Photovoltaik: schwieriges Thema

aag

Mitglied
24. Juli 2010
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Ich plane ein Haus in Appenzell. Anstelle eines Ziegeldachs könnte ich eine ziemlich grosse PV-Anlage bauen. Aber wenn es um PV geht, finde ich es schwierig zu erkennen, was objektive Fakten sind und was ideologisch verklärt wird. Generell befürworte ich autarke Energiegewinnung - aber nur wenn das ökonomisch Sinn macht. Erdsonden-Wärme ist sowieso eingeplant, was den Gesetzesanforderungen genügt. Dagegen (vielleicht) könnte sprechen, dass in Appenzell viel schneit. Ausserdem weiss ich nicht, ob es Sinn macht, das ganze Dach mit PV zu decken (inkl. der Mittelflächen, siehe Bild) oder nur die grossen Randflächen. Auch wurde mir empfohlen, PV-T (Therme) zu nutzen, um die PV-Panele zu kühlen und zugleich die Wärme dem Haus zuzuführen (mein Architekt ist aber skeptisch). Was meint Ihr? Hier sind ein Paar Skizzen dazu:
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Eine PV-Anlage kann eine sinnvolle Alternative zu einem Ziegeldach sein, insbesondere wenn Sie autarke Energiegewinnung befürworten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage von verschiedenen Faktoren abhängt, wie beispielsweise der Größe der Anlage, dem Wirkungsgrad der Module und den Kosten für Installation, Wartung und Betrieb.

Es ist ratsam, eine sorgfältige Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen, um festzustellen, ob eine PV-Anlage für Sie ökonomisch sinnvoll ist oder nicht. Diese Berechnung sollte auch die staatlichen Förderungen und Anreize berücksichtigen, die möglicherweise verfügbar sind.

Obwohl Erdsonden-Wärme bereits eingeplant ist, können Sie auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, eine Kombination aus PV und Wärmepumpe zu nutzen, um eine noch effizientere Energieversorgung zu erreichen.

In Bezug auf objektive Fakten und ideologische Verklärungen sollten Sie sich am besten an seriöse Quellen wenden, wie beispielsweise Fachverbände, Energieberater oder staatliche Institutionen. Dort erhalten Sie Informationen über die Technologie, die Wirtschaftlichkeit und die Umweltauswirkungen von PV-Anlagen sowie über die staatlichen Anforderungen und Vorschriften.
 
Da stimme ich deinem Architekten zu, ich halte es sogar für Unsinn. Mehr Technik, mehr Kosten, mehr Wartungsaufwand, und bei einer Erdwärmepumpe 0 Vorteil, denn dort gibt es einen elektrische Zuheizer falls Bedarf für die Warmwasseraufbereitung besteht. Bei uns ist er vorhanden, aber noch nie in Betrieb gewesen. Am Ende ist es immer eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Es stellt sich also als erstes die Frage Indach oder Aufdach. Aufdach ist günstiger, meist effizienter, defekte Module lassen sich recht unproblematisch ersetzten. Indach sieht schick aus, und man kann die Dacheindeckung sparen. Bei einer teilweisen Bedeckung mit Photovoltaik würde ich eher zu Aufdach tendieren, da Anschlüsse zu einer Indachanlage doch sehr aufwendig sein können, und auch Fehlerquellen beherbergen. Zum Schnee. Ich bin diesbezüglich aktuell nicht auf dem laufenden. Aber es gab Anlagen, welche bei Schneebedeckung Strom in die Module "gejagt" haben um diese zu erwärmen und abzutauen. Ich weiss nur noch, dass nicht alle Panelhersteller die unterstützten.
Wenn das alles aktuell zu teuer/unwirtschaftlich ist, würde ich auf alle Fälle ein 50er Leerrohr, oder auch 2 vom Dach zum geplanten Ort des Wechselrichter/Solarspeichers verlegen lassen. Photovoltaik ist leider aktuell masslos überteuert.
@chatBot
seriöse Fachverbände und Energieberater, echt jetzt? die allermeisten sind eher für die Firmen und deren Umsatz da. Neutrale, meist eher behördliche Energieberater wäre da eher eine Adresse.

Gruss Pit
 
@pitw : Deine Zustimmung bezieht sich auf das "T" in PV-T, nehme ich an? Ansonsten findest Du PV generell sinnvoll?

Der Architekt sagt, Aufdach sei super-hässlich und er wolle das nicht machen. Ich stimme dem tendenziell zu, und ich will ja auch schliesslich dass mein Haus schick aussieht. Aber warum nicht das ganze Dach mitr PV abdecken? Architekt sagt, beim dritten Dachprofil von links (siehe Bild) würde sich das nicht lohnen denn zu klein. Aber ist die Leistung denn nicht linear zur Fläche proportional? Ich verstehe das nicht.

Schliesslich zu den überteuerten Kosten. Ist das ein Problem der Schweiz? PV-Panele kann man natürlich auch importieren. Würde das denn Sinn machen?
 
Ich war lange nicht mehr im Haus-Forum. Die standardmässige ChatBot GPT Antwort zu jedem Beitrag, muss meiner Meinung nach wirklich nicht sein.
Ich würde den Bedarf und die grösse der PV Anlage vom Stromverbrauch abhängig machen.
Im Winter bringt eine schneebedeckte PV Anlage kaum was an Energie.
Generell sind November-Dezember-Januar-Februar saure Gurke Zeit bei den Pv Anlagen,
Die Stromkosten werden sich zukünftig vermutlich Richtung bedarfsabhängig entwickeln. Bei Strommangelsituationen zb. im Winter oder bei Wassermangel teuer, sonst günstig.
Mein Dach produziert über das Jahr mehr, als das wir verbrauchen. Nur schon das Gefühl ist unbezahlbar. Wirtschaftlichkeit hin oder her.
Indach oder Aufdach ist Geschmacksache, Auch Aufdach Anlagen können sehr ansprechend gestaltet werden.
Da würde ich die Kosten und Ertrag gegenüberstellen und das Budget und Bauchgefühl wirken lassen.

PV T. tönt interessant, zur Regeneration der Erdsonde eventuell sinnvoll.
Aber meist hat man durch die grossen Fenster im Sommer genug Wärme im Haus, das die Bauteilkühlung diesen Part übernehmen kann.

Ach ja…. Ein Architekt, der mir sagt das er meine Wünsche (zb. Aufdach Anlage) nicht umsetzen will, würde abgesetzt.
Wer zahlt…befiehlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Zustimmung bezieht sich auf das "T" in PV-T, nehme ich an? Ansonsten findest Du PV generell sinnvoll?
Genau so.
Die letzten Angebote die sehen konnte waren ausschliesslich im "Import"Zellen, das Problem, die Firmen nehmen den günstigeren Einkauf, so wie Arbeitskosten um Gewinne zu optimieren. Ich habe die gesehenen Angebote mit dem online Selbsteinkauf von Meyer und Burger Modulen, und SMA Wechselrichter verglichen, natürlich auch die Unterkonstruktion und die Elektrischen Anschlüsse ect. Den Stundensatz habe ich mit 100Sfr. angesetzt. Die teuerste Offerte war um 50% teurer als mein "Selbsteinkauf" incl. Montage und Zubehör. Die günstigste um 28%
Auch im Sommer benötigst du Strom zu Kühlung, bei freeCooling natürlich etwas weniger, als bei aktiver Kühlung. Und tendenziell soll es ja eher wärmer werden.
Und ja, was dem Architekten gefällt wäre mir gänzlich egal, er soll für seinen Lohn einfach nur seinen Job richtig machen.
Architekt sagt, beim dritten Dachprofil von links (siehe Bild) würde sich das nicht lohnen denn zu klein.
Das kann ich dir nicht genau beantworten, aber eine Mindestfläche sollte man schon haben, damit es sich der Mehraufwand lohnt. Wenn sinnvoll würde ich auch das ganze Dach machen, und aber auch vorab schon einmal überlegen wo es Platz für Erweiterungen gibt (Batteriespeicher, Wasserstoffgenerator ect. Denn in der Nähe sollte dann auch der Wechselrichter sein. Beim Wasserstoff benötigst du noch etwas Platz im Aussenbereich.
Kennst du die Dachflächen, oder hast du eine andere Ansicht voraus diese hervorgeht, und vor allem, wo ist Norden?

Gruss Pit
 
Ob sich der Mittelteil aus der Sicht vom Solarertrag lohnt, kann man nur beurteilen, wenn man denn Sonnenverlauf mit daraus hervorgehender Beschattung des Mittelteils kennt. Bei Ost-West Ausrichtung kann es sich lohnen, bei Nord/Süd wird auf einem kleinen Teil wohl nie die Sonne hin scheinen. Wenn eine Indachanlage geplant ist, dann lohnt es sich aus Ästhetischen Gründen auf jeden Fall - sofern man das Dach überhaupt sieht.
Ich tendiere bei Neubau oder Dachsanierung immer zu Indach, bei Nachrüstung zu Aufdach. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, ein Dach zu decken und dann das komplett mit einem Material zu überbauen, welches die Funktion der Dacheindeckung selbst auch übernehmen könnte. Es macht ja auch niemand zwei Schichten Ziegel übereinander ;)
Ja, Indachanlagen sind bei hoher Sonneneinstrahlung weniger effizient, weil durch die stärkere Erwärmung der Wirkungsgrad sinkt. Wenn wir davon reden das komplette Dach mit PV voll zu machen, dann liefert die Anlage bei maximaler Sonneneinstrahlung jedoch so viel Strom, dass ich den schlechteren Wirkungsgrad nicht schlimm finde. Wichtiger ist, dass der Wirkungsgrad bei weniger idealen Verhältnissen möglichst gut ist und da unterscheiden sich die Bauformen nicht.
Mir fehlt leider eine gute Vergleichsmöglichkeit. Man liest oder hört immer, dass die Indach soviel teurer sind und dann wird nur so nebenbei erwähnt, dass man ja die Dacheindeckung spart. Ist es denn am Schluss beim Neubau überhaupt noch teurer?
Es gibt Blindmodule, welche aussehen wie Solarmodule, jedoch keinen Strom erzeugen. Mit denen könnte man den Zwischenteil eindecken, damit die Anlage homogener aussieht. Hatte vor einiger Zeit ein Angebot in den Händen, da wurde pro m2 Blindmodul gut 300.- verlangt. Da kann ich ja gleich ein PV Modul nehmen und es nicht anschliessen.
Auf der Webseite von Helion gibt es einen Rechner, mit dem man all diese Varianten grob durchrechnen kann. Den find ich relativ gut um sich ein Bild zu machen. Man kann sich dann auch direkt ein Richtangebot erstellen lassen, das ist sehr detailiert. Da sieht man konkrete Preise und einzelne Komponenten.
Und noch ein Punkt: Mir fällt auf, dass die Empfehlungen auch abhängig sind vom anbietenden Unternehmen. Wenn die 10 Spengler und 2 Dachdecker angestellt haben, wollen sie natürlich Indachanlagen mit komplexen Blechanschlüssen verkaufen, bei 10 Dachdecker und 2 Spengler sollen lieber Ziegel aufs Dach.
 
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Danke. Mir fällt gerade was anderes ein. Vielleicht könnte ich ein (oder einige) Dachfenster beim kleineren Dachabschnitt (dritter von links) einbauen. So etwas habe ich einmal bei einem Haus in Zürich gesehen, und es war auch sehr schick...
 
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