Solarthermie raus, PV rein

Raphael

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05. Apr. 2008
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Hallo zusammen!

Lange, lange ist's her, als wir unter tatkräftiger Mithilfe dieses Forums unser Haus geplant haben... wir leben super, sind sehr glücklich mit der Entscheidung Pro-Passivhaus und dankbar für all die Hilfe, die wir damals hier erhalten haben!

Es gibt allerdings einen kleinen Punkt, der mich stört. Wir haben auf unserer Westdachfläche (Satteldach) eine Röhrenkollektoranlage mit 80 (!) Röhren. Diese wurde von unserem Energieplaner EPL in Laufen für den Winter ausgelegt. Nur: Das funktioniert so nicht. Im Frühling steige ich nun seit 4 Jahren aufs Dach, decke 2/3 der Kollektoren mit Planen ab, lasse das bis in den Herbst so (weil wir zuvor 2 mal Schäden an Absorbern wegen Überhitzung hatten!) und im Winter haben wir trotzdem nicht genügend Warmwasser (dafür haben wir ja unseren tollen, von Rolf Veraguth empfohlenen Grundofen, aber trotzdem...)

Mein Plan wäre nun, die Röhren zu entfernen (kann man diese noch verkaufen und weiternutzen? Sonst kommt das nicht in Frage) und eine ordentliche PV-Anlage aus Dach zu bauen (dachte an 10kWp). Den Strom kann ich nämlich fast immer nutzen (Tesla) oder dann wenigstens einspeisen, die Röhren können auf einem grösseren Haus dann wenigstens tatsächlich genutzt werden (statt bei uns abgedeckt zu werden...).

Vorschläge? Ideen? Kommentare? Kaufinteresse an den Kollektoren?

Viele Grüsse, Raphael 

 
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Wenn du nun viel weniger solarthermiefläche hast, wie wärmst du warmwasser im Winter? Hast du da genügend Leistungsreserve im Ofen? Oder Boiler?

PV macht auf jeden Fall Sinn.

Lg


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Aktuell haben wir im Winter auch zu wenig WW von den Dachkollektoren. Da übernimmt der Ofen dann etwas, und teilweise noch etwas Strom (wir haben bereits eine PV auf dem Carport).

Mich nervt aktuell einfach die Wartungsanfälligkeit der Anlage zusammen mit dem Fakt, dass ich mehr als die Hälfte des Jahres 2/3 davon nicht nutze.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine 10kWp-Anlage im Winter noch genug Leistung bringt, das WW aufzuheizen, jedenfalls besser als die Solarthermie jetzt (West-Ausrichtung...)

 
Das meinte ich. Du brauchst den Ofen im Winter nur für den Rest, den du nicht vom Dach kriegst. Im Nebel ohne PV müsste der Ofen viel mehr leisten.

Ich selbst benötige etwa 7kWh pro Tag für unser WW Bedarf ( Familie, 500l Boiler )

Meine 7 kWp Anlage liefert im Winter zwar +- 15kWh über den Tag verteilt. Aber nur sehr kurz die 4kW, die der Boiler zum aufheizen brauchst.

Mit 10kWp hast du zwar mehr Leistung, es dürfte dennoch knapp werden, die Benötigte Leistung ( nicht die Energie ) zu erbringen.

Unter dem Strich spielt das wohl keine Rolle. Mit der verkleinerten Thermie hast du im Sommer Halbjahr genügend Ertrag und PV dazu. Die Energiebilanz wird sicher positiver.


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Hast du deine Anlage mal von jemandem mit Ahnung und jahrelanger Solarthermie-Erfahrung (der nichts mit der ursprünglichen Planung zu tun hat) beurteilen lassen? Eine gut dimensionierte und geregelte Solarthermieanlage überhitzt im Sommer eigentlich nicht, und lässt entweder die Flüssigkeit ab oder kühlt in der Nacht über die Kollektoren zurück. Auch sollte sie über Jahre wenn nicht Jahrzehnte fast wartungsfrei sein. Wie gross ist eigentlich dein Speicher? Denn das wäre ja gerade der Vorteil der Solarthermie, dass sich die Energie besser speichern lässt als elektrische Energie.

Ist diese Fläche wirklich direkt nach Westen, also 90° Südabweichung ausgerichtet?

 
Ich selbst benötige etwa 7kWh pro Tag für unser WW Bedarf ( Familie, 500l Boiler 

Mit 10kWp hast du zwar mehr Leistung, es dürfte dennoch knapp werden, die Benötigte Leistung ( nicht die Energie ) zu erbringen.

Unter dem Strich spielt das wohl keine Rolle. Mit der verkleinerten Thermie hast du im Sommer Halbjahr genügend Ertrag und PV dazu. Die Energiebilanz wird sicher positiver.
ok, darüber hatte ich gar nicht nachgedacht...

Ich wollte die Solarthermie nicht verkleinern - ich wollte sie komplett weglassen, da wir zuviele Probleme damit haben und sie im Winter quasi nie anläuft.

ps: sorry, komme mit der "zitieren"-Funktion hier nicht zurecht...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hast du deine Anlage mal von jemandem mit Ahnung und jahrelanger Solarthermie-Erfahrung (der nichts mit der ursprünglichen Planung zu tun hat) beurteilen lassen? Eine gut dimensionierte und geregelte Solarthermieanlage überhitzt im Sommer eigentlich nicht, und lässt entweder die Flüssigkeit ab oder kühlt in der Nacht über die Kollektoren zurück. Auch sollte sie über Jahre wenn nicht Jahrzehnte fast wartungsfrei sein. Wie gross ist eigentlich dein Speicher? Denn das wäre ja gerade der Vorteil der Solarthermie, dass sich die Energie besser speichern lässt als elektrische Energie.

Ist diese Fläche wirklich direkt nach Westen, also 90° Südabweichung ausgerichtet?
Elko selbst war hier, die meinten halt, die Anlage sei halt riesig für unseren Bedarf und wir sollten entweder einen Whirlpool oder ein Erdbeerbeet anlegen...

Der Speicher hat 800 Liter, der Boiler 350 (aus dem Kopf, +/-)

Ja, ist fast exakt Westen auf 20 Grad Dachneigung.

 
Wir fahren seit 2001 eine thermische Solaranlage, 12m2 Flachkollektoren, 1700 Liter Speicher, Heizkreislauf für weitere Wärmequelle.

Hat sich sehr bewährt.

Im Winter, besonders in einem sonnenarmen wie diesem, muss man natürlich zuheizen. Dafür kann die Anlage nichts, denn was nicht kommt kann nicht eingefangen werden.

Es macht keinen Sinn, eine Anlage für Ganzjahresbetrieb zu dimensionieren, einfach weil im Januar fast nichts ankommt, wegen tiefstehender Sonne und häufiger Bewölkung. Da stellt sich auch eine PV-Anlage nicht grundsätzlich anders.

Mir scheint, du solltest deine Anlage mal mit einem Simulationsprogramm genau durchrechnen lassen und dann optimieren. Da ist was falsch gelaufen. Weil du ja Röhren, Pumpe, Rohre, Steuerung schon hast wäre es sinnlos, das rauszureissen.

THermische Anlagen wurden oft mit dem Energeigewinn beworben, gerechnet in kWH, die man hätte aufwenden müssen, um das erzeugte Warmwasser anders zu machen. Diese Angabe macht wenig Sinn, viel aussagekräftiger wären Autarkietage bei gegebenem Warmwasserverbrauch. Da spielt dann auch die Speichergrösse eine Rolle, denn damit kann man Schlechtwetterperioden überbrücken.

Es sollte möglich sein, mit einer optimal dimensionierten PV-Anlage vom März bis in den Oktober hinein die Warmwasserbereitung zu 100% zu übernehmen. Im Winter machen die Kollektoren bei Sonnenschein und wenn kein Schnee drauf liegt auch merklich etwas.

Es dürfte drauf hinauslaufen, dass einige Röhren wegkommen und dafür womöglich der Speicher vergrössert wird, was ebenfalls Autonomie bringt.

Eine thermische Anlage hat einen 4-5fach höheren Wirkungsgrad als eine PV-Anlage.

Für die Rückkühlung im Hochsommer muss der Heizungsplaner Vorschläge machen. Rückkühlung funktioniert bei Rührenkollektoren nicht so gut, eben weil sie vakuumisoliert sind.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wie alt ist denn die thermische Solaranlage?

Ich würde nicht meinen, dass du dafür einen Käufer findest. Wer will schon gebrauchte Kollektoren?

Nur schon wegen der Garantie. Der Montageaufwand ist nicht zu unterschätzen- und das auf die Gefahr hin, dass der neue Käufer nach wenigen Jahren die Anlage wieder altersbedingt ersetzen muss. Ich würde auch keinem Kunden gebrauchte Kollektoren installieren. Wenn was damit ist ist der Planer / Installateur als erster der Schuldige.

Ich denke die Anlage ist irgendwie falsch dimensioniert... im Winter viel zu klein und im Sommer viel zu gross? 

Hatte dir dein Planer die Anlage simuliert? Also effektiv für deinen Standort? Was für einen Jahresertrag hatte da resultiert?