C --> 30°C

-10°C --> 28°C

-5 °C --> 26°C

+0°C --> 25°C

+5°C --> 24°C

+10°C --> 23°C

+15°C --> 22°C

Da ich wie gesagt, keinerlei Innenthermostate habe, ist der Raumsollwert von 21.5°C eine rein mathematische Angelegenheit. Ich messe 22.3°C im Tagesmittel in der Stube. Im EG sind die Ventile mit 2.8l/min pro Heizkreis voll offen. Im Obergeschoss sind diese auf ca 1.5 l/min im Durchschnitt, je nach Raum. Bad etwas mehr, Schlafzimmer etwas weniger und der Vorplatz auf ca 1l/m da dieser von von der Steigwärme des EG's mitgewärmt wird. Ich bin immer mal wieder noch am etwas einregulieren, da es halt imer 2 bis 3 Tage dauert, bis sich die neue Temperatur stabilisiert hat und "fühlbar" ist.

Der Heiziger hat mir erklärt, die Ventile immer möglichst offen zu halten und wenn das Temperaturdelta der verschiedenen Zimmer und Geschosse stimmt, anschliessend nur noch den Raumsollwert an der Heizung zu verschieben bis die Temperaturen passen. Dabei bin ich jetzt und ich muss sagen, das funktioniert sehr gut und wenn das einmal erledigt ist, sind es zwei Knopfdrücke an der Heizung wenn man's mal etwas wärmer oder kälter will.

Gruss,

Oliver

 
@Oliver

Ich find es super, dass bei euch die Bodenheizung so verlegt wurde. Denn das ist das einzig richtige.

Ich kann aber die Aussage Deines Heizigers überhaupt nicht bestätigen, dass dies Standard ist.

Ganz im Gegenteil 80-85% werden mit viel grösseren Abständen verlegt. Ganz einfach aus dem Grund,

dass es günstiger ist. Aber eben nur bei der Erstellung. Bei den Heizkosten sieht das dann ganz anders

aus. Auch aus den Bildern hier im Forum sieht man, dass meistens anders verlegt wird. Hier im

Forum sind die meisten mit 20-25cm Abstand (Wohnräume) und 10-15cm in den Bädern verlegt.
@Pippen: Was sind dann aktuell die richtigen Abstände beim Verlegen von Bodenheizungen? Ich habe nämlich die Offerte vom Heizungsinstallateur erhalten und da steht folgendes: "Lieferung der Fussbodenheizung mit einer Betriebstemperatur von 30/27 C. Die Rohre werden sternförmig verlegt mit Rand und Innenzohnen....." Die Angabe über die Abstände in der Bodenheizung ist nirgends erwähnt... Wir sind gerade in der Planungsphase für unseren Neubau...

Danke.

 
Hallo zusammen

Kann mir niemand helfen? (siehe Beitrag vorher). Wir haben nächste Woche einen Termin beim Heizungsinstallateur und ich frage mich, was die "richtige" Lösung für das Legen der Bodenheizung ist. Ich habe mittlerweile einen Plan gesehen (nicht von unserem Bau), auf dem der Heizungsinstallateur an den Aussenwänden engere Heizschlaufen zieht (abstand ca. 10cm) und auf der grossen Fläche des Raumes weitere Bahnen zieht (ca. 30cm). Weiter oben lese ich in einem anderen Beitrag lese ich, dass 6cm heutzutage "Standard" sind/sein sollten.

Wie sollten nun die Abstände bei der Bodenheizung sein? Wir haben im Energie-Nachweis bei der Baubewilligung auch drin stehen, dass der Vorlauf kleiner/gleich 30 Grad sein muss, weil wir keine Einzelraumthermstaten installieren.

Vielen Dank und Gruss

Mimimausi

 
Hallo minimausi

Das kann Dir niemand sagen, der nicht Deine Pläne, mitsamt der Isolierung usw., kennt.

Ich würde Kontakt mit demjenigen aufnehmen, der den Energienachweis erstellt hat. Er sollte eigentlich diese

Berechnungen (Vorgaben für Verlegeabstände) machen und sie dem Heizungsinstallateur zustellen.

Wichtig ist, dass die Verlegung bifilar geplant wird (schneckenförmig). Er soll Dir diese Berechnungen doch

auch zustellen. Daraus solltest Du dann die max. Vorlauftemperatur herauslesen können. Diese sollte max.

28°C bei -10°C betragen.

 
Vielen Dank für deine Antwort. Gibt es nicht allgemeine Empfehlungen wie die Bodenheizung heute im Allgemeinen verlegt wird? Ist es denn normal, dass die Rohre in einem Zimmer in unterschiedlichen Abständen gelegt werden (Raumitte grösser, Raumwand kleiner)?

wir bauen nicht mit Minergie-Zertifikat, werden aber 18cm Wandisolation haben, beim Dach Minergiewerte und haben eine beheizte Fläche von 290m2. Der Energienachweis hat ein Ingenieur gemacht, aber die Planung und die Berechnung macht nun nicht mehr der Ingenieur sondern der Planer vom Heizungsinstallateur. Und wir haben jetzt zwei Unternehmen für die Heizungsinstallation zur Auswahl und wir werden diese beide besuchen und ich möchte einfach rausfinden, dass diese "Qualität" liefern...

 
Ja, es ist normal, dass im selben Raum unterschiedliche Abstände verlegt werden. An den Aussenwänden, werden die Abstände immer

kleiner gewählt, da dort am meisten Wärme "abfliesst". Ausserdem sollte die Verlegung schneckenförmig sein, sonst ist es in einer Ecke des Zimmers

am Boden warm und in der gegenüberliegenden Ecke nur noch lauwarm. Bei der schneckenförmigen Verlegung kann dies nicht passieren.

Dann setze Dich mit dem Planer vom Heizungsinstallateur zusammen und verlange von ihm eine Berechnung der Verlegeabstände für eine max.

Vorlauftemperatur von 28°C bei -10°C. 80% von diesen Planern würde Dir sagen, dass man dies heute nicht mehr so genau berechnen muss. Es

habe bis jetzt immer gepasst. Klar wird es am Schluss immer irgendwie passen. Doch wenn die Vorlauftemperatur zu hoch ausgelegt wird, gibt

es keinen Selbstregelungseffekt mehr und zudem wird die Stromrechnung höher ausfallen, da der Wirkungsgrad der WP mit jedem °C höheren

Vorlauftemperatur abnehmen. Deshalb lasse Dich nicht darauf ein und Verlange die Berechnung. Dann hast Du später auch etwas in der Hand.

 
Liebe Hausbau-Freunde

Ich glaube das hier in diesem Thread zwei Dinge durcheinander gebracht werden. Nach meiner laienhaften Sicht gibt es gibt die RAUM-Thermostaten für die Temperatur-Regelung direkt im Raum. Und dann gibt es bei der Heizung vorgelagert die einzelnen Ventile pro Raum (oder Bereich). Die Raum-Thermostaten regeln diese Ventile. Die Ventile sollte man aber auch direkt verstellen können. Dazu muss mann dann aber halt in den Heizungsraum runter oder irgendwo einen Deckel von der Wand abnehmen.

Ich für mich brauche keine Raum-Thermostaten in den Räumen mehr. In der Vergangenheit habe ich die Einstellung jeweils einmal eingestellt und anschliessend habe ich die Raum-Thermostaten normalerweise nicht mehr angefasst. Dazu kann man schon mal in den Keller gehen und die Ventile direkt einstellen. Auf eine Einstellung pro Raum (direkt am Ventil) möchte ich aber trotz Gebäudebelüftung nicht verzichten. Ich will z.Bsp im Schlafzimmer keinen warmen Boden haben. Im Badezimmer ist es genau das Gegenteil (Ventil im Schlafzimmer ganz zu, Ventil im Badezimmer voll auf).

Wichtig ist dass ma(n) die Räume am Ventil getrennt regeln kann und dass das Schlafzimmer und das Badezimmer, die gleich nebeneinander liegen, nicht am selben Ventil hängen.

Gruss Jürg

 
@Schleier

Alles was Du sagst ist korrekt. Trotzdem gibt es heute aber eine Vorschrift, dass man solche Raum-Thermostaten haben muss.

Unter bestimmten Umständen ist man aber nicht dazu verpflichtet. Z.Bsp. wenn man sehr tiefe Vorlauftemperaturen hat.

 
Super, danke! Ich werde also beim Planer diese Berechnung verlangen. Ich habe mit Hilfe von Google auch ein paar Seiten vom grossen Kanton gefunden, die dieses Thema behandeln. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird aufgrund der Raumgrösse, der gewünschten Raum-Solltemperatur und der verwendeten Isolation der Wärmebedarf pro Zimmer ausgerechnet. Anschliessend gibt es eine Berechnung, die aufzeigt wieviele Meter Heizungsrohr in diesem Zimmer gelegt werden müssen um die gewünschte Temperatur bei einem Vorlauf von z.Bsp. 28 Grad zu erreichen. Die Anzahl Meter Rohr führt dazu, dass in einem kleinen Raum und einer höheren Zimmertemperatur (Bsp. Bad) automatisch die Rohre enger gelegt werden müssen als in einem grossen Raum mit viel Platz für die Rohre.

Ist das so korrekt?

Welche gewünschte Temperatur habt ihr angegeben? Normalerweise reichen bei uns 21 Grad Wohnzimmer, 20 Grad Schlafzimmer und 22 Grad Badezimmer.

Zudem habe ich noch über einen hydraulischen Abgleich gelesen. Dieser ist gemäss Info wichtig, damit alle Heizkreisläufe gleichen Wasserdurchfluss haben und somit kleine Heizkreisläufe einen grösseren Widerstand eingestellt bekommen, als lange Heizkreisläufe. Dieses Einstellen ist der Abgleich. Ist das bei uns in der Schweiz auch so, bzw. Standard?

Wir werden nur einen Thermostat im Wohnzimmer haben, ansonsten verzichten wir darauf, weil ich auch davon ausgegangen bin, dass wir die einzelnen Kreisläufe im Keller steuern können. Bei uns im Energienachweis ist aber explizit angekreuzt:

Einzelraum-Temperaturregelung: keine, Flächenheizung mit max. Vorlauf-Temperatur <= 30 Grad

-> ich bin davon ausgangen, dass dies bedeutet dass wir nicht in allen Zimmern Thermostaten haben, aber sehr wohl im Keller die einzelnen Kreisläufe regeln können.

 
Einzelraumregulierungen haben durchaus noch andere Funktionen / Möglichkeiten. Zusamen mit einer zentralen Steuerung, meist nachrüstbar, erlauben sie eine Regelung der Raumtemperaturen nach Benutzungsgewohnheiten. Z.B. das Schlafzimmer nachts heizen statt tagsüber, Räume die temporär nicht benutzt werden reduziert heizen, usw.

Gruss, Fred

 
Hallo zur Info, Raumthermostaten sind generell in der ganzen Schweiz vorgeschrieben. Ausnahme ist wenn die Auslegung der Bodenheizung bei tiefster Aussentemperatur unter 30 Grad liegt. Konkret erreicht man dies wenn kleiner Abständer der Bodenheizungsrohre verlegt werden, also je mehr Rohre im Boden desto kleiner die Bodern resp Vorlauftemperatur. Gruss

 
Hi,

sehr interessant. habe von meinem Heizungsbauer folgendes übermittelt bekommen:

28°C Vorlauf bei -8°C Aussentemperatur und 20°C Raumtemperatur

Ich hätte Raumfühler installieren lassen können, habe mich jedoch aufgrund der Trägheit der FBH dagegen entschieden.

Wisst ihr, ob man jetzt die VT hochrechnen kann auf zB -15 Grad oder ist -8 Grad als "tiefster" Wert ok?

 
Lieber @kneidel

Diese Angaben sind ausführlich, die Frage ist nur, wie willst Du diese kontrollieren.

Dafür braucht es entweder ein Wärmezähler oder Anzeigen bei der WP.

Einen WZ habe ich eingebaut und kann die Werte genau erfassen.

Mit dem seperaten Stromzähler kann ich die Anlage kontrollieren und auswerten.

Somit bin ich immer auf der sicheren Seite und habe einen Beweis, wenn es mal zu Streitigkeiten kommt.

(Was ich ja nicht annehme, dass dies bei mir je geschehen wird)

Die Angaben sind für den Servicetechniker wichtig, damit er die Heizkurve richtig einstellen kann.

Bewahre diese Angaben gut auf, bei der IB der Anlage kannst Du diese verwenden.

Herzlicher Gruss

 
@kneidel

Hat Dir der Heizungsbauer eine detaillierte Heizlastberechnung nach EN 12831 erstellt?

Da müss für jeden Raum genau berechnet werden wie lange das/die Heizungsrohre sein

müssen, und wie stark die Ventile geöffnet sein müssen und wie gross die Differenz

von VLT zu RLT für diesen Heizkreis sein müssen. Dieses Dokument umfasst zwischen

30 und 40 Seiten.

 
@maningreen,

ich muss mal anfragen. Wahrscheinlich wird er sich wundern...Ich bin vielleicht der Erste in dieser Überbauung /emoticons/default_cool.png

Danke Dir und Gruss.

 
Hallo zusammen,

ich möchte diesen thread nochmal hochholen, weil ich mir auch Gedanken über die Auslegung der Heizung im geplanten Neubau mache. Aus dem was hier diskutiert wurde und aus den Informationen in dem Artikel über die Regelung von Flächenheizungen (download link: http://www.minergie.ch/tl_files/download/Artikel/2013_Heizungsregelung%20bei%20Flaechenheizungen_Haustech%20Nov.%202010.pdf) ist klar, dass bei einer optimierten Wärmepumpenheizung mit tiefer Vorlauftemperatur Themostatregelungen keinen Sinn machen, vielmehr sollten immer mindestens 60% der Heizkreise offen sein. Soweit so gut. Aber, wie hier ja auch schon angeführt, gibt es halt an viele Räume unterschiedliche Anforderungen: das Kinderzimmer sollte natürlich wärmer sein als das Schlafzimmer etc. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Nutzung der Räume auch ändern kann, d.h. es soltle möglich sein, dass das bisherige Kinderzimmer später mal Schlafzimmer wird. So wie ich das verstanden habe, würde jede solche Anderung nur durch die Veränderung der Ventilstellungen möglich, d.h. es würde jedesmal ein neuer hydraulischer Abgleich der gesamten Anlage notwendig, was mir doch sehr aufwändig erscheint. Spontan würde mir als mögliche Regelung bei der Heizsituation mit tiefer Vorlauftemperatur ein System in den Sinn kommen, in dem der Raumthermostat in einem Raum nicht den gesamten Heizkreis schliesst und öffnet, sondern in dem jeder Raum einen Hauptheizkreis mit ca. 60% der Rohrlänge hat, und 2 Heizkreise mit je ca. 20%, die via Raumthermostat geöffnet oder geschlossen werden können. So liesse sich die Heizleistung in Schritten auf 60%, 80% und 100% regulieren, ohne dass die negativen Folgen einer Raumthermostatregelung mit Oeffnen und Schliessen des gesamten Heizkreises auftreten. Ein solches System würde auch das Problem beim free cooling bessern, da dort ja in Räumen, in denen im Winter wegen Sonneneinträgen weniger geheizt werden muss, im Sommer am stärksten gekühlt werden müsste. Weiss jemand, ob eine solche Regelung realistisch ist, oder wie man sonst das Problem der Erzielung unterschiedlicher Raumtemperaturen bei einer Niedertemperatur Flächenheizung in den Griff bekommen kann?

Grüsse roeka

 
Lieber @Roeka

Finde Deine Überlegungen spannend und interessant.

Nur bei Niedertemperaturflächenheizung macht das überhaupt keinen Sinn.

Die Fussbodenheizung ist so träge und bis sich die Temparaturen sich verändern, dauert dies mehrere Stunden.

Auch ist es ökonomisch nicht sinnvoll und bei der Realisierung sehr problematisch.

Darum würde ich davon abraten.

Meine Fuzssbodenheizung ist auf 30°C bei -8°C ausgelegt und installiert worden.

Ich habe nun 3 Jahre praktische Erfahrung und hatte nie in irgend einem Raum das Gefühl gehabt, das sich die Temperaturen beim Heizen und Kühlen sich negativ verhielten.

Wenn Du eine Wärmepumpenanlage mit Raumkompensation fährst, funktioniert dies einwandfrei.

Je weniger Regelung, desto zuverlässiger ist die Anlage.

Und die Ansicht bezüglich der Funktion der Räume über die Zeit verändern, finde ich braucht es kaum einen Abgleich im Heizsystem. Wenn Du den Durchfluss von der Einstellung 1.5l/min auf 1.0l/min veränderst, macht das keinen grossen Unterschied aus. Dies ist eine Reduktion von 30 l/Stunde und dies kann eine Anlage gut verkraften.

Herzlicher Gruss

 
Hoi maningreen

Wie bekommt man es ohne Raumthermostate hin, dass Räume unterschiedlich beheizt werden.

Bei uns im OG: Bad 24Grad, Kinder 22 Grad, Schlafzimmer 19 Grad

Gruß moudi

KNX...und das Leben ist voller Überraschungen

 

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