Kauf eines Rundholz-Blockhauses

morphium

Mitglied
11. Juni 2010
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Hallo,

es freut mich, dass ich Euer Forum gefunden habe und es hier "Gleichgesinnte" gibt.

Ich hätte dann gleich einige Fragen an Euch:

Meine Lebensgefährtin und ich sind auf der Suche nach einem Haus.

Sie möchte ein gut erhaltenes bestehendes Haus kaufen, oder ein Fertigteilhaus und ich möchte lieber selbst Hand anlegen.

Naja, jetzt hätten wir ein von der Fa. Honka gefertigtes Rundholz-Blockhaus besichtigt, dass uns beiden sehr gefällt. Das Haus wurde 1998 errichtet und ist in einem sehr guten Zustand. Es ist ein massives Holzhaus ohne den glaube ich heute üblichen "Windschutz".

Bitte verzeiht meine unfachlichen Ausdrücke.

Also ein Holzhaus standard vor ca. 10 Jahren, sowie außen und innen alles Rundholz.

Es gefällt uns sehr gut, doch nun meine Fragen:

*Ist die Qualität dieser Häuser hochwertig?

*Sieht man sich mit der Zeit von den Rundholzbalken ab, oder ist in der Regel gegeteiliges der Fall?

*So ein Haus soll sich bis zu 15cm setzen. Auch noch nach 12 Jahren?

*Ist ein Preis von 230000 Euro gerechtfertigt (Grundstück abgezogen, aber voll unterkellert)?

*Was ist mit der Schalldichtheit (Geräusche von Nebenräumen)?

*Einfügen späterer Installationen (Strom, Wasser,...)?

*Gibt es Rundbalken-Hausbesitzer die mir Ratschläge geben könnten?

Vielen Dank für Eure Hilfe

Morphium

 
bei einem "gebrauchten" Blockhaus würde ich dazu tendieren, einen Dichtigkeitstest zu machen. Denn für den Energiehaushalt dürfte die Dichtung zwischen den Holzbalken ziemlich wichtig sein.

 
Hallo,

ich bin wie gesagt kein Profi auf diesem Gebiet.

Das heißt ich kenne auch nicht die Fachausdrücke, aber das von mir beschriebene Haus ist eben ca. 10 Jahre alt und hat noch eine Wohnbauförderung.

Der Sachverständige meinte aber auf dasselbe Haus heute, würde man keine Wohnbauförderung bekommen. Eben weil das Haus nicht "Winddicht" ist. Heute verbaut man anscheinend irgendwelche winddichte Materialien, die das Haus auf "passiv" bringen sollen. Meiner Meinung nach, kann das Holz aber dann auch nicht mehr "atmen" und es besteht dann keine Zirkulation mehr.

Mfg Morphium

PS: Das Haus hat 135m2 Wohnfläche ohne Keller.

 
Meinst du mit einem Dichtigkeitstest den sogenannten "Blower-Door-Test"?

Was kostet so ein Test?

mfg Morphium

 
ja den hat er gemeint! Wobei ich nicht weiss, was solches in Salzburg kostet.. am besten fragst Du einfach vor Ort nach.. die Auskünfte erteilt Dir meist der Bauhphysiker (falls er es nicht selbst anbieten würde..) oder auch Archtitekten/Statiker..

Die Firma Honka ist schon ein namhaftes Unternehmen... die Qualität stimmt.. oder stimmte zumindest früher, als ich noch einen direkten Vergleich dazu hatte.

Allerdings muss man eben so viel Holz mögen.. mir persönlich wäre dies für den Alltag zuviel.. aber alles ist Geschack- und Einstellungssachen Der Schallschutz unter den Räumlichkeiten ist nicht sonderlich gut. Das hängt am Rundholz.. oder dessen Fugen.. sowie von den Anschlüssen von Türen u.s.w. zusammen. Aber das gehört dann einfach dazu!

Sicher ist auch, dass sich die Stämme immer in Bewegung halten... Feuchteschwund.. und Aufnahme lassen Holz immer arbeiten. Zu früheren Zeiten wurden aber für die Produktion meist nordische Fichte oder Kiefernhölzer verwendet.. die durch den langsamen Wuchs reltativ fest waren. Viele Firmen aus Finnland.. Schweden... verwendeten zudem Hölzer die geflösst wurden... also auch über Jahre im See lagerten... ebenfalls ein grosser Pluspunkt.

Installationen sollte man möglichst als Vormontage ausführen. Durchführungen sind aber antürlich auch später möglich. Nasszellen sollte man entweder ohne Fliesen ausführen.. oder dafür sorgen, dass diese Flächen vom Rundholz entkoppelt werden. Ansonsten geht das meist nicht lange gut.. oder gut aus.

"Zugluft" sollte das Haus weder damals.. noch heute aufweisen... Ich weiss nicht mehr genau wie, aber Honka hatte sicher auch eine Dichtung zwischen den Stämmen eingebracht. Ansonsten lassen sich Ritzen.. neue oder alte.. auch mit Schafwolle gut ausstopfen.. ggf. kannst Du Dir ja auch den passenden Tipp von Honka geben lassen.

 
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Ob es ein echter BlowerDoor Test sein muss? Mir ging es nur darum festzustellen, ob sich nicht Lücken in der Dichtigkeit der Aussenwände ergeben haben. Die müssten dann gut saniert werden. Nichts unmögliches... im schlimmsten Fall wie ein Schiff: "Kalfatern". Wenn das Holz gleichmässig trocken war und auf gutem Fundament steht, sollte es nicht wirklich undicht werden. aber eben...

Installationen könnte man hinter Gips-Montagewänden, die "elastisch" an den bestehenden Wänden befestigt werden, ausführen. Dabei könnte auch zusätzlich gedichtet werden... unter anderem auch mit Baumwollbelag (z.B.: Unbenannt ein deutsches Produkt) anstelle von Verputz oder Tapete...

 
Hallo Pfälzer,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Mit dem langsamen Wuchs hast Du recht. Die Jahresringe sind sehr "eng" beineinander.

Auch mit den Dichtungen, man kann sie da und dort erkennen zwischen den Baumstämmen.

Das Bad (Fliesen) wurden mit Sicherheit fachgerecht ausgeführt, denn das Bad sieht (nach 12 Jahren) aus wie neu!

Lg Morphium

 
Hallo, Deine Fragen kann ich dir wie folgt beantworten:

-Windschutz - Blowerdoortest - neuere Blockhäsuer werden mit einer eingefrästen Nut über dem liegenden Rundbalken abgedichtet, dann mit Schafwolle der Hohlraum isoliert.

Ein Blockhaus ist eine "Lebenseinstellung" kein Fertigprodukt, kein Normhaus - das macht es doch gerade so schön, oder?

*Ist die Qualität dieser Häuser hochwertig?

Ja!, aber es gibt immer schwarze Schaf in der Baubranche...auch beim Blockhausbau. Wenn du es genau wissen willst, solltest du einen Fachmann organisieren der das Haus mit dir anschaut.

*Sieht man sich mit der Zeit von den Rundholzbalken ab, oder ist in der Regel gegeteiliges der Fall?

??? Meinst du ob es einem verleidet? Kommt auf den weiteren Innenausbau drauf an, wenn alles Holz ist, muss man das schon sehr mögen, falls mit anderen Materialien kombiniert wurde, wird es so sein, dass dir "normale" EFH's mit weissen Gipsdecken und Plättliboden wie kahle Gummizellen vorkommen werden.

*So ein Haus soll sich bis zu 15cm setzen. Auch noch nach 12 Jahren?

Ein Haus setzt sich pro Meter Gebäudehöhe ca.6 cm, das ist überall eingerechnet, in den Fensterstürzen hat es "Spatzung" Treppen und Wände können mittels Gewindestangen in den ersten Jahren angezogen werden. Ich denke das Gröbste ist vorbei....

*Ist ein Preis von 230000 Euro gerechtfertigt (Grundstück abgezogen, aber voll unterkellert)?

?? Bin aus der CH und habe somit kein Preisvergleich

*Was ist mit der Schalldichtheit (Geräusche von Nebenräumen)?

Kommt auf die Art der Zwischenwände an, grundsätzlich bringt das Vollholz einen guten Schallwert hin, aber Trennwände sind meist in Leichtbauweise

gebaut, somit hört man sich sicherlich im Haus - wir wohnen in einem offenen Holzelementhaus und stören uns nicht an unseren Geräuschen.

Frag doch die Vorbesitzer!

*Einfügen späterer Installationen (Strom, Wasser,...)?

Hmmm....ist das ein Nichtkaufsargument? Dann wird eben die Leitungsführung aufs Holz gemacht und mit Holz verkleidet. Normalerweise werden die nötigen Leitungen direkt in die Wände gefräst.

LG Zottel

 
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