was ist passiert mit Stellahaus?

Dieses Handwerkpfandrecht muss weg!
Ganz genau, diese Hanwerker sollen arbeiten, Geld brauchen die nicht auch noch.

Offensichtlich hat es hier einige, die keine Ahnung haben, wie viele Familien von Handwerkern und deren Angestellte bereits in finanzielle Schräglage geraten sind, weil die ach so lieben Kunden nicht bezahlen -  nicht nur GUs. Ich hab das am eignen Leib erfahren müssen.

Ganz Deiner Meinung, Jomazi...
 Auch Administratoren sollten gelegentlich mal zu denken lernen.

 
Vielen Dank für die Blumen - da Du aus der Region bist, können wir das gerne persönlich besprechen. In der Zwischenzeit erntest Du für Deine Beleidigung ein paar Punkte!

 
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Lieber Ralph,

als Bauherr habe ich einen Vertrag mit dem GU. Der wiederum hat Verträge mit den einzelnen Handwerkern.

Mir als Bauherr kann das Verhältnis zwischen GU und Handwerker egal sein.

Wenn der GU pleite geht, so ist die Begleichung der ausstehenden Handwerkerrechnungen definitiv nicht das Problem des Bauherren.

So sollte es zumindest sein, denn dieser hat überhaupt kein Vertragsverhältnis mit dem Handwerker.
Ohne Pfandrecht würden die Handwerker sich ihre Auftraggeber besser aussuchen !

Fazit: Weg mit dem Pfandrecht !

Gruss moudi

 
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Warum sucht sich der Bauherr nicht einen besserern GU aus? Einer der nicht einfach nur billig ist

 
Die Medaille hat immer zwei Seiten. In der Schweiz sind die Handwerker priviligiert geschützt - davon träumt ein Handwerker in Deutschland....
Wer mit einem GU baut ist während der Bau- und Abschlussphase stark gefordert - und man muss hoffen, dass der GU solvent ist.
Mit der Begründung, dann sollen die Handwerker sich ihre GU besser aussuchen könnte man aber auch in Sachen Bauherren vs. GU operieren: Auch der Bauherr sollte sich seinen GU "besser" aussuchen.

Fakt ist, dass heute die Handwerker besser geschützt sind (notabene natürlich auch bei direkten Aufträgen durch den Bauherrn: Und das war ursprünglich mal der Grund, warum es dieses Pfandrecht gibt).

 
Weil es leider (noch) keine Datenbank über "bessere" GU's gibt?

Und wenn du für den GU "mehr" bezahlst, heisst das nicht, dass dieser auch die Handwerker bezahlt...

 
Weil es leider (noch) keine Datenbank über "bessere" GU's gibt?

Und wenn du für den GU "mehr" bezahlst, heisst das nicht, dass dieser auch die Handwerker bezahlt...
Na ja: Es gibt das weder für GU, noch für Handwerker, noch für Bauherren.... ist also müssig, über die Huhn/Ei-Frage zu diskutieren.......

Es sagt auch niemand, dass "mehr bezahlen" mit "sicher" gleichzusetzen ist. War es nicht und wird es auch nicht.

Fakt ist, dass hunderte von Handwerkern in D Pleite gehen, weil die Auftraggeber nicht oder nicht vollständig bezahlen (sogar die öffentliche Hand!): Das führt zu immensen Folgen (nebst der eigentlichen Pleite): Arbeitsplätze gehen verloren, Steuereinnahmen schwinden und die Anzahl Sozialhilfeempfänger steigt.

Durch das Pfandrecht (das eigenlich relativ stark eingeschränkt ist mit den vorgegebenen Fristen) wird der Handwerker geschützt. Pech hat dann ein Bauherr, wenn der GU zwar kassiert, aber nicht seine Rechnungen bezahlt. Das kann man aber durch gewisse Bankgarantien abdämpfen (der Bauherr muss sich da auch im eigenen Interesse kundig machen) - oder eben ohne GU bauen (was bei einem einzelnen Haus aus meiner Sicht sowieso besser und ganz sicher nicht wirklich teurer ist). Schwieriger wird es bei ganzen Überbauungen..... ein abendfüllendes Thema.

 
Versetzt euch mal in die Lage eines Handwerkers (mit Pech):

Ihr würdet z.B. eine Sanitärinstallation in einem Haus in eurer Region einbauen (via GU).

Dann zieht eine junge Familie ein und hat Spass an der tollen Installation.

Der GU zahlt nicht, bzw. zu wenig.

Ihr müsstet nun jede Woche an diesem Haus vorbeifahren und zusehen, wie die Familie im Haus entspannt lebt, während ihr dem Geld nachrennen müsst, das womöglich nie folgt.

Wenn ich mir genau überlege, wer auf dem Bau "gewinnt" und "verliert", dann sind die Handwerker eher bei den Verlierern. Und das trotz anhaltendem "Haute" im Baugewerbe.

Ich verstehe das Pfandrecht und finde, dass der Käufer sich via Vertrag mit dem GU gegenüber dem Pfandrecht besser absichern soll.

Schaut mal über die Grenze nach FR oder DR.

Denkt jeder nur an sich, wird's nicht mehr lustig.

 
Dann müsste man halt jeweils einen grösseren Betrag auf ein Sperrkonto bezahlen. Dieses würde erst ausgelöst, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Auch eine Teilauslösung nach Arbeitsfortschritt wäre denkbar.

So oder so ist die Situation mit dem geltenden Bauhandwerkerpfandrecht unbefriedigend.

 
@winner60

Ist mir klar, dass die Situation nicht mit zwei Zeilen erledigt werden kann. Ich wollte nur klarstellen, dass man halt nicht "einfach" besser aussuchen soll...

Gruss

Tom

 
@winner60

Ist mir klar, dass die Situation nicht mit zwei Zeilen erledigt werden kann. Ich wollte nur klarstellen, dass man halt nicht "einfach" besser aussuchen soll...

Gruss

Tom
Ich verstehe dich schon. Dennoch habe ich öfters den Eindruck, dass gewisse Bauherren leichtfertig sind. Man braucht heute eher vom GU einen Betreibungsauszug und noch besser eine Bankbürgschaft.... aber manche sehen das immer durch die rosarote Brille.

Die GU-Verträge sind eh meistens einseitig ausgelegt - darum sollte sich jeder selbst GENAU überlegen, ob er das so wirklich machen will. Ich habe (zwangsläufig, da Bebauung nur durch GU möglich war - mehrere "gleichartige" Häuser) umfangreiche Auskünfte eingeholt und auch mit dem GU und der Bank Vereinbarungen getroffen. So musste der GU bei "meiner" Bank ein separates Konto einrichten, das ausschliesslich für die Zahlung "meines" Baus genutzt werden konnte. Die Bank hat die Rechnungen geprüft.

Wenn etwa schief geht beim Hausbau, geht es meist um sehr viel Geld. Wenn ein GU pleite geht ist das Elend gross und die Bauherren sind die Gelackmeierten. Dennoch finde ich das mit dem Handwerkerpfandrecht nicht nur schlecht - frag mal einen Kleinhandwerker in D, was er von so etwas halten würde.....

Als Bauherr hat man auch eine Verantwortung - und es ist immer wieder erstaunlich, wie sich manche in die Hände anderer begeben, ohne wirklich den Überblick zu haben. Bauen heisst ja in jedem Fall auch, ZEIT zu investieren. Und am besten im Vorfeld eines Baus ALLES zu unternehmen, dass KEIN Geld verloren werden kann. Das ist zugegebenermassen nicht einfach, aber es geht, wenn man will.

Ich hoffe einfach, dass bei Stellahaus alles mit rechten Dingen zu geht. Leider erlebt man oft, wie Firmen bewusst in den Konkurs getrieben werden (so wie seinerzeit einer der grössten Hausbauer in der Schweiz. Damals war es vorhersehbar, da relativ "frech" der Name "gerettet" wurde, in dem die bestehende Firma umbenannt wurde) und die Aktivposten in eine neue Firma verschoben werden. Was eigentlich Konkursbetrug wäre (wenn es denn richterlich festgestellt würde).

 
Hallo Tom

du hast völlig Recht. Mit 2 Zeilen ist das Thema nicht erledigt. Mit "einfach" besser aussuchen meinte ich,

dass man den GU-Vertrag genau prüfen soll.

Mir war bei der Suche eines Bauunternehmens ein Punkt wichtig:

Erst die Leistung, dann wird bezahlt. Vorkasse NEIN.

Ein GU, der Teilabschnitte eines EFH (z.B. Keller...) nicht vorfinanzieren kann, ist kein solventer GU !

Wie man allerdings sicher stellt, dass der GU dann das Geld auch an den Handwerker weiter reicht, ist mir noch nicht klar.

Das auf den Bauherren abzuwälzen ist aber definitiv keine Lösung.

Gruss von einem, der NIE mit einem GU bauen würde, moudi

 
Hi Moudi

Auch ich würde definitiv nie mit GU bauen...

Und wie auch Winner60 schreibt, liegt halt auch eine gewisse Informationspflicht auf den Bauherren. Dies betrifft nicht nur die Bonität eines GU's, sondern auch die angewendeten Methoden und Materialien.

Zusammengefasst ist es halt auch ziemlich teuer, wenn man blauäugig durch die Welt geht...

 
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Liebe Alle

Zum einen würd' ich das Thema in einen eigenen Thread auslagern, da dieser mit SH nicht (mehr) viel zu tun hat.

Also, aber zum Inhalt.

Historisch:

Lange zeit war es i.O. wenn ein GU mit dem Geld was B bezahlt die Rechnungen für A bezahlt hat. So eine Art Schneeball-System. Dass dies nicht in Ordnung ist, dürfte allen klar sein. Vor allem wenn es denn schief läuft.

Die Frage ist, wer die Verantwortung tragen soll/muss/kann dass: Geld was der Bauherr bezahlt beim Handwerker ankommt. Nein, eben nicht der GU, weil der ja evtl. Konkurs ist und damit überhaupt keine Verantwortung mehr trägt. Lange Zeit war es so, dass einfach die Handwerker dieses Risiko getragen haben, mit dem (von anderen hier) beschriebenen Effekt von kaputten Kleinfirmen, plötzlich Arbeitslosen, und zugehörigem Scheiss. Was politisch niemand wollte. (Wirklich niemand!) Mit dem Bauhandwerker-Pfandrecht hat sich das Risiko verlagert.

Im Gegensatz zu den Handwerkern hat der Bauherr wenigstens die Möglichkeit (Via Bank, usw) halbwegs zu verfolgen, wohin das Geld, was er bezahlt geht. Es erfordert nicht unendlich viel Aufwand mit einem Handwerker abzumachen, dass er jeden Bezahlungseingang rapportiert - dann hat man die Kontrolle, dass das Geld angekommen ist.

Dann.

Seit die Raiffeisenbanken mal richtig auf die Schnauze gefallen sind, wissen eigentlich auch alle Banken - und über diese läuft das Geld - dass Sie auch nicht besonders blauäugig sein dürfen. Da hatte man die GU-Rechnungen unkontrolliert beglichen... ohne dass die Bauherren die Möglichkeit hatten, selber zu kontrollieren - entsprechend durfte die Bank dann beim Schaden mitmachen...

Weiter.

Wenn man wenigstens die rudimentärsten Vorsichtsmassnahmen berücksichtigt, ist man gegen das Wüsteste gefeit. Der User Bauexperte (hoffentlich dies mal richtig!) W.A. Speidel hat hier http://www.bauexperte.ch/pdf/Speidel-Experte_Vereinbarung-GU-Banken.pdf eine Vorlage für den Vertrag, damit es weniger Puff gibt.

Nein

Ich glaube nicht, dass es okay ist, zuerst blauäugig zu sein und dann traurig, dass etwas schief gegangen ist. Wer nix kontrolliert hat halt auch keine Kontrolle. Gilt für Handwerker wie für Bauherren.

Detail.

Dir Regeln, ein Pfandrecht eintragen zu können, sind recht streng. Habe von mehrere Baustellen (und Hickhack) mitgekriegt, wie hoch die Hürden für den Unternehmer sind, dass er wirklich eintragen kann - insbesondere die zeitliche Hürde. Soweit ich es gesehen habe, ist das Pfandrecht meist nur möglich, wenn von allem Anfang an erahnbar war, dass es Probleme geben könnte - sonst ist der UN zu spät. Hätte der Bauherr nicht einfach weggeschaut sondern mit den Leuten wenigstens gesprochen hätte er ohne Probleme kontrollierend eingreifen können.

Übrigens.

Es ist Dir auch nicht egal, wenn Deine Baustelle plötzlich steht, weil ein Handwerker wegen so einem Scheiss plötzlich zu Ende ist und die Baustelle steht.

Risiko im engeren Sinn kostet immer etwas. Wenn die Handwerker mehr Risiko tragen müssen, wird sich das mittelfristig einfach in den höheren Preisen niederschlagen.

Meine Meinung:

Ob Handwerker oder Bauherren am Schluss die (zahlenden) Deppen sind ist so oder so unschön. Das Problem liegt letztendlich tiefer: Firmenkonstrukte dürfen in der Schweiz Konkurs gehen, und dann ist einfach nix mehr da - Personen haben das Recht nicht. Wenn der GU (die Firma) Konkurs ist, fährt der (ehemalige) Chef weiterhin Porsche. Hier liegt das Problem - aber das dürfte politisch nicht verhandelbar sein.

Grüsse

Haba

 
Und noch ein kleiner Nachtrag.

Die "Unfairness" des Handwerker-Pfandrechts wird übrigens damit aufgewogen, dass nach (gängigem) Werkvertragsrecht der Unternehmer NICHT das Recht hat, einfach nicht weiterzuarbeiten, wenn er nicht bezahlt wird. Er würde Schadenersatz-Pflichtig.

Der Sanitär kann nicht kommen und sagen «hey, meine eingelegten Rohre im Rohbau hast Du immer noch nicht bezahlt. Ich komme mit den Duschtassen / WCSchüsseln erst, wenn das andere bezahlt ist» oder der Baumeister «die Wände im UG hast Du noch nicht bezahlt, ich mauere erst weiter, wenn die bezahlt sind.»

Mit gutem Grund: Das Chaos auf der Baustelle wäre immens. Insbesondere, wenn irgendwo ein Nachtrag streitig ist. Das hat aber zur Folge, dass der Unternehmer weiterarbeiten muss, auch wenn er weiss (oder total sicher ist), dass er keinen Rappen sehen wird.

Das Pfandrecht ist auch ein Ausgleich für diese Last / Risiko.

Ich hoffe, das hilft für das Verständnis

Haba

 
da ich ja wöchentlich am Büro vorbeifahre, habe ich heute nochmals genauer hingeschaut...  nun verkünden schöne, grosse Plakte mit dem Hinweis "zu vermieten" an der Fensterfront, dass dort wohl niemand mehr anwesend ist.

 
sind nur in den Ferien .....

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Aber Hallo

Habt Ihr noch nicht gehört, dass er letzten Freitag Konkurs angemeldet hat... Vermutlich wurde ein riesen Scherbenhaufen hinterlassen. Aber Herr Blättler sieht sich wohl eher als Opfer... Wenn niemand was unternimmt - dann glauben es wohl auch die Gerichte...

 

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