@ youngster & red & ...
es gibt eine menge gründe, die mich und meine frau dazu bewogen haben. natürlich sind da mal diejenigen, die mit meiner glaubenseinstellung zu tun haben. da diese aber nicht alle interessieren mögen beschränke ich mich auf die bottom-line:
ich glaube, dass ich nicht das endprodukt unzähliger, jahrmillionen-alter zufälle bin (evolution), sondern ein von einer höheren macht (Gott) erdachtes und erschaffenes geschöpf (schöpfung). (dies ist ein ganz anderes thema und ich möchte in diesem thread nicht beginnen, über evolution vs. schöpfung zu philosophieren. wenn erwünscht kann ich einen neuen starten.) als "Gottes erfindung" glaube ich nun, dass seine anweisungen nicht zur einschränkung meiner freiheit dienen, sondern, wie bei einer betriebsanleitung eines neuen autos, zum bestmöglichen funktionieren Seiner erfindung. beim budenauto meiner ehemaligen firma hat es mich unzählige male genervt, wenn der motor bei 5500 u/min abgeriegelt hat. ich fühlte mich in meiner freiheit beraubt. lese ich aber die betriebsanleitung und verstehe die genauen zusammenhänge macht es doch viel sinn, dass ich den motor nicht auf höhere touren bringen kann.
zum anderen gibt es viele andere gründe. ich fang mal an und höre auf, wenn der roman zu lange wird:
-ich kenne viele leute, die wie wir mit dem Geschlechtsverkehr gewartet haben, davon niemanden (!) der dies bereut hätte.
-diejenigen, die aufgrund mangelnder erfahrung (dazu gehöre ich) in der hochzeitsnacht und in den darauffolgenden wochen so ihre mühe hatten, den absoluten thrill beim sex zu erleben, haben dies später nachgeholt.
-ich kenne niemanden, der im nachhinein sagt, wenn er (oder sie) gewusst hätte, wie der partner im bett ist (oder eben nicht), hätte er sie nie geheiratet. (das mag es geben, ist mir aber noch nie über den weg gelaufen)
-ich kenne viele leute, die nicht gewartet haben, und dies bereuen.
-ich kenne solche, die sehr schwer zu kauen haben an der vielen erfahrung, die sie im sexuellen bereich in ihre jetzige beziehung mitbrachten. sei dies, wenn der partner diese erfahrungen nicht machte, (ich kenne solche, die sich bewusst aufgespart hatten für ihren ehepartner und verliebten sich dann in jemand, der schon viele derartige erfahrungen gemacht hatte. das hat die beziehung zwar nicht unmöglich gemacht, auch die ehe nicht, ist aber für beide parteien einfach nur schade.), oder aber wenn der "erfahrene" sich immer wiederfindet in situationen, in denen er vergleicht mit früheren beziehungen. (ich hatte beziehungen vor meiner frau, in denen auch im sexuellen bereich einiges ging, ausser GV. es sind bilder und erinnerungen, die ich noch heute in mir trage, und die versuchung ist gross, in schwierigen situationen diese erinnerungen der aktuellen situation und beziehung vorzuziehen, was wiederum sehr zerstörerisch sein kann. wir menschen tendieren dazu, die vergangenheit zu glorifizieren und vergleichen so die gegenwart mit unrealistischen bildern von gestern, was uns wiederum die gegenwart in einem schlechten licht erscheinen lässt)
-der definitive point of no return sehe ich beim geschlechtsverkehr selber. ich glaube (und dies ist, soviel ich weiss wissenschaftlich untermauert), dass mit dem GV eine ganz enge persönliche beziehung geknüpft wird. und beim ersten GV ist dieser knoten umso stärker, umso einzigartiger. und da diese erfahrung einzig ist in ihrer art, möchte ich sie auch nur mit einer einzigen frau teilen.
-ich glaube, dass ein mensch bei jeder sexuellen bezieung ein stück von sich selbst an das gegenüber verliert. so ist es denn meine entscheidung, ob ich mich an die gesamte weibliche menschheit verteile, oder aber mich in einer einzigen, festen beziehung verliere.
-die statistik der ungewollten schwangerschaften gibt mir recht
-die verhaltensforschung und forschung über kindererziehung gibt mir recht. diese besagt nämlich, dass kinder besser aufwachsen, je stabiler ihr soziales umfeld ist.
-zu den letzten beiden punkten: ich weiss, dass es auch andere, gut funktionierende beispiele gibt. diese will ich nicht verleugnen. ich glaube aber, dass die ehe immer noch die stabilste lebensgemeinschaft ist. die hohe scheidungsrate vermute ich nicht in der unzeitgemässen form der ehe selbst, sondern in der unfähigkeit der menschen (und dies ist in vielen fällen nicht einmal ihre eigene schuld), den schwierigen herausforderungen, die sich einer ehe heute stellen gerecht zu werden. da die ehe nun (falls ich recht haben sollte) die stabilste form eines möglichen umfeldes für ein kind ist, und der GV im grunde ja der entscheidende schritt zur entstehung des kindes, glaube ich, dass der gv in die ehe gehört. natürlich ist GV und sex nicht nur zur erzeugung von kindern gedacht (und wer glaubt, dass Gott den sex nur als notwendiges übel erfunden hat irrt sich. Gott findet sex echt geil, wirklich!). natürlich haben wir menschen herausgefunden, wie wir sex haben können, ohne gleich kinder auf die welt zu setzen, natürlich ist mein neues auto nicht gleich schrott, wenn ich das abriegeln überbrücke und mal so richtig bis ins dunkelrote stoff gebe. aber beim nächsten 100'000-er service macht sich klar bemerkbar, wer die anleitung gelesen und befolgt hat und wer nicht.