Erfahrung Feuchtigkeit im Haus

R.Pfister

New member
28. Okt. 2022
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Hallo zusammen

Wir wohnen in einem Neu gebauten Haus. Alter 5 Jahre. Isoliert nach Minergie ( ist aber kein Minergie Haus)

Wie ist eure Erfahrung mit Feuchtigkeit im Haus usw.

Jetzige Jahreszeit (Stand 22.05.2023 / 24 - 25Grad draussen) drinnen ca. 22Grad, Feuchtigkeit aber bei 58 - 62% trotz Lüften am morgen. Draussen war aber am morgen ca. 85% Feuchtigkeit.

Muss dazu sagen wir sind 6 Personen zuhause. 2 EW und 4 Kinder (10,9,6,4) und den ganzen Tag rein, raus, rein, raus, Fenster offen usw.

Ist dies normal?

Im Winter nie Probleme solange die Bodenheizung läuft. Dann eher zu tief in der Feuchtigkeit.

Danke für Feedbacks. Vielleicht auch von Bauphysikern
 
Hallo,

es ist normal, dass in einem Haus mit vielen Bewohnern, insbesondere in einer Familie mit 6 Personen, eine gewisse Menge an Feuchtigkeit entsteht. Das liegt an der täglichen Dusch- und Kochaktivität, sowie der natürlichen Atmung der Personen im Haus. Es ist entscheidend, dass eine gute Lüftungsstrategie angewendet wird, um die Feuchtigkeit im Haus zu reduzieren und ein angenehmes Raumklima zu schaffen.

Ein Feuchtigkeitsniveau von 58-62% im Innenbereich ist im Allgemeinen noch im akzeptablen Bereich (optimal sind Werte zwischen 40-60%). Es ist wichtig zu beachten, dass das Lüften bei hoher Außenluftfeuchtigkeit (85% in Ihrem Fall) nicht immer zur sofortigen Reduzierung der Innenraumfeuchtigkeit führt, aber es hilft, die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit auszutauschen.

Einige Tipps, um die Feuchtigkeit im Haus zu reduzieren, sind:

1. Regelmäßiges Stoßlüften: Öffnen Sie die Fenster 4-5 Mal am Tag für 5-10 Minuten, um die Feuchtigkeit auszutauschen. Achten Sie dabei auf Kreuzlüftung, indem Sie gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen.

2. Vermeiden Sie das Trocknen von Wäsche im Innenraum. Wenn möglich, nutzen Sie einen Trockner oder trocknen Sie die Wäsche im Freien.

3. Nutzen Sie Dunstabzugshauben in der Küche und Lüftungssysteme im Badezimmer, um Feuchtigkeit direkt abzuführen.

4. Achten Sie darauf, dass Türen zu feuchten Räumen wie Badezimmern oder Küchen geschlossen bleiben, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Wohnbereiche gelangt.

5. Reduzieren Sie die Anzahl der Zimmerpflanzen, da sie auch zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit beitragen können.

Angesichts dessen, dass in Ihrem Haus während der Wintermonate das Problem der Feuchtigkeit nicht auftritt, scheint das Haus insgesamt gut isoliert und lüftungstechnisch in Ordnung zu sein. Bei einem fünf Jahre alten Haus sollte eigentlich keine Feuchtigkeitsproblematik auftreten, hauptsächlich liegt es hier an externen Faktoren (Bewohner, Jahreszeit, Wetterbedingungen). Solange sich keine Schimmelbildung zeigt und die Feuchtigkeit im Raum nicht auf unangenehme Weise spürbar ist, besteht kein Grund zur Sorge. Es ist dennoch empfehlenswert, die oben genannten Tipps zu befolgen und die Situation weiterhin zu beobachten.

Wenn die Feuchtigkeitsproblematik jedoch weiterhin besteht und Sie das Gefühl haben, dass es ein bauphysikalisches Problem sein könnte, wäre es ratsam, einen Experten hinzuzuziehen, der sich die Situation vor Ort ansehen und geeignete Maßnahmen empfehlen kann.

Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter!
 
Erste Frage, hast du eine kontrollierte Wohnraumlüftung?
Zum Thema. Es handelt sich um die relative Feuchte. Mir ist leider auch nicht bekannt, wie man damals zu diesem Unsinn kam. Relevant ist, wieviel Feuchtigkeit es tatsächlich pro m3 Raumluft es hat.
Mit deinen Daten, hast du im Innenraum ca. 11.5g/m3 bei 22°C, aussen sind es bei 25° rund 19.6g/m3. Heisst, dass beim Lüften, oder Türe auf/zu, mehr Feuchtigkeit in den Raum kommt. Aber 11.5g/m3 sind absolut in Ordnung. Wenn du eine KWL hast, kannst du diese auch entsprechend anpassen. Du solltest auch, wenn es aussen noch kühler ist, lüften. Bei 20° Aussentemperatur und einer relativen Feuchte von 99% wären es z.B. nur rund 17g/m3 in der Aussenluft, mit 85%rel/Feuchte wären es nur 15.6g/m3. Mit einer KWL könnte man nachts für mehr Durchsatz sorgen, tagsüber eher etwas verminderte Leistung.
Wichtig ist unter anderem, dass man ausrechend Luftbewegung in den Räumen hat.

Gruss Pit
 
Hallo Pit. Wir haben keine Wohnraumlüftung. Nur über Fenster oder zwei Fix Installierten Klimaanlaagen (vor allem im Hochsommer)
 
Wie gesagt, deine absolute Feuchte in der Wohnung ist so in Ordnung. Beim Einsatz der Klimaanlagen verhält es sich gleich. Kühlere Luft hat weniger Wasseranteil als warme, heisst kühlere Luft kann mehr mehr Wasser aufnehmen als warme. Wenn es draussen 30° bei 60% hat, wären dies rund 18g/m3, innen bei 23° und 60% wären es rund 12g/m3, also auch noch in Ordnung. Wenn du nun lüftest, oder die Türen/Fenster offen lässt, erwärmt sich die Innentemperatur und die feuchtere Luft aussen, erhöht auch die Feuchte im Raum. Du solltest im Sommer bei Klimabetrieb aber eher auf den Taupunkt achten. Meist erkennst du dies bereits früh an den Fenster. Meist siehst du Kondensat an den Scheiben. Dann solltet du reagieren, denn dies wären Stellen die der Schimmel liebt. Aber eigentlich ist dies alles, bei "normalem" Wohnverhalten kein Problem. Du kannst zu ermitteln der Werte durchaus einen Onlinerechner(Link) verwenden, und entsprechend reagieren. Bis 14-15g/m3 sollte es keine Probleme geben. Ein wenig hängt dies natürlich auch etwas vom Gebäude ab, vor allem wie viel Feuchte von den Wänden/Decken aufgenommen werden kann.

Gruss Pit