Zweifel

Ich möchte niemandem auf den Schlips treten, aber ...

Sind die meisten Zweifel hier nicht Gejammer auf höchstem Niveau?

Fangt doch mal andersrum an:

1. Wir sind gesund

2. Wir haben es geschafft, ein Eigenheim zu haben

3. Wir (und niemand anderes) entscheiden, wie es werden soll

Zu 1. Ist nur so lange selbstverständlich, wie es eben so ist. Wenn es mal ändert, wird alles andere absolut zweitrangig.

Zu 2. Ich kenne viele Leute, die es einfach nicht schaffen, weil sie mit dem Eigenkapital ansparen gerade mit der Bauteuerung Schritt halten, d.h. an Ort treten, sei es, weil sie sich mit Scheidungen finanziell ruiniert haben, oder aus anderen Gründen. Wer heute einen normalen Job hat, dazu Familie und nichts zu erben, der bringt es aus eigener Kraft nie zum Eigenheim.

Ich würde hier nur Einschränkungen machen, wenn man so grosse Zinslasten hat, dass der geringste finanzielle Gegenwind zum Kollaps führt. So etwas nagt tief an der Lebensfreude und belastet die Partnerschaft, und soviel ist auch das schönste eigene Haus nicht wert.

Zu 3. Die Qual der Wahl ist der Preis der Freiheit. Da muss man durch. Es ist ein Privileg!

Bei manchen Dingen, wie der Wahl des passenden Lavabos im Gästebad, ist es einfach nicht wirklich wichtig. Wenn man dann noch Funktionalität vor Design stellt und nicht jeder Mode nachrennt, kann man eigentlich nicht soviel wirklich falsch machen.

Irgendwann muss man sich halt einfach entscheiden, und dann damit leben. Ich suche z.B. drei Jahre lang intensiv "meine" Altliegenschaft zum Umbauen, die bezüglich Lage, Preis, Umschwung und Bausubstanz passt, und entschliesse mich irgendwann; ich will ja nicht zwanzig Jahre lang suchen. 3 Monate nach Kaufvertragsabschluss hätte es etwas passenderes gehabt. Soll ich mich jetzt ärgern, oder das Beste draus machen?

Auch beim Umbauen muss man sich irgendwann mal entscheiden, ob man zum Beispiel ein Bad mehr will oder nicht, oder wo die Küche hin soll. Meistens ergibt sich die beste Lösung aus den Umständen; weiss man auch nach längerer Zeit noch nicht, ob und wie man soll, dann spielt es auch keine Rolle, wie man sich entscheidet - man wird die Entscheidung bereuen, wenn man Pessimist ist. Pflanze ich einen Apfelbaum und sehe alle Sortenkataloge durch, so wird es schwierig - entscheide ich mich aber nicht, habe ich nie Äpfel.

Fazit: Geniesst es, Euch selbst entscheiden zu müssen!

 
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Ich kenne viele Leute, die es einfach nicht schaffen, weil sie mit dem Eigenkapital ansparen gerade mit der Bauteuerung Schritt halten, d.h. an Ort treten, sei es, weil sie sich mit Scheidungen finanziell ruiniert haben, *blablabla* ... der Preis der Freiheit.

Fazit: Geniesst es, Euch selbst entscheiden zu müssen!
Ich stimme dir voll zu: Wer sich mit Scheidungen (man beachte die Mehrzahl!) ruiniert, hat für seine Freiheit in der Tat einen hohen Preis bezahlt. Aber auch der hat die Freiheit genossen, sich selbst zu entscheiden.

Wolltest du das in etwa sagen? /emoticons/default_additional/200.gif

 
Ich habe keine Erfahrung mit Scheidungen und auch nicht vor, welche zu machen. Fühle mich deshalb bei der Frage, inwieweit es hier um persönliche Freiheit geht, auch nicht kompetent.

Was ich meine ist, dass es für gewöhnliche Leute, die nur durch eigene Arbeit zu Geld kommen können, und von denen sind nach aktuellen Statistiken 40% derjenigen, die einmal geheiratet haben, bereits wieder geschieden, kaum möglich ist, ein Eigenheim zu bauen und zu Lebzeiten auch zu bezahlen.

Rechnet mal aus, wieviel Ihr der Bank für Eure Hypothek teuerungsbereinigt mehr zurückbezahlt, als sie Euch gegeben haben ...

Leider richten sich die Land- und Immobilienpreise nach dem regionalen Lohnniveau.

Es kam letzthin eine Sendung in SFTV, wo ein Immobilienspekulant in Zürich systematisch Häuser aufkauft und saniert. Leisten können sich die Mieten dann noch irgendwelche Banker, meistens Singles so um die 30, oder Advokaten, Werbedesigner usw., die "normalen" Leute müssen in die Agglo und dürfen jeden Tag stundenlang pendeln. Sie "müssen" natürlich nicht, sie hätten bleiben dürfen, was kann der Immospekulant dafür, dass sie nicht genug Geld für die "marktgerechte" Miete haben /emoticons/default_additional/87.gif

Dabei wäre es im öffentlichen Interesse, wenn möglichst viele Leute in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen.

Es gibt 3 Arten, wie sich ein Mann ruinieren kann:

Mit Alkohol ist es am lustigsten

Mit Aktien geht es am schnellsten

Mit Frauen geht es am sichersten

 
Hallo zäme

Zweifel sind auch Ausdruck der Veränderungen. Das Prinzip ist Dynamik. Daher

ist unser Stilempfinden von gestern heute schon nicht mehr aktuell.

Man kann schlecht für viele Jahre in die Zukunft planen und alle Eventualitäten berücksichtigen, speziell jene die man noch gar nicht kennt und von denen man überrascht wird.

Daher sollte man sich ein zeitliches Limit setzen, dann entscheiden und die

Sache abschliessen.

Für einen Bauprofi, der tagtäglich mit Bauen zu tun hat ist das sicher einfacher als für einen privaten Hausbauer, der dies nur einmal im Leben tut.

Ich habe mein eigenes Haus, welches 10 jährig ist unterdessen mehrmals

geändert und umgestaltet und bin mir sicher, dass dies nicht das letzte Mal

gewesen ist.

Gruess

Togi

 
Ich habe mein eigenes Haus, welches 10 jährig ist unterdessen mehrmals geändert und umgestaltet und bin mir sicher, dass dies nicht das letzte Mal

gewesen ist.
Nach der Baustelle ist vor der Baustelle! Schicksal vieler Eigenleister ... bei uns ists auch so.

 
Ich möchte niemandem auf den Schlips treten, aber ...

Sind die meisten Zweifel hier nicht Gejammer auf höchstem Niveau?

Fangt doch mal andersrum an:

1. Wir sind gesund

2. Wir haben es geschafft, ein Eigenheim zu haben

3. Wir (und niemand anderes) entscheiden, wie es werden soll

Zu 1. Ist nur so lange selbstverständlich, wie es eben so ist. Wenn es mal ändert, wird alles andere absolut zweitrangig.

Zu 2. Ich kenne viele Leute, die es einfach nicht schaffen, weil sie mit dem Eigenkapital ansparen gerade mit der Bauteuerung Schritt halten, d.h. an Ort treten, sei es, weil sie sich mit Scheidungen finanziell ruiniert haben, oder aus anderen Gründen. Wer heute einen normalen Job hat, dazu Familie und nichts zu erben, der bringt es aus eigener Kraft nie zum Eigenheim.

Ich würde hier nur Einschränkungen machen, wenn man so grosse Zinslasten hat, dass der geringste finanzielle Gegenwind zum Kollaps führt. So etwas nagt tief an der Lebensfreude und belastet die Partnerschaft, und soviel ist auch das schönste eigene Haus nicht wert.

Zu 3. Die Qual der Wahl ist der Preis der Freiheit. Da muss man durch. Es ist ein Privileg!

Bei manchen Dingen, wie der Wahl des passenden Lavabos im Gästebad, ist es einfach nicht wirklich wichtig. Wenn man dann noch Funktionalität vor Design stellt und nicht jeder Mode nachrennt, kann man eigentlich nicht soviel wirklich falsch machen.

Irgendwann muss man sich halt einfach entscheiden, und dann damit leben. Ich suche z.B. drei Jahre lang intensiv "meine" Altliegenschaft zum Umbauen, die bezüglich Lage, Preis, Umschwung und Bausubstanz passt, und entschliesse mich irgendwann; ich will ja nicht zwanzig Jahre lang suchen. 3 Monate nach Kaufvertragsabschluss hätte es etwas passenderes gehabt. Soll ich mich jetzt ärgern, oder das Beste draus machen?

Auch beim Umbauen muss man sich irgendwann mal entscheiden, ob man zum Beispiel ein Bad mehr will oder nicht, oder wo die Küche hin soll. Meistens ergibt sich die beste Lösung aus den Umständen; weiss man auch nach längerer Zeit noch nicht, ob und wie man soll, dann spielt es auch keine Rolle, wie man sich entscheidet - man wird die Entscheidung bereuen, wenn man Pessimist ist. Pflanze ich einen Apfelbaum und sehe alle Sortenkataloge durch, so wird es schwierig - entscheide ich mich aber nicht, habe ich nie Äpfel.

Fazit: Geniesst es, Euch selbst entscheiden zu müssen!
Hallo emil

Schöne Ausführungen; weil sie bodenständig, pragmatisch und wesentlich klingen. Dass es eine Familie ohne Erbschaft und nur mit normalem Job (vielleicht müssten man "normal" definieren?) nicht zum Eigenheim bringt, wage ich aber zu bezweifeln. Leute aus meiner Bekanntschaft (keine Erbschaft, keine Akademiker) haben es zum Eigenheim gebracht. Klar, keine Millionendinger, eher einfach, konventionell oder es mit Deinen treffenden Wort zu umschreiben; funktional! Also nix mit Kücheninsel, dicke Granitplatte, Zentralstaubsauger, offene Designertreppe etc... hat trotzdem enorm viel Charme und wirkt irgendwie klassischer, zeitloser als mancher Hochpreisbau. Keine 300 qm Nettowohnfläche, eher knapp die Hälfte. Geduscht wird in der Badewanne, klassisch mit Duschvorhang (huch, werden jetzt wahrscheinlich einige Leute denken, die armen Bürger /emoticons/default_biggrin.png). Gebaut wurde halt nicht mit 25 Jahren, eher mit 35 Jahren.

Was vor 10 Jahren noch Extras waren, werden heute schon als üblich bzw. Standart angenommen. Dazu kommt mir noch eine etwas seltsam anmutende vergangene Situatin in den Sinn. Kollege zeigt mir vor kurzer Zeit sein neues Auto. Stolze Vorführung der elektrischen Sitzverstellung für den Fahrer, welche für 5 Leute programmiert werden können. Abschliessender Kommentar "muss man haben, solltest mal dein Auto wechseln". Gegenfrage meinerseits "wer fährt denn alles mit deinem Auto?". Antwort "hm... eigentlich nur ich." (Die Ehegattin hat natürlich ihr eigenes Auto).

Deswegen komme ich (halt wieder, sorry) auf den Punkt "Bedürfnis- vs. Angebotsorientierung. Wenn halt nach 10 Jahren wirklich ne Steckdose fehlt, was spricht dagegen, einfach ne 3-fach Dose dranzuhängen oder ne versteckte Schiene zu legen?

Beste Grüsse

Buddy

 
hallo

melde mich auch mal wieder zu Wort, da ich ja die Zweifel eröffnet habe!

Nein, für mich ist dies nicht Gejammer auf höchstem Niveau, denn wenn man gerade in dieser oder jener Situation steckt beschäftigt man sich, ich für meinen Teil auf jeden Fall, intensiv mit dem Thema und heute fast 2 Jahre später, muss ich ab und zu schmunzeln, denn jetzt wird alles benützt und niemand denkt mehr an die RIESIGE Auswahl zum Auslesen, man lebt mit dem was man hat.

Und wir haben unser erstes Haus ohne fremde Hilfe, sprich Erbschaft oder sonstiges, gekauft. Haben KEINE höhere Ausbildung und kommen beide aus einfachen Verhältnissen. Ich als Frau habe bis zur Geburt von unserem Junior praktisch immer 80 - 100 % gearbeitet, bin eine sogenannt Spätgebärende /emoticons/default_wink.png mit 37sig! Mit dem Schritt ein freistehendes EFH zu bauen, haben wir uns noch einmal an den Anfang gewagt, denn dies heisst für uns, dass wir den Gürtel wieder enger schnallen müssen, da ich keine Arbeit habe oder in absehbarer Zukunft finden werde gerade wegen meiner fehlenden Ausbildung, müssen wir mit einem Lohn über die Runden kommen. Wir verzichten zu Gunsten des EFHs auf Ferien, 2 Autos und und und .... aber wir geniessen den Luxus dieses Haus zu besitzen.

Also, ich werde auch in Zukunft an diesem und jenem zweifeln und hinterfragen, denn für mich bedeutet dies, dass ich mich mit dem Thema auseinander setze.

 
Hallo 1965

Finde ich toll! Du (bzw. ihr) hast konsequent Prioritäten gesetzt, was will man mehr. Den Gürtel würde ich gerne enger schnallen, aber das hat eine andere Wortdeutung /emoticons/default_biggrin.png

Hinterfragen, reflektieren, abwägen etc... ist sicherlich sinnvoll und notwendig. Zweifeln, verzweifeln... klingt irgendwie halt ein wenig nach Drama und so /emoticons/default_wink.png

Beste Grüsse

Buddy

 
Hallo Buddy, ist nicht das ganze Leben ein Drama /emoticons/default_rolleyes.gif ?

Und nein verzweifeln tu ich nicht aber eben ab und an zweifeln.

Ach ja und die Geschichte mit dem Gürtel aber dies ist ein anderes leidiges Thema /emoticons/default_smile.png ...

Schöne Tag

1965

 
@emil17

danke für den Hinweis, hat mir gerade das Wochenende gerettet /emoticons/default_additional/114.gif und wieder ein Drama mehr ...... /emoticons/default_rolleyes.gif

 

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