Lärmbelästigungen durch "Kuhglocken"

charleston58

Mitglied
28. Juli 2009
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Hallo zusammen

Wir haben vor einem Jahr unser neues Haus bezogen. Rundum sind diverse EFH Siedlungen und auch einzelne weiterentfernte Wohnblocks. Eine einzelne grössere Parzelle vor den EFH wird landwirtschaftlich genutzt. D. H. den ganzen Tag sind Kühe (mit Glocken) auf der Weide. 7 Tage in der Woche Monat für Monat! Zu bemerken ist, dass dies der einzige Landwirtschafts-betrieb mitten im Dorf ist. Die anderen LW-Betriebe sind ausserhalb des Dorfes und haben notabene ebenfalls Kühe, aber ohne Glocken!!

Nun zu meinem Anliegen - Hat jemand die gleichen Erfahrungen mit Kuhglocken Gebimmel gemacht? Konnte das Problem gelöst werden bzw. wenn ja, wie und mit welchem Ergebnis?

Es ist mir bewusst, dass ich auf dem Lande gebaut habe und gewisse Emissionen erdulden muss. Aber wie oben erwähnt, befindet sich der kleine Landwirtschaftsbetrieb mitten im Dorf. Als vernüftiger Mensch habe ich natürlich versucht mit dem Landwirt ein Gespräch zu führen. Leider ohne Ergebnis.

 
Da kann ich nur Kopfschütteln.

Wer an einen solchen Platz zieht und dann nachträglich nach einem Jahr reklamiert obwohl die Landwirtschaft ja sicherlich schon vorher dort war, den könnte ich /emoticons/default_additional/199.gif

Wenn ich umziehe dann achte ich doch sicher auch auf die Umgebung (Strassenlärm, Schulen, Flughafen oder eben Landwirtschaft) usw. /emoticons/default_additional/204.gif

 
Nach deinen Schilderungen macht er das sicherlich mit Absicht. Wahrscheinlich ist er mit seinem Leben unzufrieden und will einfach nerven... Wenn andere Bauern, ausserhalb, ohne Glocken auskommen und er, innerorts, mit Glocken... Ev. kommst du hier mit der "Kumpeltour" weiter... Schenkst ihm ein Schnaps, bist lieb und irgendwann mal klappt's ev.

 
Meiner Meinung nach stellt sich nur folgende Frage:

Wer war vorher da? Kühe oder Häuser?

Ich ziehe auch nicht in die französische Schweiz und beschwere mich danach, dass alle um mich Französisch sprechen ;-)

Grüsse

Iwan

 
also, mir persönlich fehlt das verständnis für dein anliegen. wer aufs land zieht, tut dies bewusst, um ländlichen charakter zu geniessen. dazu gehören z.b. auch kuhglocken. und wie schon geschrieben, die kühe und der bauer waren sicher schon vorher da...

ich habe auch immer besonders freude an leuten, die irgendwo hinziehen und dann der umgebung sagen, wie sie es gerne hätten. sollen sich doch die anderen nach diesen persönlichen wünschen richten.

ganz anders wäre es natürlich, wenn du vorher dort dein haus gebaut hättest und der bauer erst im nachhinein seine kühe mit glocken bestückt hätte /emoticons/default_additional/108.gif

 
Es ist mir bewusst, dass ich auf dem Lande gebaut habe und gewisse Emissionen erdulden muss. Aber wie oben erwähnt, befindet sich der kleine Landwirtschaftsbetrieb mitten im Dorf. Als vernüftiger Mensch habe ich natürlich versucht mit dem Landwirt ein Gespräch zu führen. Leider ohne Ergebnis.
Entschuldige, aber wundert Dich das? Als "vernünftiger Mensch", wie Du schreibst, kann man doch nicht allen Ernstes erwarten, dass der Bauer, der mit Sicherheit vor allen EFH-Besitzern da war, nun nachträglich seine Kühe mit Schalldämpferkuhglockensystemen nachrüstet /emoticons/default_biggrin.png, weil sich die neuen Nachbarn seiner vierbeinigen Milchproduzentinnen belästigt fühlen.

Wer schon das Gefühl hat, er müsse "gewisse Emissionen erdulden", nachdem er aufs Land gezogen ist, wäre vielleicht mit der schicken Attika-Wohnung in der Stadt doch besser bedient gewesen /emoticons/default_wink.png.

Es tut mir leid, aber für solche "Probleme", habe ich absolut kein Verständnis.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Da kann ich nur Kopfschütteln.
Hallo charleston58

Also ich finde Dein geschildertes Problem auch ein Problem "auf sehr hohem Niveau".

Ich durfte auch sechs Jahre in einem EFH hausen, welches gänzlich von Kühen mit Glocken umgeben war. Ist doch ein Priveleg, wenn man so wohnen darf; Inmitten der Landwirtschaft, ohne grosse Nachbarn zu haben (beinahe als Einsiedler....).

Wenn Dein Nachbarslandwirt Dich wirklich schikanieren wollte, würde er jedes Wochenende morgens um 0700 mit seinem Traktor auf der Weide herumheizen und etwelche Anhänger auf dem Feld "herumdeponieren"....ohne Ziel und Zweck (auch schonmal erlebt).

Wenn Dir dieser Lärm Sorgen bereitet, gibts für Dich vermutlich auch sonst nirgendswo auf diesem Planeten Rettung......denn Lärmimissionen gibts überall.

Ich durfte bereits an einigen Orten wohnen:

i) In einer Innenstadt = dauernder Lärm von Passanten, Fussballfans, jungen O-Europäer mit Deutschen Kisten, welche so verbastelt waren, dass sie wie Tarnkappenbomber tönten, kreischenden Kindern auf Spielplätzen

ii) An der Stadtperipherie = Bahnlinie, Anflugsschneise des Flughafens, Lastwagen, etc. etc. .... die Liste könnte ich noch verlängern...

iii) auf dem Land (erwähnt)

Um Dir aber doch noch eine Antwort auf Deine Frage zu geben:

Nein. Du kannst grundsätzlich gegen diese bimmelden Kühe nix unternehmen. Es ist legitim, dass Kühe Glocken tragen und kein Gericht in der Schweiz, wird das verbieten (wenn es anders wäre und man das zum Präsidentsfall machen würde, würden Bauern in Gebirgen und Orten höherer Topographie die Viecher nämlich lange suchen, wenn sie sie in den Stall holen wollen. So hört man sie und findet sie entsprechend schneller, wenn sie irgendwo auf Abwege kommen...).

En Gruess

AdArch

 
Nach deinen Schilderungen macht er das sicherlich mit Absicht. Wahrscheinlich ist er mit seinem Leben unzufrieden und will einfach nerven...
Natürlich, das ist es! Und wahrscheinlich sagt er seinen Kühen auch noch tagtäglich, sie sollen ja immer ihre Köpfe kräftig schütteln, damit es auch richtig laut bimbelt /emoticons/default_additional/138.gif

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Finde ich lustig, habe GENAU das gleiche vor Jahren in der Stadt Zug erlebt.

Ein übereifriger hat da ein ganzes Quartier mit Flugblättern überschüttet, da Ihn die, auf dem (aus meiner Sicht) idyllischen Feld zwischen den mehrstöckigen Häusern, grasenden Kühe gestört haben (ebenfalls das bekannte Glockenproblem).

Mein guter deutscher Freund hat da nur den Kopf schütteln können, da aus seiner wie auch meiner Sicht so etwas tatsächlich ein privileg ist (Natur, nicht nur Beton, etc.).

Moral von der Geschichte:

Auf der Wiese wo die Kühe grasten wird nun eine neue mehrstöckige Gross-Überbauung hingestellt. Ob das dem ruheliebenden Mitmenschen besser gefällt. /emoticons/default_smile.png

 
...ui...ui...ui... Da hast du aber was ausgelöst charleston58 /emoticons/default_smile.png

Anektode:

Ich ziehe ja in ein 500-Seelen-Dorf - auf's Land. Seit einem Jahr besuche ich alle möglichen Veranstaltungen dort und rede mit vielen Leuten, um mich zu integrieren - natürlich auch mit Bauern. Und sogar die meinten einmal, dass ich Glück hätte, dass die Kühe dort keine Glocken tragen... Nicht alle Bauern, finden Kuhglocken a priori toll...

Ich habe vorgesorgt, indem ich mir ein Dorf ausgesucht habe ohne Kirche (lärmtechnisch viel schlimmer als Kuhglocken) und indem ich eine Komfortlüftung eingeplant habe (Fenster immer/meistens zu). Ich bin neben einer Kirche in Basel aufgewachen... Nee danke! Zuerst im Gundeli (Heiliggeist-Kirche, 150 Meter entfernt) und dann im Gellert (Gellert-Kirche, 90 Meter entfernt).

Gruss,

Ding-Dong

 
Da muss ich Charleston58 etwas in Schutz nehmen. Seht euch mal folgenden Beitrag an...

Auch wir wohnen in einer ländlichen Umgebung und direkt unter unserem Schlafzimmerfenster weiden ab und zu mal Kühe mit Glocken (zum Glück nur alle paar Monate für 1-2 Wochen). Je nach Tonlage dieser Glocken stört dieses Gebimbel schon etwas. Vor allem gegen den Morgen, wenn der Schlaf nicht mehr so tief ist.

Meine Frau findet das sehr schön, entspannend und "heimelig" (halt wie auf einer Alp). Ich hingegen schliesse gegen Morgen dann meistens das Fenster.

Mir wäre es jedoch noch nie in den Sinn gekommen, dem Bauern diese Glocken zu verbieten. Schliesslich war er mit seinen Kühen vor uns da und wir haben uns bewusst für eine ländliche Umgebung entschieden...

 
Also, ich find das Vogelgezwitscher am Morgen auch extrem nervend und die lassen einfach nicht vernünftig mit sich reden /emoticons/default_biggrin.png:D:D:D:D:D:D:D:D

Sorry, aber das ist ja wohl eine nicht ganz ernst gemeinte Frage, oder?

 
Also, ich find das Vogelgezwitscher am Morgen auch extrem nervend und die lassen einfach nicht vernünftig mit sich reden /emoticons/default_biggrin.png:D:D:D:D
Genau! Und dann diese Gewitter... ts ts ts einfach eine Frechheit, wie die drauflos donnern, ohne vorher zu fragen, ob sie damit jemanden stören /emoticons/default_additional/134.gif/emoticons/default_biggrin.png:134:/emoticons/default_biggrin.png

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
sali charleston58,

Mich persönlich würde das nicht stören. Wir hatten an unserem vorherigen Wohnort eine Weide in der Nähe und mir gefiel das Gebimbel.

Aus juristischer Sicht ist die Sache aber interessant: Das Bundesgericht hat sich in der Vergangenheit immer wieder mit Immissionen von Glocken auseinandergesetzt:

In BGE 101 II 248 (ein Entscheid aus dem Jahr 1975) hatte das Bundesgericht einen Fall aus dem Kt. Appenzell zu beurteilen, wo der Beschwerdeführer sich gegen nächtliches Glockengeläute wehrte und das Bundesgericht dem Kuhhalter verbot, seinem Vieh zwischen 20:00 und 07:00 "Treicheln, Schellen oder Glocken anderer Art" umzuhängen /emoticons/default_wink.png. Interessant bei dem Entscheid ist, dass das Bundesgericht die Interessen der beiden Parteien schön gegeneinander abwog und dabei seitens des Kuhhalter die "Beschaffenheit und Lage" des Grundstücks und den Ortsgebrauch prüfte.

In einem neueren Entscheid (BGE 126 II 366) ging es zwar um Immissionen von Kirchenglocken und deren Beurteilung unter dem Umweltschutzgesetz bzw. der Lärmschutzverordnung (also öffentliches Recht, nicht Nachbarrecht wie im ersten Fall). Bei diesem Fall hielt das BGer fest, dass es gewisse Geräusche gäbe, welche den eigentlichen Zweck der Aktivität ausmachten, wozu z.B. auch das Geläut von Kuhglocken gehöre. Solche Lärmemissionen liessen sich nicht völlig vermeiden oder in ihrer Lautstärke vermindern [es sei denn durch Verwendung von Mirella's Schalldämpfer]. Sinnvolle emissionsbeschränkende Massnahmen könnten bei solchen Lärmquellen nur in einer Einschränkung der Betriebszeiten liegen.

Gemäss Deiner Schilderung gehe ich davon aus, dass die Kühe nur tagsüber bimmeln. Sodann liegt Dein Grundstück in einer ländlichen Gegend, was für einen Ortsgebrauch spricht, Kuhglocken zu verwenden.

Aufgrund der heutigen Rechtslage würde ich Deine Erfolgsaussichten einer Unterlassungsklage gegen den Bauern als gering beurteilen.

Gruss

mischa

 
Sorry charleston58

aber etwas Spass muss auch sein. Ich würde mich warm anziehen und noch einen Gehörschutz dazu, denn jetzt wo es langsam Herbst wird da "chuelets" /emoticons/default_additional/71.gif

 
Tja in ein schönes Wespennest hast du gestochen....

Nun ich habe dazu auch meine Meinung, aber zuerst:

Ist das Gebimmel nur Tags oder auch Nachts vorhanden. Aus deinem Thread geht das nicht hervor und bevor hier Spekulationen aus dem Boden schiessen.

Meine Meinung:

Wurde von vielen gesagt. Bevor ich baue, schaue ich mir die Umgebung an und ob diese ertragbar ist. Dies geht auch nicht aus deinem Thread hervor ob du das gemacht hast.

Zudem iat auf dem Lande, halt das Lande.

:mad:Nerv:mad:

Alle wollen im Grünen wohnen, aber alles in unmittelbarer Nähe, voll erschlossen, Kneipenauswahl, Berg-und Seesicht, aber ja keine Nachbarn und keinen Lärm.

Ich hatte selber 5 Jahre auf einen Bauernhof gewohnt, die Weide reichte bis unter mein Schlafzimmerfenster:D Das Gebimmel hatte mich keinerlei gestört, sondern fand es angenehm einschläfernd.

Zudem ist die Aktivität einer Kuh auch in der Nacht viel kleiner als im Tag, sprich also das Gebimmel lässt in der Nacht nach.../emoticons/default_rolleyes.gif

 
Zuerst im Gundeli (Heiliggeist-Kirche, 150 Meter entfernt) und dann im Gellert (Gellert-Kirche, 90 Meter entfernt).
Falls jemand eine historische Liegenschaft zu einem sehr interessanten Preis im Kanton Glarus sucht, wo er garantiert nie einen Wecker braucht, so soll er mir eine PN schicken. Der Kirchturm ist etwa 70-80m neben dem Haus und der "Wecker" geht regelmässig um 0600 los.

 
Nun auch meine Meinung dazu:

Ich finde es toll, dass die Kühe ihr Leben auf der Weide geniessen können und nicht den ganzen Tag im Stall eingesperrt sind.

Ich finde es schade, dass aus Dörfern im eigentlichen Sinn, wo es früher eigentlich üblich war, dass die Bauernhöfe und Tiere im Dorf waren, Wohngebiete werden, die Bauern aussiedeln und so die ursprüngliche Dorfstruktur verloren geht. Ich kenne einen Bauern, der seine Bio-Kühe im Dorf hat, den alten Anbindestall aber nicht zum Laufstall umbauen darf, weil die (städtischen) Nachbarn was dagegen haben...

Wen Kuhglocken stören, der sollte nicht aufs Land ziehen.

My 2 cents.

Gruss, Barney

 
...so jetzt aber ein bisschen konstruktiver!!!

Ich bin der Meinung das es sich bei dir um einen Baumangel handelt. Das Haus ist für deine Anforderungen nur zuwenig schallisoliert. Auch für den Aussenbereich gibt es sehr wirksame Schallschutzwände (sofern du dich auch draussen aufhältst) zu besichtigen an den meisten Autobahnen. (Gehe sie aber mit dem Fahrrad oder zu Fuss besichtigen, denn sonst könntest Du mit deinem Lärm noch lärmempfindliche Mitmenschen stören)

 

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HD hadi