Damaszenerrosen - Rosa damascena

Redaktion

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15. Nov. 2016
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Die Herkunft und Abstammung der Damaszenerrose 'Rosa x damascena' liegt bis heute im Dunkeln. Man nimmt jedoch an, dass sie in Kleinasien entstanden ist, wo sie seit der Antike kultiviert wird. Es handelt sich um Kinder von Rosa gallica, die jedoch unterschiedliche Väter haben. Somit zwei Gruppen entstanden. Neben der sommerblühenden Art, die vermutlich auf eine Kreuzung mit einer Rosa phoenicia zurück geht, gibt es auch die sogenannte Herbstdamaszenerrose ('Rosa x damascena var. semperflorens'), die aus einer mutmasslichen Kreuzung mit Rosa moschatahttp://www.gartenfreunde.ch/de/rosen/rosenlexikon/moschatahybriden-.php hervorgegangen ist. Diese Rosenklasse zeigt nach einer reichen Blüte im Sommer ein Nachblüte im Herbst und wird auch 'le Rosier des quatre saisons' (Rose der vier Jahreszeiten) genannt. Diese Art ist jedoch mit sehr wenigen Sorten vertreten. Allen Damaszenerrosen gemein ist ihr guter Duft, den ihre weissen bis rosafarbenen, leicht nickenden Blütenköpfe verströmen. Die unterschiedlich stark gefüllten Blüten mit ihren durchsichtig wirkenden Petalen blühen immer in Büscheln, doch die Blühdauer kann stark variieren. Ihre weichen, 5- bis 7-teiligen Blätter sind meist blassgrün und auf der Unterseite flaumig behaart. Die dichten, gut belaubten, überhängenden Sträucher mit ihren bogigen Trieben, die dicht bestachelt sind, können je nach Sorte eine Höhe von bis zu 300 cm erreichen.

 

Ihr Wuchs ist kräftig, und alle sind bei optimalem Standort bis in den Herbst hinein gesund. Einige Sorten nehmen auch mit mageren Böden vorlieb, man sollte hier aber auf eine gute Nährstoffversorgung achten, da sonst ihre Blüte spärlich ausfällt. Damaszenerrosen werden vor allem in Bulgarien, aber auch in der Türkei zur Herstellung von Rosenölhttp://www.gartenfreunde.ch/de/rosen/kosmetik/die-gewinnung-von-rosenoel.php angebaut. Die Sommer-Damaszenerrose wurde von Kreuzrittern über Frankreich nach Europa gebracht. Die Herbst-Damaszenerrose wurde vermutlich schon 1000 vor Chr. auf Samos im Aphrodite-Kult benutzt. Ein relativ kleines, in unseren Breitengraden sehr gut winterhartes und zudem noch exquisites Sortiment ist uns bis heute erhalten geblieben.


Rosa x damascena 'Versicolor' 


Syn.: York and Lancaster


seit 1551 bekannt
Auffallend sind bei dieser Liebhaberrose schon die Knospenbüschel, da die Kelchblätter relativ lang sind. Die halbgefüllten, mittelgrossen, stark duftenden Blüten sind hellrot oder hellrosa und zeigen helle Reflexe. Teilweise sind sie auch ganz oder halb weiss und halb rosa. Graugrünes Laub ziert die hakenförmig bestachelten Triebe, deren buschiger Wuchs eine Höhe von 200 cm erreichen kann. Der Strauch sollte nach der Blüte im Juli ausgelichtet und um ca. einen Viertel zurückgeschnitten werden, da er sonst gerne blühfaul wird. Benannt wurde diese Rose zum Andenken an den englischen Rosenkrieg zwischen dem Hause York und dem Hause Lancaster, der durch die Vernunftheirat zwischen Heinrich VII, einem Angehörigen des Hauses Lancaster, und Elisabeth von York 1486 beendet wurde. 

 



 



Rosa x damascena 'Trigintipetala' 


Syn.: Rose von Kanzalik, Kazanlik, Bulgarische Ölrose


zum ersten Mal 1689 erwähnt
Sie ist wohl die bekannteste Vertreterin dieser Rosenklasse, da aus ihr seit über 300 Jahren das begehrte Rosenöl gewonnen wird. Ihre halbgefüllten, mittelgrossen Blüten sind von einem klaren Rosa, die intensiv und süss duften und in lockeren Büscheln auf kurzen dünnen Stielen sitzen. Das helle, graugrüne Laub ist weich und an den Rändern gezähnt. Ihr Wuchs ist ausladend, überhängend und erreicht eine Höhe von 200 cm. Im Herbst zieren längliche, leicht gebogene Hagebutten von 2,5 cm Länge den äusserst frostharten Strauch.

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Celsiana 

vor 1750 entstanden

Diese sehr alte und bekannte Sorte ist nicht die einzige Rose, die nach dem Pariser Gärtner benannt wurde, der die schönste Baumschule seiner Zeit besass. Die grossen, locker angeordneten Blüten sind von einem weichen Rosa und wirken duftig und zart, da kaum mehr als drei Reihen Petalen um die gelben Staubgefässe aufgefältelt werden. Sie duften leicht und zeigen sich einmal im Sommer, in leicht nickenden Büscheln über dem graugrünen Laub. Der Strauch hat einen aufrechten, leicht überhängenden, harmo-nischen Wuchs und erreicht ein Höhe von 150 cm. Celsiana ist sehr frosthart und nimmt mit jedem Boden vorlieb.

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Coralie 

vor 1848 entstanden

Diese sommerblühende, etwas weniger bekannte Rose hat kugelige Knospen, die sich zu mittelgrossen, reinrosafarbenen, stark gefüllten Blüten öffnen und einen guten Duft verströmen. Bei intensivem Sonnenlicht verblassen sie bald zu einem hellen Rosa. Sie trägt üppiges, dunkelgrünes Laub. Der relativ stark bewehrte Strauch, mit seinem leicht überhängenden Wuchs erreicht eine Höhe von 150 cm.

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Ispahan 


Syn.: Pompon des Princes


vor 1832 entstanden
Benannt wurde diese Sorte nach der schönsten Stadt in Persien, welche seit dem 17. Jahrhundert berühmt ist für ihre Paläste und Moscheen. Diese wunderbare Sorte mit ihren dunkelrosafarbenen, mittelgrossen Blüten, die ein wenig nach Zitrone duften, erscheinen im Frühsommer über einen relativ langen Zeitraum zum Teil einzeln, aber auch in lockeren Büscheln. Die auffallend schöne Knospenform hat eine hohe Mitte, und ihre grossen, gut gefüllten, voll geöffneten Blüten wirken etwas unordentlich, was aber ihrem Charme überhaupt keinen Abbruch tut. Das weiche Laub ist von einem satten, graugrün nuancierten, glänzenden Grün, das von graugrünen, schwach bewehrten Trieben getragen wird. Der Wuchs ist breit, überhängend und erreicht eine Höhe von 150 cm. Versuchen Sie doch einmal, diese Rose als Kletterrose an einem Obelisken oder Zaun hoch zuleiten. Einfach traumhaft!

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La Ville de Bruxelles 

Vibert, Frankreich 1849

'Die Stadt Brüssel' kann man wahrlich als eine Rose der Superlative bezeichnen. Über die sehr grossen, gut gefüllten, rosafarbenen Blüten mit gevierteilter und zusätzlich gedrehter Mitte legt sich ein fein schimmernden Lachston, der sich gegen das Zentrum hin leicht verstärkt. Sie verströmen je nach Lage, im Juni/Juli einen aparten Wildrosenduft. Das üppige, grosse und helle Blattgrün wird von aufrecht wachsenden, mit kleinen Stacheln besetzten Trieben getragen. Der frostharte Strauch hat einen kräftigen Wuchs und erreicht eine Höhe von 150 cm.


 
 




Léda


Syn.: Painted Damask


vor 1827 entstanden
Einer griechischen Sage zu Folge war Leda eine Königin in Sparta und erregte das ohlgefallen des Zeus. Die Blüten unserer stark duftenden, im Sommer einmal blühenden Léda sind mittelgross und stark gefüllt, voll geöffnet sind sie milchig weiss und zeigen einen feinen karminroten Rand. Sie gehen aus seltsam zerquetschten Knospen hervor, die aussehen, als hätte man sie mit rotbraunem Lack bepinselt. Das tiefgrüne Laub sitzt an stark verästelten, dunklen Trieben. Der breit wachsende Strauch erreicht eine Höhe von maximal 100 cm.

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Mme Hardy

Hardy, Frankreich 1832
A. J. Hardy widmete diese im Sommer einmal blühende Rose seiner Frau. Er war Leiter des seinerzeit berühmtesten Rosengartens in Europa, dem Jardin du Luxembourg. Zartrosa überhauchte Knospen öffnen sich zu reinweissen, tellerförmigen und stark gefüllten Blüten mit attraktivem hellgrünen Auge. Weitere Pluspunkte sind ihr kleinblättriges, hellgrünes Laub sowie der kräftige, aufrechte Wuchs, der eine Höhe von 180 cm erreicht. Reiche Blüte, gute Gesundheit und ihr feiner, leicht zitroniger Duft tragen sicher auch dazu bei, dass sie als eine der edelsten und schönsten unter den Historischen Rosen angesehen wird.

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Omar Kayyam


Syn.: Omar Chaijam


Diese alte, im Sommer blühende Rose wurde nach einem persischen Gelehrten benannt, auf dessen Grab sie aus einem Sämling hervorgegangen sein soll. Aus ihren fedrigen Knospen gehen ähnlich einer Chrysantheme dicht gefüllte und duftende Blüten von einem warmen Rosa hervor. Ihr Blattwerk ist klein, und auf ihren graugrünen Trieben sitzen unterschiedlich grosse, heimtückische Stacheln. Der Strauch erreicht selten eine Höhe von 100 cm.

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Pink Léda

ca. 1927 entstanden (Sport von Léda)

Hier handelt es sich um eine rosablühende, etwas weniger gefüllte Form von Léda.

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Quatre Saisons R. x damascena var. bifera 


Syn.: Monthly Rose, Autumn Damask


Ihre seidigen, reinrosafarbenen, gegen die Mitte hin dunkler abgesetzten Blüten sind dicht gefüllt und zum Teil sogar gevierteilt. Die Hauptblüte bei dieser stark duftenden Rose ist von Juni bis Juli. Bei guter Pflege folgt eine Nachblüte im Herbst. Ihr gezähntes Laub ist gelblichgrün, und die etwas spärliche Pflanze, die für schattige Lagen ungeeignet ist, hat einen leicht auseinanderfallenden Wuchs und erreicht eine Höhe von 150 cm.












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