Smart Home im Neubau: Kabelgebunden (KNX etc) vs. Funk (Zigbee/z-Wave)

scheffchoch

New member
09. Dez. 2019
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Hallo Smart Home Gleichgesinnte

Ich bin aktuell daran einen Neubau zu planen. Dazu möchte ich Automatisierungsfähigkeiten einbauen. Die Gelegenheit ist günstig ?

Wir haben einen GU und scheinbar nicht gross die Gelegenheit den Stromer auszusuchen.

KNX und Loxone habe ich bereits angeschaut, die würden allerdings ziemlich teuer kommen… (Gemäss dem Stromer kann KNX "schnell mal auf über 20k Aufpreis kommen"). Da bin ich auf die Funkstandards gestossen, kombiniert mit einer konventionellen Stromverkabelung. Also praktisch einfach fernsteuerbare Elemente (Unterputz) für Licht, Rollläden und Heizungsthermostate (Fussbodenheizung) sowie allfällig nötige Fensterkontakte. Später könnten noch Türschliessunsung und Kamera beim Eingang dazukommen. Sagt mir von der Idee her sehr zu: Flexibel und keine hohe Investition.

Wichtige wäre besonders, dass ich nicht von einem Hersteller abhängig bin (das spricht für mich z.B. gegen Loxone) sondern auf einen offenen Standard setze. Zigbee und z-wave sind da so die ersten die mir über den Weg gelaufen sind. Grundsätzlich gibt es da jetzt aber ziemlich viel Auswahl und gerade bei Zigbee ist dann scheinbar doch nicht alles so kompatibel, wie es scheint. Ziel wäre möglichst offen zu sein, um Produkte verschiedener Hersteller einsetzen zu können, diese dann aber (nebst der direkten Steuerung am Schalter vor Ort) möglichst von einer Zentrale aus steuern zu können. Konfigurieren möchte ich unbedingt selbst können (da wird z.B. bei KNX eine Lizenz von 1000€ fällig)

Gewünschte Funktionalitäten dieses smarten Homes wären beispielsweise (nicht abschliessend):

– Unterstützung Temperaturregelung mit Jalousien

– Automatisch Licht ein und ausschalten (z.B. über Bewegungsmelder)

– Szenarien mit Licht und Rolläden

– “Alles aus”: Licht aus und Rolläden runter etc.

- Zeitgesteuerte Rolläden z.B. am Morgen

Mittelfristig möchte ich irgendwo ein Tablet montieren, wo ich verschiedene Sachen steuern kann. Es soll jedoch immer alles auch über die normalen Schalter steuerbar sein.

Nach unzähligen Stunden internet und youtube Videos stehe ich nun aber ein wenig am Berg. Zigbee und z-wave scheinen verbreitet zu sein (wobei mir Zigbee den zeitgemässeren Eindruck macht), aber über die Kompatibilität finde ich wenig. Ist jetzt z.B. ein homee kompatibel mit Bosch Smart Home Schalter und Fensterkontakten (anscheinend Zigbee)? Ist Jalousiensteuerung über Zigbee möglich oder gibts das nur über z-Wave? etc……

Andere wiederum raten wiederum zu KNX, denn so teuer sei das bei einer sorgfältigen Planung gar nicht, das passiere nur wenn man wie eine klassische Elektroplanung an die Sache gehe. Ich selbst kanns nicht beurteilen. Der Preis für die "smarten Schalter" wäre halt ca. 50 Schalter x ca. 50 CHF -> 2500 CHF. Dann noch eine Zentrale und die ganze Konfiguration könnte ich dann selbst machen.

Nun wollte ich mal grundsätzlich die Fragestellung aufwerfen: Wer war/ist in meiner Situation und was habt ihr gemacht?

Und was würdet ihr mir empfehlen bezüglich Standards, Produkten und ggf. dem Vorgehen? Auch für Vorschläge bezüglich Zentralen bin ich offen.

Vielen Dank für eure Einschätzung!

euer scheffchoch

 
Hallo Scheffchoch

Ich bin in der gleichen Situation wie Du. Wollen in den nächsten 2 Jahren bauen.

Ich habe mich auch schon informiert (nur online). Loxone schliesse ich aus, da es halt herstellergebunden ist.

KNX ist für mich die beste Variante, jedoch wie Du sagst eher teuer. 

Was ich sehr interessant finde ist das KNX easy von Hager, womit ich mich momentan befasse.

Es ist eine abgespeckte Version vom vollwertigen KNX. Es soll einfach zu konfigurieren sein und auch günstiger.

In anderen Foren schreiben sie, dass es etwa 80-90% vom KNX kann.

Es gäbe da noch free@home von ABB. Das ist aber, soweit ich mich bis jetzt informiert habe, auch herstellergebunden.

Wie gesagt bin ich auch noch in der "Forschung" :)  aber eventuell bringt Dir der Input etwas.

 
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Ganz klar KNX!

KNX ist nicht "teuer", aber mit dem Essen kommt der Hunger. Die Storen müssen elektrisch sein, Steckdosen werden geschaltet, Licht überall dimmbar, etc...

KNX ist der Backbone für deine Haussteuerung, daran hängst du alles an. Danach kannst du darauf aufbauen und weitere Spielereien integrieren. Funk ist später dann ok wenn du irgendwo etwas vergessen hast.

Mit KNX bist zu wirklich Herstellerunabhängig und hast auch in Zukunft eine solide Basis für ein "intelligentes" Haus. Vor 20 Jahren gabs noch keine Tablets, trotzdem kann ein KNX-Haus heute über ein Tablet angesteuert werden.

 
Wir realisieren beide Wohnungen mit Loxone. Habe alles komplett selbst geplant und wird auch selbst umgesetzt. Das mit dem "Herstellergebunden" kann ich so nicht nachvollziehen. Man kann nahezu alle Geräte von Fremdfirmen steuern und regeln. Von DALI über DMX, PWM oder EN_ocean. Selbst KNX, oder über die virtuellen HTTP Ports auch über die Steuerzentralen von Zigbee oder Z-Wave, und was weiss ich was alles. Man braucht keine anderen Hersteller für Produkte die man unter Loxone gar nicht benötigt (Aktoren z.B). Loxone ist ein rein SPS gesteuertes System, wie auch Siemens Simatic, WAGO SPS und vielen andere. Loxone benötigt keine Cloud für den externen Zugriff, und kann mit analogen wie auch digitalen Signalen, wie bei SPS üblich umgehen.

Was mich an KNX am meisten stört, ist der Preis und der unverschlüsselte Bus. Bei den anderen Hersteller der Funk. Ein weiteres Problem ist, dass jetzt schon einige "ältere Produkte" (4-5 Jahre alt) von den einigen  Zentralen nicht mehr unterstützt werden. In einem SmartHome ein NoGo.

Gruss Pit

 
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Hallo Scheffchoch, willkommen im Forum

Nur ganz Kurz:

- Was willst du mit 50 Schalter? Ich hab im ganzen Haus 14 (Mehrfach-) Taster, davon brauche ich min 4 selten bis nie

- Die KNX Software gibt`s doch auch massiv günstiger als ETS Inside

- das mit dem Aufpreis ist immer so eine Sache... wenn der GU mit einer 15k Standardinstallation rechnet, ist der Aufpreis hat erst mal höher. Dadurch wird KNX aber nicht teurer

Gruess Markus

 
- Was willst du mit 50 Schalter? Ich hab im ganzen Haus 14 (Mehrfach-) Taster, davon brauche ich min 4 selten bis nie
Es wären ungefähr soviele Schalter in der Konventionellen Planung. Darin sind alle Lichtschalter, Storenschalter und die Thermostate. Kommt wahrscheinlich in der KNX Welt ungefähr an die 50 Kanäle ran.

Ein weiteres Problem ist, dass jetzt schon einige "ältere Produkte" (4-5 Jahre alt) von den einigen  Zentralen nicht mehr unterstützt werden. In einem SmartHome ein NoGo.
Ja da hast du recht, das ist dann eher doof. Da hätte ich bei KNX eher vertrauen, dass dies der Fall wäre. Auch bei proprietären Lösungen, so lange die Firmen 1) existieren und 2) in dem Home Automation Markt weiterhin tätig bleiben.

KNX ist nicht "teuer", aber mit dem Essen kommt der Hunger. Die Storen müssen elektrisch sein, Steckdosen werden geschaltet, Licht überall dimmbar, etc...
Ja das ist ein wenig so. Weiter kommt hinzu, dass mann halt alles gleich von beginn an einbauen muss. Ich denke da an Zuleitungen für Fensterkontakt-Sensoren und Bewegungsmelder im ganzen Haus. Da gehts dann halt schon ins Geld. Im Umkehrschluss ist halt KNX genau dafür gedacht es in einmal richtig zu machen. Unser Budget scheint da anderer Meinung zu sein... ;-)

Punkto zukunftssicherheit hab ich bei KNX vom Ansatz her am wenigsten Bedenken. Kriterium ist hier effektiv eher der Preis und das Investitionsvolumen gleich zu Beginn durch die Kabelbindung (Wenn man mal von KNX RF absieht).

euer scheffchoch

 
Du hast bei einem Neubau die Chance es von Anfang an richtig zu machen, nachrüsten ist immer doof und mit deutlich mehr Aufwand / Kosten verbunden.

KNX spart dir auch Geld an gewissen Orten, du brauchst dann eben nicht mehr 50 Schalter sondern ein paar wenige Mehrfachtaster. Aber du hast dann natürlich plötzlich die Auswahl und kannst dir einen tollen Taster auswählen der halt wieder etwas mehr kostet ;-)

Spar dir die 20k sonst irgendwo ein wo du später eher nachrüsten kannst und mach es von Anfang an richtig wenn dir ein "Smart"-Home wichtig ist (allein mit KNX wird das Haus noch nicht smart, aber du hast die Basis dazu). Ich verstehe allerdings nicht wie man heute noch ohne bauen kann. Überall muss es heute das neueste und modernste sein, aber beim Hausbau wird dann noch immer gebaut wie vor 50 Jahren...

 
Ich bin auch gerade dabei ein Haus zu bauen und habe mich nach vielen Nachforschungen ganz klar für KNX entschieden.

  • Loxone und alle anderen Alternativen sind zwar cool und je nachdem etwas preiswerter aber mit KNX kaufst du dir Beständigkeit. Es ist ein herstellerunabhängiger Standard und daher für mich die einzig richtige Wahl beim Hausbau
  • Alle funkbasierten Systeme sind halt einfach anfällig und können unzuverlässig sein... Du kannst aber wenn du KNX als Basis hast immer noch gewisse Dinge mit Funk anbinden oder nachrüsten (z.B. Philips Hue Leuchten gehen easy)
  • Das Haus für KNX zu verkabeln ist etwas aufwändiger aber nicht so sehr wie man meint.  Und du kannst dafür Geld bei der Anzahl Schaltern sparen und wirst in der Zukunft sehr einfach Dinge anpassen / erweitern können
  • Wenn du technisch fit bist kannst du auch versuchen die Programmierung selber zu machen; das spart einen ganz schönen Batzen
Wenn du dich eingehender mit dem Thema beschäftigen willst kann ich dir Stefan Heinle's Buch "Heimautomation mit KNX, DALI, 1-WIRE und Co." sehr empfehlen. Dort wird auch viel auf die verschiedenen Möglichkeiten neben KNX eingegangen und über Vor- und Nachteile referiert.

 
Ich finde eben der Aufwand ist nicht grösser bei einer KNX-Verkabelung. Schau dir mal die Schalterbatterien an, die du bauen musst um einen ähnlichen Funktionsumfang zu erreichen, den dir ein KNX-Taster bietet. Da ziehst du einfach das grüne Kabel hin und fertig. Nur weil der Stromer sich mit KNX nicht auskennt, heisst das noch lange nicht, dass es teurer werden muss.

Wie bereits gesagt, die Mehrkosten entstehen vorallem durch den deutlich höheren Funktionsumfang. Storen werden elektrisch und sollen das Haus "intelligent" beschatten also kommt eine Wetterstation aufs Dach, Präsenzmelder im Haus um das Licht zu steuern, geschaltete Steckdosen mit Strommessung etc.

Meine Elektroinstallation hat ca. 50k gekostet. Da mit dabei sind aber auch 35 LED-Spots und der Zentralstaubsauger. Die KNX-Komponenten habe ich selber beschaft (ca. 10k) und dem Elektriker beigestellt. Die Programmierung und Inbetriebnahme habe ich selber ausgeführt.

Für die KNX-Lizenz meldest du dich beim KNX-Forum an und wartest bis es wieder eine Forumsaktion gibt (normalerweise im Dezember für 400 Euro weniger).

 
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Kannst du mir eine Grössenordnung der Mehrkosten gegenüber "konventioneller Stromverkabelung" sagen?
Das ist echt noch schwer zu sagen, da wie in vorherigen Beiträgen und grad vor mir von el-nino bereits gesagt, der höhere Funktionsumfang alles etwas verschleiert. Da nun mehr möglich ist, macht man halt leider auch mehr. Bei mir z.B. viel mit Präsenzmelder, Strommessung, Wetterstation, usw... 

Um die genau gleiche simple Funktion wie bei einer konventioneller Verkabelung mit KNX nachzubilden (also ganz ohne "smart"), reichen ein paar wenige Tausend Franken aus. Die etwas komplexere Verkabelung steht weniger Schalter (allerdings mit höherem Einzelpreis) gegenüber. Dazu kommen noch ganz wenige Aktoren und die Programmierung (die man aber in dem Fall gut selber machen kann finde ich). 

Ich finde eben der Aufwand ist nicht grösser bei einer KNX-Verkabelung. Schau dir mal die Schalterbatterien an, die du bauen musst um einen ähnlichen Funktionsumfang zu erreichen, den dir ein KNX-Taster bietet. Da ziehst du einfach das grüne Kabel hin und fertig. Nur weil der Stromer sich mit KNX nicht auskennt, heisst das noch lange nicht, dass es teurer werden muss.

Wie bereits gesagt, die Mehrkosten entstehen vorallem durch den deutlich höheren Funktionsumfang. Storen werden elektrisch und sollen das Haus "intelligent" beschatten also kommt eine Wetterstation aufs Dach, Präsenzmelder im Haus um das Licht zu steuern, geschaltete Steckdosen mit Strommessung etc.

Meine Elektroinstallation hat ca. 50k gekostet. Da mit dabei sind aber auch 35 LED-Spots und der Zentralstaubsauger. Die KNX-Komponenten habe ich selber beschaft (ca. 10k) und dem Elektriker beigestellt. Die Programmierung und Inbetriebnahme habe ich selber ausgeführt.

Für die KNX-Lizenz meldest du dich beim KNX-Forum an und wartest bis es wieder eine Forumsaktion gibt (normalerweise im Dezember für 400 Euro weniger).
Bei mir ähnlich. Ich hab auch viel umgesetzt, eben mit Präsenzmeldern, Wetterstation, viel Spots & LED-Stripes, Türklingel, Motorschloss, usw... Komponenten sind auch um ca. 10K (selber beschafft). Programmierung mach ich auch selber (spart locker mal 5-10K).

Die ETS5 (KNX Software) habe ich gerade kürzlich im KNX User Forum mit so einer Aktion für 400Euro weniger ergattert :)

 
Ich hänge mich hier mal an, da ich in einer ähnlichen Situation bin.

Eigentlich habe ich gesagt wir brauchen kein Smarthome. Licht an/aus etc. reicht vollkommen aus. Dann habe ich mit einem Freund gesprochen, der vor ca. 5 Jahren sein Haus mit KNX gebaut hat (selbst geplant und programmiert). Betreffend Kosten war seine Erfahrung die, dass der erste Elektriker sagte "Min. 50k Euro Mehrkosten", der zweite hat dann gesagt: "Wenn du selbst programmierst..." und unterm Strich war KNX sogar günstiger als eine herkömmliche Verkabelung, wie bereits beschrieben. Es sind wohl weniger Kupferkabel nötig etc.

Ich plane daher auch mit KNX, allerdings brauche ich die Automatisierungen (heute) noch nicht. Was mir gefällt ist, dass du eben nicht mehr so viele Schalter hast und auch Funktionen einfach umbelegen kannst. Mein Freund sagte als Bespiel: Du hast in der  Küche zwei Eckfenster. Beide mit elektrischen Storen. Du machst also zwei herkömmliche Schalter, da die Sonne entweder von Südosten oder Südwesten hereinscheint. Im späteren Wohnen merkst du dann, dass du eigentlich beide doch immer zusammen auf und zu machst. Bei der herkömmlichen Verkabelung ist das jetzt doof (wenn auch kein Welteruntergang) oder du lebst einfach damit. Bei KNX programmierst du kurz den Schalter anders, fertig.

Diese Flexibilität ist es, die für mich am attraktivsten ist. Bei unserer Wohnung haben wir 3x3 Schalter/Steckdosen. Ist jetzt nicht schlimm, aber kostet in Summe sicher ähnlich wie ein KNX-Schalter und eine Steckdose.

Unterm Strich werde ich so vorgehen wie oben beschrieben (selbst programmieren, ggf. selbst beschaffen und eine günstigere Lizenz kaufen). Die Programmierung kann man wohl auch schon machen bevor das Haus gebaut ist, ich habe also genug Zeit :)

Ich werde sicherlich einen Preisvergleich zwischen KNX und herkömmlich (ohne jegliche Intelligenz) anstellen und die Vor- und Nachteile abwägen.

Bei den Einbauspots will ich 230V Spots verbauen mit GU10 Birnen, die ggf. dann über Hue gesteuert werden (unterschiedliche Weisstöne sind im Wohnzimmer für uns notwendig). Da kann man auch Geld sparen, da du keine teuren Dimmer braucht etc.

Loxone etc. kommt für mich nicht in Frage. Auf Funk will ich beim Neubau nicht setzen. Das ist nur für nachträgliche Erweiterungen in meinen Augen sinnvoll.

Hinweis: Ich bin kein Experte und mag mit meinen Erwartungen und Annahmen komplett daneben liegen :)

 
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Die Anpassbarkeit ist für mich nebst dem Komfort einer Automatisierung der grösste Vorteil einer "smarten" Installation. Es is sehr schwierig vorauszusagen wie es sich dann wirklich lebt im neuen Haus. Und auch wenn man die Bedürfnisse genau trifft, so werden sie sich mit den Jahren bestimmt verändern.

Anlage kurz umprogrammieren, fertig.

 
@el-ninoGenau das meine ich. Ich brauche keine Storen, die sich automatisch schliessen (zumindest brauchte ich das bis heute nicht), und ich brauche auch kein automatisches Licht etc. Aber elektrische Storen sind ein Muss, Präsenzmelder in diversen Räumen (Vorratskammer/Speisekammer) und ggf. Badezimmer.

Wenn ihr schreibt ihr besorgt die Komponenten selbst, wo besorgt ihr diese? Gibt es bevorzugte Hersteller oder Bezugsquellen?

 
@el-ninoGenau das meine ich. Ich brauche keine Storen, die sich automatisch schliessen (zumindest brauchte ich das bis heute nicht), und ich brauche auch kein automatisches Licht etc. Aber elektrische Storen sind ein Muss, Präsenzmelder in diversen Räumen (Vorratskammer/Speisekammer) und ggf. Badezimmer.

Wenn ihr schreibt ihr besorgt die Komponenten selbst, wo besorgt ihr diese? Gibt es bevorzugte Hersteller oder Bezugsquellen?
Das Schöne ist aber halt irgendwie auch, dass man mit KNX auch Dinge die man nicht "braucht" machen kann. Die machen am Ende am meisten Freude ;-)  Z.B. automatische Storen, die sich nach der Sonneneinstrahlung ausrichten und blendfrei natürliches Licht reinlassen oder die Lüftungsfunktion bei Fenstern, die die Lamellen von geschlossenen Storen bei geöffnetem Fenster waagerecht stellt damit Luft reinkommen kann... 

Ich schliesse mich auch hier den Vorrednern an: Die Flexibilität ist ein grosser Vorteil. Grad die zwei oben beschriebenen Beispiele kann man problemlos auch später noch umsetzen.

Betreffend Quelle: es gibt in der Schweiz viele KNX Onlineshops; Ich persönlich arbeite viel mit MDT Aktoren (deutscher Hersteller) und beziehe diese bei Voltus (deutscher Onlineshop).

 
Es sind viele Dinge die du jetzt nicht brauchst. Hast du sie einmal willst du sie aber nicht mehr weggeben. Automatische Beschattung zum Beispiel: Du baust ein modernes Haus also wird es wohl entsprechend isoliert sein. Wenn du da einmal im Sommer vergisst die Storen zu schliessen heizt es dir die ganze Hütte auf und diese Wärme bleibt dann auch drin, weil gut isoliert und so.

Klar ist es ein Stück weit Luxus und es geht auch ohne. Es ging ja auch hunderte von Jahren ohne. Aber es geht hier um ein Haus welches ja doch ein paar Jahre halten soll. Dabei ist KNX ein super Backbone um auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Ein Haus aus dem Jahre 2000 kann heute über ein Tablet gesteuert werden, obwohl es dazumals noch keine Tablets gab.

Zu den Komponenten: ich bin grundsätzlich der Meinung man sollte als Schweizer auch in der Schweiz einkaufen. Bei den Preisunterschieden zu Voltus in Deutschland ist mir das allerdings auch zu blöd und ich kaufe daher bei Voltus. MDT kann ich auch empfehlen, man sollte sich aber nicht auf einen Hersteller festlegen. Es ist ja genau der Vorteil von KNX, dass man das ideale Produkt für die jeweilige Anwendung aussuchen kann.

 
Zu den Komponenten: ich bin grundsätzlich der Meinung man sollte als Schweizer auch in der Schweiz einkaufen. Bei den Preisunterschieden zu Voltus in Deutschland ist mir das allerdings auch zu blöd und ich kaufe daher bei Voltus. MDT kann ich auch empfehlen, man sollte sich aber nicht auf einen Hersteller festlegen. Es ist ja genau der Vorteil von KNX, dass man das ideale Produkt für die jeweilige Anwendung aussuchen kann.
Sorry wenn ich das einfach mal so rauspicke: Ich sehe das grundsätzlich wie du. Dinge des täglichen Lebens und wenn der Preisunterschied nicht zu gross ausfällt, bin ich absolut bei dir. Aber bei unserem letzten Bauprojekt kam ich mir an einigen Stellen durchaus verarscht vor (alle sind mir nicht aufgefallen), weshalb ich bei sowas gerne meinen eigenen Weg gehe.

Beispiel: "Armaturen aus Deutschland passen nicht in der Schweiz. Die sind minimal anders." - Wir leben seit 4 Jahren mit "Deutschen" Armaturen und haben keine Probleme.

Beispiel: "Das Spülbecken kostet bei uns 1000 CHF". In Deutschland kostet es 250 Euro.

Das mit den Armaturen kann ich nicht beweisen, glauben kann ich es aber auch nicht.

Das mit dem Spülbecken ist mir dann einfach zu krass. Bei 350 CHF hätte ich in der Schweiz gekauft.

Egal, diese Diskussionen kann man lange führen. Gesunder Mittelweg sollte gewählt werden aber ist jedem selbst überlassen.

 
Hallo Zusammen

Zum Thema Kosten gibts hier von Hager übrigens so eine Richtkostenübersicht (natürlich alles ohne Gewähr), aber man sieht zumindest ungefähre Verhältnis zwischen Wohnraumgrösse, Ausbaustandard und Preis.

https://www.hager.ch/files/download/0/256261_1/0/Hager_KNX_easy_Richtpreisliste_D.pdf

Ich werde versuchen zusammen mit meinem Stromer auf Basis dieser Informationen mal die Gegenüberstellung zur konventionellen Planung zu machen. Denn da braucht man z.B. ja auch Taster etc., so kommt der Preis noch etwas "nach unten".

Die Preisunterschiede sind aber schon krass, auch bei Hager, zwischen DE und CH. Bin gespannt ob mir mein Stromer hier noch etwas machen kann, falls es soweit kommt, dass wir den Ansatz weiter verfolgen.

 
Wir haben im Jahre 2018 auch eine komplette KNX-Installation bei unser EFH verbaut.

Zu den Kosten. So viel ich weiss rechnet man heutzutage ca. CHF 30'000 - 35'000.- für den Elektriker ein (Standardausführung Klick-Klack, ohne KNX)

Die Kosten belaufen sich bei uns für die KNX-Anlage grob:

  • Kosten Elektriker: CHF 42'000 (Unzählige Rohre einziehen - vermutlich 5 x mehr als eine Standard-Verkabelung, KNX, 24V und 230V-Kabel einziehen, Relativ grosser Schaltschrank bauen)
  • Kosten aller KNX-Komponenten Voltus.de: CHF 14'000.- (Inklusive Rauchmelder, Wetterstation, LED-Dimmer, Türsprechstation, Präsenzmelder, Strommessaktor, MDT GT2 Taster etc.)
  • Kosten 2 x Motorschloss: CHF 1850.- (ohne Einbau)
  • Kosten LED-Profile: CHF 3000.-
  • Kosten LED-Strips: CHF 3000.-


Total komme ich also auf Kosten von ca. CHF 64'000.-. Aber wie gesagt, ich habe vieles selbst organisiert und verbaut. Wenn man eine solche Anlage "Stecker-Fertig" vom Elektriker möchte, dann kannst du so etwas kaum bezahlen vermute ich (vergessen noch die Programmierung)

Es ist so ziemlich eine "ausgedehnte" KNX-Installation. Will heissen: Wir haben so ziemlich alles verbaut was möglich ist:

  • In jedem Raum sind Präsenzmelder verbaut (Voll automatisches Licht, Präsenzerkennung etc.)
  • Jeder Storen und Terrassenmarkise ist elektrisch
  • Wetterstation auf dem Dach (Storen funktionieren zu 99.9% automatisch -> Dämmerungsautomatik, Beschattungsautomatik etc.)
  • Regenmengenmesser auf dem Dach
  • KNX Anbindung an KWL (Zehner)
  • KNX Anbindung an Wärmepumpen-Heizung (Watterkotte)
  • KNX Anbindung von Garagentor
  • KNX Anbindung vom Rasenroboter
  • Reedkontakte an den wichtigsten Fenster im EG (Inbesondere das Fenster zur Terrasse)
  • Türsprechanlage mit Anbindung Klingel an KNX
  • 2 x Motorschloss Fuhr Multitronic 881
  • Im ganzen Haus sind nur 7 Glastaster GT2 von MDT verbaut (2 davon könnte man sich mittlerweile sparen)
  • In jedem Zimmer ein Rauchmelder mit Anbindung an KNX (Bei Rauchalarm gehen Storen rauf und das Licht geht auf 50% an)
  • Auslesen Stromzähler für Visu
  • Auslesen Wasserzähler für Visu
  • 100% gedimmtes LED-Licht (Sehr vieles realisiert mittels LED-Strips)
  • TW-LED in Küche
  • Anbindung Multiroom (HEOS von Denon) an KNX


Also ich finde mit etwas Eigenleistung und Interesse belaufen sich die Mehrkosten für eine KNX-Installation durchaus im Rahmen (CHF 35'000.- Standardinstallation vs. CHF 65'000 KNX-Installation)

Wer noch einige Bilder zur Lichtinstallation sehen will findet dieser unter:

https://knx-user-forum.de/forum/öffentlicher-bereich/gebäudetechnik-ohne-knx-eib/1349796-zeigt-her-eure-beleuchtung/page2

(Nickname ist Chriigel) -> Ich hoffe das ist OK wenn ich hier auf ein anderes Forum verlinke....

Gruss

Chriigel

 
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Meine Erfahrung:

ich habe im Neubau auf Smartlampen von Philips HUE gesetzt. 
160 Smart Spot (warm- Kaltlicht inkl. Dimmer)

40 weitere Smart Lampen (Warm, Kalt, Farben, Dimmer)

30 Jalusien (Das Haus ist nicht gerade klein) 

27 Heizkreise

Es gibt keinen einzigen Schalter an den Wänden. Nicht einmal leerrohre.

Vom Eingang über Flur bis ins Badezimmer ist alles per Bewegungsmelder gesteuert. (Licht und Einschaltdauer ist Tagesabhängig)

auf dem Salontisch, Küchentresen oder Nachttisch liegt jeweils eine Fernbedienung (Dort wo man sie braucht halt)

Fazit:

Es passt exakt auf unsere Bedürfnisse. Jedes Familienmitglied kann seine Lampen selber einrichten und Regeln bauen. Extrem einfach.

wir kommen nicht mal in die Versuchung einen Schalter zu suchen, da das Licht brennt bevor man es vermisst.

das Haus wird ausschliesslich in Szenen gesteuert wobei 4 Szenen im Wohnbereich völlig ausreichen. Daher ist auch niemand überfordert.

Planung und Installation:

extrem Einfach. Der Elektriker musste einfach Dauerstrom zu jeder Lampe führen.  

Zuverlässigkeit der Schaltungen ist zu 100% gegeben. 

jede Regel kann selber am Handy angepasst werden. Es ist weder ein Elektriker noch sonstwer nötig. Dadurch kann das System laufend optimiert werden. 

die Jalusien und Bodenheizung wird von einem anderen System gesteuert. Im Gegensatz zu meinem früheren Haus mit einer Zentrale für alles, überlasse ich nun die Kernkompetenz bei den jeweiligen Herstellern. Philips Hue für das Licht, der Rest in der Smarthome cloud. Sollten übergeordnete Steuerungsregeln nötig werden, wird dies von einer Zentrale Übernommen. 
so bleibt der Ausbau für zukünftige weitere Systeme offen und kann herstellerunabhängig erweitert werden.

Im Nachhinein haben sich alle Zweifel zerschlagen. Diesen Setup kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen. 

Und noch was wenn  ihr am planen seid. Wir haben im Wohnzimmer, Büro und Schlafzimmer Hager Bodenkanäle einlegen lassen. Die haben genug Platz für ein Switch und Verlängerungskabel. Somit habe ich nirgends ein Kabelsalat. Und meine Wände haben nicht nur keine Schalter die Haben auch keine Steckdosen. (Bis auf ein bis zwei für den Staubsauger)

[SIZE=1.4rem]smart ist, wenn man es nicht bedienen muss und man nicht einmal merkt dass eine Haussteuerung existiert. Genau dies haben wir erreicht![/SIZE]

 

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