LuftWasser-Wärmepumpe zum Kühlen

Roadrunner4d

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05. Apr. 2018
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Sali miteinander!

Im Zusammenhang mit dem Hausbau wurde uns nun für einen Mehraufwand von ca. 3000.- die Kühlung mit der Wärmepumpe nahegelegt. Ich habe daraufhin etwas recherchiert und fand das eigentlich recht spannend. Nun wurde uns gesagt, dass es sich um eine Passive Kühlung handelt.

Einige Fakten zu unserer WP:

- Geplant WP von StiebelEltron LWZ 504, also innenaufgestellte Luft/Wasser Wärmepumpe

Meines Wissens kann da eine Passive Kühlung in allen Wohnräumen nicht effizient sein, auch gibt das Hersteller selber an.

https://www.stiebel-eltron.ch/de/home/produkte-loesungen/erneuerbare_energien/waermepumpe/kuehlen.html

Der Sanitär/heizungs-Berater hat dazu nochmals im ganzen Internen Team nachgefragt um sicher zu gehen und weisst darauf hin, dass das alles so korrekt ist und auch bestimmt spürbar abkühlt im Sommer. Ich finde leider nicht viel mehr Infos dazu. Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen, oder hat ein ähnliches System.

Ich will eigentlich nur Wissen: Bringt diese Kühlung wirklich Kühlung im Sommer?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also bei einer Luft/Wasser-WP kann man meiner Meinung nach nicht wirklich passiv Kühlen. Die passive Kühlung wird in der Regel bei Erdsonden-WP eingesetzt. Mit der Wärme des Hauses wird so die Erdsonde wieder erwärmt bzw. regeneriert. Die steht auch in diesem Link den du oben angefügt hast:

Da die Aussenluft im Sommer normalerweise wärmer ist als die Rauminnentemperatur ist die passive Kühlung nur mit Sole | Wasser- oder Wasser | Wasser-Wärmepumpen möglich. Der Stromverbrauch ist dabei sehr niedrig, lediglich die Umwälzpumpe muss betrieben werden. Die Kühlleistung ist abhängig von der Differenz zwischen Erdreich und Wohnraum.


Bei der Aussenluft-WP wird eine aktive Kühlung eingesetzt. Der Prozess der WP wird im Kühlfall umgekehrt. Du hast dann eigentlich eine Kältemaschine. Der Strombedarf ist in diesem Falle deutlich höher als bei einer passiven Kühlung. Zudem meinte ich, dass die aktive Kühlung im Wohnhaus gemäss Energiegesetz nicht wirklich zugelassen ist. Bin mir hier allerdings nicht 100% sicher. Fakt ist, dass es sehr oft gemacht wird.

Ob die passive Kühlung funktioniert, werde ich bald am eigenen Leibe erfahren. Wir bauen diesen Sommer.

Eine Kühlung über die Fussbodenheizung ist immer etwas limitiert, da du die Oberflächentemperatur nur begrenzt absenken kannst, ohne Kondenswasser zu erzeugen. Es reicht erfahrungsgemäss um die Raumtemperatur 2-3°C abzusenken. Dies ist jedoch nicht vernachlässigbar. Zudem sorgt der kühle Boden für eine Erhöhung der Behaglichkeit.

 
Genau das sind die Infos die ich auch habe aus den meisten Internet Quellen. 2° kühler sind auch die Angaben vom Sanitär. Ich glaube auch, dass 2° kühler reichen um es behaglich zu machen. Die Angabe ist, dass Sie bei LuftWasser die Kühle der Nacht und des Kellers den Tag durch auf die Wohn&Schlafzonen verteilen können.

 
Die Angabe ist, dass Sie bei LuftWasser die Kühle der Nacht und des Kellers den Tag durch auf die Wohn&Schlafzonen verteilen können.


Hab ich so noch nie gehört. Glaube auch nicht das dies all zu effektiv wäre.... dafür ist der Temperaturunterschied und die Betriebszeit einfach zu gering! Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

 
Ich habe eine aktive Kühlung mit einer Stiebel Eltron WP realisiert. Wir hatten im Sommer 2018 nie über 24°C, funktioniert also wunderbar (sinnvolle Beschattung vorausgesetzt).

Wichtig dabei ist eine Taupunktüberwachung. Die Temperatur im Boden muss immer ein paar Grad über dem Taupunkt sein, sonst bildet sich Kondensat im Boden. Wir konnten unseren Speicher auf 14°C herunterkühlen und sind dann mit 19°C in den Boden.

Auch wichtig: es ist keine Klimaanlage. Der Luft wird also keine Feuchtigkeit entzogen.

Vorteil der aktiven Kühlung: es gibt kein Bohrloch das irgendwann gesättigt ist und keine Wärme mehr aufnehmen kann. Solange du Strom hast kannst du kühlen. Wir haben eine PV-Anlage, somit kühlen wir ohne schlechtes Gewissen ?

 
Eine PV ist auch in Planung, ansonsten würde es aktiv keinen Sinn machen.

Ist das bei euch über eine "Betonkernaktivierung" gemacht? Braucht es für die Kühlung einen Separaten Kreislauf im Gebäude oder geht das durch die Rohre der Bodenheizung? Vielleicht doofe Fragen, aber ich probiere das alles zu verstehen. :)

 
Man benutzt die Fussbodenheizungsrohre. Also die selben Leitungen wie beim Heizen.

Von Betonkernaktivierung spricht man in der Regel bei TABS (Thermo Aktives Bauteil System). Dabei werden die Rohre in den Betonboden eingelegt und somit die gesamte Masse der Decke genutzt. Die Fussbodenheizungsrohre werden im Unterlagsboden verlegt. Somit wird der Betonteil des Bodens nicht beheizt. Man hat also weniger Speichermasse. TABS wird vorwiegend in Industrie- und Gewerbebauten eingesetzt um Grundlasten abzudecken. Im Wohnungsbau sieht man das höchst selten.

 
wir haben eine Hoval Belaria IR LWP - ich hatte dann mal ein Herren von Hoval vorbei kommen lassen Zwecks nachrüsten dieser Kühlungsmöglichkeit...

Möglich wäre es, jedoch hat der Hoval Mensch ganz klar davon abgeraten.

Grund, man erzeugt einen "Kältesee" am Boden, nur schon auf dem Bett oder Sofa merkt man davon nichts mehr, ausserdem eben maximal die 2-3 Grad sind möglich, und dies nur wenn alles super funktioniert und passt.

Er - immer noch der Hoval Typ!!! welcher Geld verdient hätte, hätten wir das von Hoval nachrüsten lassen! - empfiehl uns ganz klar, diese Nachrüstung zu vergessen, und stattdessen denselben Betrag in eine moderne Split-Klimaanlage zu stecken - gerade wenn man noch neu Baut, kann man gleich schon die Leer-Rohre vorsehen... Es gibt heute gute Geräte bei Hornbach und Co., welche um das vielfache effektiver sind...

 
Evtl. ist das der Grund, dass es möglich ist passiv. Wir haben eine TABS geplant.


Kann ich mir auch nicht vorstellen. Das Abgabesystem hat nicht wirklich einen Einfluss darauf ob aktiv- oder passivcooling. 

TABS im Wohnungsbau ist wirklich sehr ungewöhnlich und würde ich als alleinstehendes Wärmeabgabesystem auch nicht empfehlen. Eher zur Deckung einer Grundlast in Kombination mit einer Lüftung (keine Wohnungslüftung).

 
Bei uns funktioniert es jedenfals super! Wenn man einem System nicht aktiv Wärme entziehen kann heizt sich auch das best isolierte Haus irgendwann auf. Ob 24°C oder 26°C-27°C finde ich doch ein sehr deutlicher unterschied.

Klar, die Luft ist gefühlt am Boden etwas kühler, aber das schadet ja nicht.

 
Grund, man erzeugt einen "Kältesee" am Boden, nur schon auf dem Bett oder Sofa merkt man davon nichts mehr, ausserdem eben maximal die 2-3 Grad sind möglich, und dies nur wenn alles super funktioniert und passt.

.... und stattdessen denselben Betrag in eine moderne Split-Klimaanlage zu stecken - gerade wenn man noch neu Baut, kann man gleich schon die Leer-Rohre vorsehen... Es gibt heute gute Geräte bei Hornbach und Co., welche um das vielfache effektiver sind...


Danke für deine Hinweise. Eine Klimanalage stelle ich mir unangenehm vor so wie ich sie kenne. Durch unsere Betonkernaktivierung würde auch die Decke kühlen und somit kein "See" entstehen, sondern eher die Kältestrahlung den Effekt verstärken

TABS im Wohnungsbau ist wirklich sehr ungewöhnlich und würde ich als alleinstehendes Wärmeabgabesystem auch nicht empfehlen. Eher zur Deckung einer Grundlast in Kombination mit einer Lüftung (keine Wohnungslüftung).


Spannend! Da kommen wir nun nicht mehr drum rum. Uns wurde es aber von vielen Quellen und Seiten empfohlen. Im schlimmsten Fall zahlen wir dann das Lerngeld daraus. Aber sinnvoll klingt es für mich, dass die Wärme im Betonteil gespeichert wird und die selbe Energie gleichmässiger abgegeben wird mit nur wenig nachteilen wie zb. die lange aufwärmungsphase. Alle Betonteile in unserem Haus sind von Wärmedämmung umgeben und die Minergielüftungs-luft wird ja auch noch vorgewärmt. Aber auskennen tu ich mich natürlich noch nicht.

Bei uns funktioniert es jedenfals super! Wenn man einem System nicht aktiv Wärme entziehen kann heizt sich auch das best isolierte Haus irgendwann auf. Ob 24°C oder 26°C-27°C finde ich doch ein sehr deutlicher unterschied.


Auch meine Vorstellung, wie es funktioniert. Mit Betonkernaktivierung braucht man anscheind nicht mal 2 grad um es spürbar angenehmer zu machen, da auch die Decke dann Kühlt. Aber das sind die Infos die ich aus dem Internet zusammen gesucht habe...

 
Danke für diese spannenden Beiträge. Bin im Moment gerade am Durcharbeiten der Offerten für die Luft-Wasser WP unseres Neubaus.

Alpha Innotec LWC 120 und Hoval Belaria Compact IR 9 sind im Rennen. Die Hoval hat mich eigentlich angesprochen wegen der Möglichkeit zum aktiven Kühlen. Bin jetzt aber nicht mehr sicher, ob dies ein lohnender Weg ist. Ich werde mal den entsprechenden Heizungsfachmann nach Erfahrungswerten fragen.

Gruss

Fischerli

 
Bei uns wärens ca. 8k gewesen, Hauptgrund für den hohen Betrag, wir haben nur den kleinen in die Belaria integrierten Speicher und hätten noch zusätzlich einen externen Speicher benötigt....

 
Spannend! Da kommen wir nun nicht mehr drum rum. Uns wurde es aber von vielen Quellen und Seiten empfohlen. Im schlimmsten Fall zahlen wir dann das Lerngeld daraus. Aber sinnvoll klingt es für mich, dass die Wärme im Betonteil gespeichert wird und die selbe Energie gleichmässiger abgegeben wird mit nur wenig nachteilen wie zb. die lange aufwärmungsphase. Alle Betonteile in unserem Haus sind von Wärmedämmung umgeben und die Minergielüftungs-luft wird ja auch noch vorgewärmt. Aber auskennen tu ich mich natürlich noch nicht.


Das ganze hat halt den grossen "Nachteil", dass das System noch träger reagiert als eine FBH. Also auf interne und externe Lasten kann man viel schlechter reagieren. Daher wird TABS eher als Grundlast eingesetzt. Um die internen und externen Lasten abzufangen wird ein schnell reagierendes System ergänzt. Schaut auf jeden Fall, dass die Betriebstemperaturen möglichst tief gehalten werden, damit die Decke im Heizfall keine Kopfschmerzen verursacht. Bin gespannt auf euere Erfahrungen.

 
Das ganze hat halt den grossen "Nachteil", dass das System noch träger reagiert als eine FBH. Also auf interne und externe Lasten kann man viel schlechter reagieren. Daher wird TABS eher als Grundlast eingesetzt. Um die internen und externen Lasten abzufangen wird ein schnell reagierendes System ergänzt. Schaut auf jeden Fall, dass die Betriebstemperaturen möglichst tief gehalten werden, damit die Decke im Heizfall keine Kopfschmerzen verursacht. Bin gespannt auf euere Erfahrungen.


Es gibt einige Studien und begleitete Projekte zum Thema Bauteilaktivierung in EFH, aber langzeit Erfahrungsberichte sind wirklich rar.

Es wird behauptet dass dezente Strahlungswärme von Decke und Boden als angenehm empfunden wird. Aber der grosse Vorteil ist, man hat seinen eigenen Energiespeicher. Die Heizenergie kann dann ins Gebäude "gepumpt" werden, wenn sie Verfügbar ist (Wind/Solar) und die Wärme wird über den ganzen Tag/Nacht gleichmässig abgegeben.

Wir sind gespannt, schauen aber Positiv darauf.

 
Bin wirklich sehr gespannt. Ich denke wichtig ist, dass ihr auch eine Lüftungsanlage habt. So kann man wenigsten in einem gewissen Masse reagieren. Also Luftmenge erhöhen wenn ihr mal eine Party habt oder so. Aber ja, da hat man bei der FBH, das selbe Problem...

 
Bin wirklich sehr gespannt. Ich denke wichtig ist, dass ihr auch eine Lüftungsanlage habt. So kann man wenigsten in einem gewissen Masse reagieren. Also Luftmenge erhöhen wenn ihr mal eine Party habt oder so. Aber ja, da hat man bei der FBH, das selbe Problem...
Ja, die haben wir auch. Und Fenster hat man dann ja auch noch, wenns mal eher zu warm werden sollte.

 
Ich habe mal gelesen, dass nur 1% der Wärmeenergie in der Luft steckt. Deshalb ist Stosslüften energietechnisch auch unbedenklich. Entsprechend wenig bringt aber das Lüften auch um die Temperatur zu regulieren.

 

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