Free Cooling - Erfahrungen und Zusatzkosten

tremo

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22. Feb. 2011
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hallo haus-forum community

ab sofort bin ich hier auch dabei und habe schonmal eine erste frage:

ein bekannter rät uns bei der geplanten erdsondenheizung unbedingt eine zusätzliche wärempumpe für die sogenannte «Free Cooling» zu investieren. damit kann an heissen tagen die temperatur doch um so ca. 2° gesenkt werden.

hat jemand von euch eine solche Free Cooling-Lösung installiert? Was war bzw. ist der mehrpreis zur bestehenden erdsondenheizung?

wie sind die erfahrungen damit? bringt dies was?

tremo

 
Hallo tremo

Willkommen im Forum.

Der Mehrpreis ist relativ gering....der Nutzen ebenfalls. Das hast Du ja selbst schon erkannt... ob nun 34 oder 32° C im Haus sind, ist nicht wirklich entscheidend.

Wenn Du die Absenkung erhöhen würdest, was techn. ja geht, läufst Du Gefahr ordentliche Schäden einzufahren (Vereisung der Sonde, Kondensat an den Rohren der FBH), welche dann wiederum in keinem Verhältnis zum Nutzen stünden.

Mehr erreichst Du mit eine Lüftungsanlage, welche im Sommer lediglich über Nacht.. so zwischen 2 und 6: 00 Uhr betrieben wird. Sie kühlt das Haus entsprechend herunter. Tagsüber alles schön dicht lassen.. für eine gute Beschattung sorgen...und es lässt sich aushalten.

Etwas mehr ginge mit einer Ansaugung über ein Erdregister...aber das kostet wieder einiges mehr.. und letztlich wird auch dies nicht wie eine Klimaanlage funktionieren..!

Um auf Deine Frage zurück zu kommen.... nein, eher nicht.

 
Hallo

Willkommen im Forum.

Wir haben eine kontrollierte Wohnungslüftung und haben uns für ein Lüftungsgerät entschieden, welches über Wärmepumpe die Luft kühlt oder heizt. Gemäss Angaben recht effizien, darf aber nicht mit einer Klimaanlage verglichen werden.

Die Luft kann ca 5 grad kühler gemacht werden wie die Aussentemperatur. Da man ja im Sommer mehr das Problem hat, dass man in der Nacht die Wärme nicht aus dem Haus bringt, kann ich mur vorstellen, dass das reicht.

Praxis erfahrung haben wir leider noch nicht, da wir erst ende Jahr einziehen können :).

Lg Sternli71

 
Hallo Tremo

Ich habe Freecooling einbauen lassen (Viessmann Erdsonde); Mehrkosten CHF 5'000.--, es soll 3-4 Grad rünterkühlen. Es war so eine Art Kompromiss. Diese Lüftungssysteme (für Minergie) sind mir zutiefst unsymptatisch, ich habe das im Geschäft (inkl. Erdregister, sodass die Temperaturen im Sommer sehr angenehm sind). Es ist zwar ganz ok, zu Hause will ich das aber einfach nicht. Ich ziehe im April ein, erste Erfahrungen mit Freecooling also erst diesen Sommer, werde gerne berichten.

Beste Grüsse

Christian

 
vielen dank schon mal an die bereits eingetroffenen meldungen. ich möchte anfügen, dass der kühlungseffekt durch den menschen vorallem durch den temperaturunterschied von aussen nach innen wahrgenommen wird.

so kann z.b. 26° im sommer als recht kühl empfunden werden, wenn es draussen wärmer als 30° ist. im winter würde man 26° als völlig überheizt empfinden. daher habe ich im moment noch das gefühl, dass sich eine absenkung um ein paar grad lohnen könnte.

vom preis her habe ich schon unterschiedliches gehört. beim einbau sollte dies etwa mehrkosten von CHF 2'500 verursachen, habe aber auch schon von über CHF 10'000 gehört. denke aber, dass es sich bei den CHF 10'000 nicht um eine einfache free cooling lösung handelt. oder es wurde etwas missverstanden. es handelt sich ja nicht um eine klimaanlage.

ich stelle mir einfach vor, dass im sommer, insbesondere über nacht, die warme luft effektiver heruntergekühlt werden kann. nachrüstung sei nicht gut möglich, dies sollte schon bei der erstellung eingebaut werden.

auf weitere erfahrungen und tipps bin ich gespannt. /emoticons/default_smile.png

 
hallo haus-forum community

arät uns bei der geplanten erdsondenheizung unbedingt eine zusätzliche wärempumpe für die sogenannte «Free Cooling» zu investieren.

tremo
Also wie ich es verstanden habe, benötigt man für FreeCooling gar keine Wärmepumpe, schon gar keine zusätzliche. Im Prinzip wird das sommerlich warme Wasser aus dem Bodenheizungskreis hinunter in die Erdsonde zur Abkühlung auf vielleicht 10 Grad gepumpt, dies über einen (ohnehin vorhandenen) Wärmetauscher. Dabei läuft der Kompressor der Wärmepumpe nicht, sondern nur die Solepumpe und natürlich die Umwälzpumpe für die Bodenheizung. Dabei wird nicht etwa wie Pfälzer befürchtet die Erdsonde vereisen, das Gegenteil ist der Fall, sie wird Regeneriert (aufgeheizt). Hingegen das Kondenswasserproblem ist in der Tat sehr kritisch. Deshalb wird dem Heizkreis, welcher dann eigentlich als Kühlkreis funktioniert, über einen Mischer nur soviel des abgekühlten Wassers beigemischt, dass die Wassertemperatur in den Rohren nie unter z.B. 20-22 Grad sinkt. Selbstredend, dass so der Kühleffekt nur klein sein kann. Es gibt übrigens S/W Wärmepumpen, welche die FreeCooling Funktion serienmässig eingebaut haben.Grüsse, Notch

 
Ich kann da Notch nur beipflichten. Eigentlich ist es ja fast unmöglich, dass Pfälzer sich mal irrt, aber hier wohl schon. Ich vermute, seine Antwort bezieht sich auf eine Aktivkühlung.

Also sowas: Viessmann - AC-Box - Die effiziente Möglichkeit Kühlen und Heizen zu verbinden (hier in Kombination mit natural- resp. freecooling)

Bei dem Freecoolingsystem jedoch, ist der Stromverbrauch minimalst und die Kühlufunktion ist sogar sehr gut für die Erdsonde (regeneriert im Sommer, der Boden wirkt als quasi Wärmeakkumulator).

Wir haben ein solches System in unserem Haus eingebaut und sind nach einem Sommer wie auch fast schon einem Winter, sehr zufrieden mit dem System (Erfahrungen siehe http://www.haus-forum.ch/elektrisches-technische-geraete/6696-einsatz-von-zehnder-comfosystems-exklusiv-4.html und http://www.haus-forum.ch/hausbau-tagebuch/7376-familie-roadrunner-baut-ein-attikahaus.html).

Ebenso mkse kann unsere Erfahrungen bestätigen, auch er besitzt eine solche Anlage.

Unsere Anlage beinhaltet eine Erdsonden-Wärmepumpe mit Lüftung inklusive der obgenannten "Kühlung" der Bodenheizung wie auch "Heizen/Kühlen" des Luftstromes (deshalb kann ich nicht sagen, was der Mehrpreis ist).

Der Effekt ist sehr gut spürbar und wir freuen uns bereits wieder auf den Sommer /emoticons/default_additional/40.gif wenn unsere Kühlung die Luft und den Boden in unserem Haus 1A auf ein angenehmes Niveau temperiert. Wir hätten es nicht für möglich gehalten, aber wir haben ob Winter oder Sommer immer die gleiche Temperatur in unserem Haus. Und von den schlimmen Zugerscheinungen, den lauten Lüftungsgeräuschen der schlechten Luft, oder all den anderen Immi- wie auch Emissionen ist nichts eingetroffen. Wie schon oft erwähnt. Gut geplant und bei der Ausführung kleinlichst auf die Finger geschaut ist eine solche Anlage eine Wohnkomfortsteigerung höchster Klasse. Also die Mehrkosten sind gegenüber dem Komfortgewinn marginal.

Wichtig! Es ist keine Klimaanlage. Das Haus muss sehr gut isoliert und im Sommer gut beschattet sein, damit die gleichwohl resultierende Überschusswärme im Haus in den Boden abgeführt werden kann.

Gruss

Roadrunner

 
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Eigentlich ist es ja fast unmöglich, dass Pfälzer sich mal irrt, aber hier wohl schon. Ich vermute, seine Antwort bezieht sich auf eine Aktivkühlung.

Gruss

Roadrunner
Danke...für Dein ungebrochenes Vertrauen... und nein.. daran dachte ich nicht... viel banaler... Als ich den Beitrag schrieb, lief nebenbei noch eine Skype-Unterhaltung mit einem Interessenten.. da ging es um die Aufheizphase des Estriches.. was via Erdsonden-WP ablaufen sollte... was man so eben nicht machen kann.

Aber schön, daher auch eine Dankeschön an Notch.. dass ihr zumindest auf die Details geachtet und aufgepasst habt.... davon lebt ja dieses Forum! /emoticons/default_additional/114.gif

 
Hallo Zusammen

Möchte auch meine Erfahrungen einbringen. Habe eine S/W WP mit zusätzlichem Wärmetauscher und Mischer für die Kühlung (passiv). Das hat 2000.00 mehr gekostet (kann zu diesem Presi nicht nachgerüstet werden).

Mit dem Bypass in der Lüftung bringe ich speziell in Tropennächten natürlich zu wenig Kühlenergie ins Haus. Ich müsste ja die ganze Bausubstanz abkühlen. Mit der Kühlung der FBH kann ich jedoch sehr viel Energie abführen.

Ich habe diese Kombination nun bereits zwei Sommer getestet und bin damit absolut zufrieden. Sicher keine Klimaanlage, aber ich kann meine Temperatur im Haus auch bei Aussentemperaturen von über 30Grad bei 23-24 Grad halten. Also mehr als die zwei Grad Abkühlung von der oft gesprochen wird. Ziel muss es natürlich sein nicht unnötig Wärme herein zu bringen. Der Boden und die Wände dürfen sich nie aufwärmen, sondern müssen als 'Kältespeicher' wirken. Das erreiche ich natürlich auch durch die 'Kälterückgewinnung' der Lüftungsanlage. Ich blase nicht unnötig warme Aussenluft ins Haus, sondern kühle diese mit der Raumluft ab.

Je grösser die Wärmeabgabefläche für den Winter ist, desto besser ist natürlich auch die Kälteabgabe im Sommer. Dem Kondensat ist natürlich bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit beachtung zu schenken. Nicht zu tiefe Kühltemperatur und die Feuchterückgewinnung in der Lüftungsanlage tun das Nötige dazu.

Ich würde nie mehr auf dieses Komfortpaket verzichten wollen.

Gruss

Christian

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zur 20 jährigen Erdsonden-WP habe ich letzte Woche eine Free Cooling Lösung nachgerüstet.

(

). Benötigtes Material: Wasserleitungsrohre, ein Kühler mit Lüfter, eine Umwälzpumpe sowie ein Paar Anschlüsse und Übergänge (ca. 300 CHF) und ein Tag Arbeit.

Am bestehenden Erdsonden-Kreislauf habe ich ein zusätzlicher Kreislauf zum Wohnraum Küche/Essen angefügt. Dieser wird mit einer separaten Umwälzpumpe angetriebenen, die nur läuft wenn die Kühlung eingeschaltet ist (beim Kühlen laufen beide Umwälzpumpen, im WP-Betrieb nur die Erdsonden-Pumpe). Die Umwälzpumpe ist von der Fördermenge auf den Kühler abgestimmt. Er wird kein Umschaltventil benötigt und der bestehende Erdsonden Kreislauf wird praktisch nicht beieinflusst.

Vier geräuscharme 14 cm DC-Lüfter lassen die Luft (ca. 200 m3/h) durch den Kühler strömen. Ein Teil der gekühlten Luft gelangt direkt in den mittleren Teil des Hauses. Der andere Teil wird von der Wohnraumlüftung (dezentraler Komfortlüfter) angesogen und damit im Wärmetauscher die Frischluft gekühlt, welche in den oberen Teil des Hauses geleitet wird.

Bei 7 Grad kaltem Wasser der Erdsonden und 20 Grad Raumtemperatur beträgt die Kühl-Leistung ca. 1 kW. Das sollte ausreichen um die Innenluft im ganzen Haus um 2-3 Grad tiefer zu halten als ohne Kühlung.

Zusätzlich fördert die den Erdsonden zugefügte Wärme deren Regeneration. Die höheren Wassertemperaturen der Erdsonden im WP-Betrieb haben einen positiven Einfluss auf die Effizienz der WP und beugen einem Vereisen (und damit einer teuren Sanuerung der Erdsonden) vor.

Die Lösung scheint zu funktionieren. Ich werde mich mit den ersten Erfahrungen nach den ersten Sommertagen melden.

Viele Grüsse

schnee

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Temperatur des Wassers der Erdsonden stieg auch während den heissesten Tagen des Jahres 2011 mit Temperaturen von bis über 34 °C und praktisch Dauerbetrieb der Kühlung nicht über 10°C. Die Kühlleistung reichte aus um die Temperatur im zentralen und unteren Teil des Hauses auf unter angenehmen 23 °C - in den Schlafzimmern im oberen Teil des Hauses auf unter 24°C - zu halten.

Hätte ich nicht erwartet: Im Wärmetauscher fielen bis zu 6 Liter Kondenswasser pro Tag an. Das Kondenswasser fang ich in einer Auffangwanne leite es zur Zeit noch in einen Eimer und verwende es zum Giessen von Pflanzen.

Obwohl die Kühlung in diesem Sommer meistens nicht im Betrieb war, möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Ich habe in den vergangenen Hitzetagen die Kühle genossen.

Die Lösung sieht immer noch gleich aus

 
Wir möchten bei uns unbedingt Free Cooling einbauen lassen. Da wir aber auch eine KWL haben werden, stellt sich mir die Frage, ob es nicht besser ist, wenn die Luft anstatt die Fussbodenheizung über die Wärmepumpe gekühlt wird. Ich habe das Gefühl dass die Kühlwirkung über die Luft besser ist als über den Fussboden. Ist das überhaupt möglich? Kostet das viel mehr als wenn das Free Cooling über die Fussbodenheizung läuft?

 
Hallo Positron

Die Kühlleistung über die Luft ist massiv gerignger als über die FBH. Es geht ja zentral darum, die Speicher (Wänd, Boden, usw.) auf Temperatur (Kälte) zu halten. Mit der KWL gewinnst Du dann die Kälte zurück und bläst somit nicht heisse Aussenluft rein.

So habe ich sogar in einem Altbau optimale Ergebnisse.

Gruss

Cristian

 
Wie schon erwänt wurde brauchts keine 2. WP das system ist simpel man nimmt die erdsonde = 8 grad bodentemperatur und fahrt direkt auf die bodenheizung oder in die lüftung wenn vorhanden wir hatte kleine mehrkosten fur die steurung , komplette sole Wp bei swisstherm mit 10kw heizleistung und ca 7 kw kühlleistung CHF ca10 000.00

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @356-911

Deine Aussage, bezüglich man kann mit 8°C Erdsondentemperatur in die Fussbodenheizung einfahren, ist ein völliger Blödsinn. Es braucht dabei einen seperaten Plattentauscher. Denn die Kühltemperatur sollte nicht unter 18° fallen, denn darunter könnte sich Tauwasser bilden und das ist für ein Haus schädlich.

Unser Haus ist mit einem Freecooling-System ausgerüstet und dies fuktioniert einwandfrei.

Ich möchte allen Empfehlen, dies nur so zu lösen. Ansonsten sind Probleme vorprogrammiert.

Herzlicher Gruss

 
Das ist schon klar, die frage war ob es zusatzkosten gibt und ob man eine 2. Waermepume braucht, es braucht ubrigens nicht nur einen zweiten plattentauscher mehr sonden noch ein unschaltventil fur den solefluss, aber wir sind hier nicht auf einem technikforum, sondern leute wollen einfache erklärungen zu ihren fragen, fact ist dass es keine 2 wp braucht und kaum höhrere kosten. Gruss

 
Ach wenn es nur um die Kosten geht, nicht einfach als das.

Bei uns waren das 2'500.-- CHF mit allen Komponenten, die es braucht.

Hoffe, dass nu alle zufrieden sind.

Herzlicher Gruss

 
Bei unserem Wohnhause mit 3 Einheiten wird auch eine WP mir FreeCooling installiert. Die FBH ist mit Einzelraumregulierung versehen. 

Nun stellt sich die Frage, wie FreeCooling da funktionieren soll?. Wenn es in den Räumen warm ist, werden die Thermostate in den Räumen die Stellantriebe zufahren und die FBH wird nicht durchströmt und somit wird Free-Cooling kaum funktionieren.

Wie wird das technisch sauber implementiert? Komischerweise sind überall Stellantriebe verbaut, die stromlos geschlossen sind. Also müsste für funktionierendes Free-Cooling auch noch im ganzen Hause alle Stellantriebe im heissen Sommer bestromt werden (20 x 3 W = 60 W Stromverbrauch…). Aus meiner Sicht, sind da Stellantriebe die stromlos offen sind die bessere Variante, da diese auch leicht zentral geöffnet werden könnten, indem die Speisung deaktiviert wird. 

Gruss, Xcoder