Dämmwahn

Interessante aber "schwere Kost"... Wer hat nun Recht? Wahrscheinlich beide Seiten... Am Schluss ist aber das, was die Gesellschaft will wohl am stärksten zu gewichten... Wenn Minergie "In" ist macht es wahrscheinlich Sinn heute so zu bauen... Der Wiederverkaufswert wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit höher sein, weil die Nachfrage tendenziell höher sein wird.

 
Stimmt, schwere kost. Habe soviel verstanden:

1. Ab gewissem Punkt ist Wärmedämmung nicht mehr sinnvoll, da mit doppeltem Aufwand wird nur der halbe Effekt erzielt ? die Effizienz nimmt mit dem Quadrat des U-Wertes ab.

2. Zu viel Polystyrol und Mineralwolle verhindert Feuchtichkeitstransport nach Aussen mit allen Folgen: Verrotung der Bausubstanz, Verschimmelung usw.

Habe mich schon immer gewundert, wieso alte Häuser ( 100jährig z./emoticons/default_cool.png sind meistens warm und trocken. Und das gänzlich ohne Polystyrol und Mineralwolle und ihne kontrollierten Luftung.

Zudem sollte Politik die Augenwischerei mit dem CO2 endlich aufhören- es geht da nicht um die Umwelt sondern, dass wir von Erdölabhängigkeit wegkommen. Dabei ist das auch blauäugig, da z.B. alle Kunststoffe usw Petrochemie ist. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Wirtschaftskrise endlich alle zur Vernunft bringt

grüsse

inge

 
Das ist alter Käse neu aufgewärmt.

Es ist klar, dass Kosten-/Nutzenrelation eigehalten werden muss. Zudem müssen die Dämmmassnahmen bauphysikalisch richtig ausgeführt werden. Da sind wir doch sicherlich heute weiter, als noch vor zehn Jahren.

Das Fraunhofer-Institut und die EMPA prüfen ja verschiedene Gebäude.

Aus meiner Sicht kann man nicht einfach verschiedene Gebäude miteinander vergleichen. Da bestmmen auch noch andere Faktoren den Energieverbrauch - nicht nur die Dämmung. Ein Gebäude A im Dorf xy "verbraucht" u.U. mehr Energie als Gebäude B im Dorf xyz, obwohl diese identische U-Werte der Gebäudehülle aufweisen.

Wenn ich will, kann ich alles drehen und wenden wie ich es will, damit meine Aussage gestützt und mit Fakten belegt werden kann.

Es gibt ja auch noch andere Dämmungen als nur gerade Polystyrol und Mineralwolle.

Bei uns im Kt. Bern hat der Regierungsrat das neue Energiegesetz vorgestellt. Das kann u.U. heiter werden. In jedem Fall für Gebäude mit Energieeffizienzklasse F und G.

Herzliche Grüsse aus unserem hochgedämmten und mollig warmen Passivhaus. /emoticons/default_additional/111.gif

Rolf

 
Der Bericht ist ein typisches Beispiel, was man mit Halbwahrheiten oder falschen Zusammenhängen von richtigen Aussagen erreichen kann. Ernst nehmen kann man ihn nicht, denn:

- In der Tabelle des Energieverbrauches verschiedener Gebäude wird nicht ausgewiesen, wie warm das Gebäude im Inneren beheizt wurde. Wird ein Gebäude aber z.B. teilweise als Archiv oder Lager genutzt, so ist der Energieverbrauch pro genutzte Fläche logischerweise viel geringer, als bei Büros oder Schulzimmern.

>"Im Fassadenbereich sind Dämmstoffe jedoch am falschen Ort, weil damit die Solarstrahlung nicht nutzbar ist, was zu hohen Investitions- und Energieschäden führt." Die Überlegung wäre, wenn überhaupt, nur für Südwände zutreffend. Deshalb haben Eisbären auch kein Fell, das verhindert ja nur, dass sich das Tier an der Sonne wärmen kann ... Immerhin ist im Winter bei Schönwetter die Sonneneinstrahlung im günstigsten Fall zu 1/3 der Zeit vorhanden, zu 2/3 der Zeit kühlt es ab.

>für das Klima ist nicht CO2, sondern die Sonne zuständig

Ohne CO2 wäre es bei gleicher Sonneneinstrahlung auf der Erde durchschnittlich 35 Grad kälter.

> Dies heißt im Klartext: Mit doppeltem Aufwand wird der halbe Effekt erzielt

Hier fehlt das kleine Wörtchen "zusätzlich"

>"Mathematisch gesehen wird der U-Wert aus der allgemeinen Fourierschen Wärmeleitungsgleichung durch Nullsetzung dieser Gleichung abgeleitet"

Der U-Wert ist der Wärmeleitwert (wieviele Watt Heizleistung benötigt es, um über einer Fläche [der Gebäudehülle] von 1m2 einen Temperaturunterschied von 1 K bzw. 1 Grad aufrechtzuerhalten?), also eine schlichte Materialkenngrösse. Dafür muss man den Herrn Fourier selig nicht bemühen.

Und so weiter.

Jeder Autor darf sich mit solchen Bemerkungen selber qualifizieren. Dieser hier lässt sich durch schlichte Tatsachen offensichtlich nicht von seiner Meinung abhalten. Wenn der Sinn seines Beitrages die Aussage ist, dass ein hoher U-Wert der Wärmedämmung noch keine Garantie für tiefen Energieverbrauch und keine Versicherung gegen Baufehler sei, hat er recht, kann das aber auch so sagen. Aufgrund der vielen sachlichen Fehler im Text kann der Beitrag nicht ernst genommen werden.

 
Gegenwärtig versuche ich zu entscheiden, ob für die Fassade ab UG besser EPS oder Steinwolle einzusetzen ist...nach Andy's Beitrag tendiere ich eher zu EPS. /emoticons/default_smile.png

Nun, die Aussagen im Bericht verunsichern mich etwas. Besonders die Aussagen, dass ein Mauerwerk ab 40 cm der perfekte Wärmepuffer sei, lässt die Ueberlegung zu, das gesamte Haus beispielsweise in Ytong zu bauen.

Mir graut im wahrsten Sinn des Wortes, eine algenbefallene Fassade nach wenigen Jahren vorzufinden, wenn ich mich für eine EPS- (Steinwolle-)Kompaktfassade entscheide, d.h. keine Hinterlüftung für den Kampf gegen die Algen vorhanden ist. Ist denn die Komfortlüftung in der Lage, dieses offensichtliche Problem zu beseitigen?

Gruss, Mäge

 
Gegen Algenbefall helfen der richtige Putz und der fungizidhemmende Anstrich, aber nicht die Art der darunterliegenden Dämmung.

 
Deshalb haben Eisbären auch kein Fell, das verhindert ja nur, dass sich das Tier an der Sonne wärmen kann ...
:-) Eisbären haben Fell aber dunkle Haut , das weisse Fell läßt Sonnenstahlen durch zur dunkleren Haut die dann die wäme aufnehmen kann (so kenne ich das)

Gegen Algenbefall helfen der richtige Putz und der fungizidhemmende Anstrich, aber nicht die Art der darunterliegenden Dämmung.
Der richtige Putz .... dann müßte der ja aber auch Luftundurchlässig sein, weil sonst kondensat entsteht oder liege ich da falsch ? und wenn er Luftundurchlässig wär, wär die Feuchtigkeit die schon drin ist immer drin und würde nie entweichen können ... oder?

 
Hallo sharky

Sehe mich in meinen Ausführungen betr. nicht diffusionsoffenen oder fasrigen Dämmstoffen die nicht hygroskopisch sind bestätigt.

http://www.haus-forum.ch/allgemeines/5057-eps-oder-glaswolle.html#post64461

Das hier eine Expertenabhandlung eingestellt wird, trifft kaum das Spektrum dieses Forums.

Dass in der ganzen Problematik die Komforlüftung ausser Acht gelassen wird, ist wohl Absicht und soll vermutlich der Massivbaulobby dienen.

Andy

 
Ich glaube eher, dass das ein selbsternannter Experte ist, das ist schon an den vielen Titeln, aber dem Fehlen einer wirklich qualifizierenden Bezeichnung zu sehen (z.B. "ETH" oder "HTL"), die man nachprüfen könnte. Der hat sich nun Wärmedämmung als Spezialgebiet gewählt und macht Dämmung an sich schlecht, weil er ein paar Häuser mit Baufehlern kennt. Es gibt solche Typen auch bei der Solarenenergie, bei der Gentechnik und anderswo. Dass sich die "Massivbaulobby" - wenn es denn eine solche gibt - solche Typen hält, glaube ich weniger. Wer ein wirklich gutes Produkt am Markt hat, betont dessen Vorteile und hat es nicht nötig, andere Systeme, noch dazu auf derart halb qualifizierte Weise, schlecht zu machen. Und wer weiss, wie mans besser macht, der macht es vor.

Man kann sich bei der Wärmedämmung selbstverständlich fragen, ob man sein Haus in Sondermüll einpacken oder in einem Plastiksack wohnen will. Ich würde es nicht wollen, viele tun es und sind zufrieden damit. Das Argument des Ölverbrauchs für die Dämmstoffe ist jedoch keins; nach wenigen Jahren hat man den Aufwand für die Dämmung auf der Brennsoffseite eingespart.

 
Hier noch ein bisschen Oel in's Feuer:

www.tagblatt.ch – ?Häuser müssen atmen können?

Und ja: Wir hatten Herrn Huwyler bei unserer damaligen EGTW als Experten bezüglich Bauschadstoffe. Der Mann hat etwas zu sagen und ist ausserordentlich kompetent! Er macht sich halt viele Feinde durch seinen Kreuzzug gegen DECT und Natel-Antennen /emoticons/default_additional/105.gif

 
Nix Oel ins Feuer, er wehrt sich nicht gegen die Dämmung an sich, sondern gegen den Plastiksack-Effekt.

 
Was sagst du selber dazu?
Ich bin mir halt nich sicher , deswegen hatte ich euch gefragt....auf der einen Seite weiß ich das Dämmen gut ist (solange man weiß wie) ich würde mein Haus auch lieber mit 15cm Styropor sehen als meine vorhandenen 5cm (wenn ich wüßte das es was bringt) .. ich weiß aber auch das es Nachteile bringen kann, zwecks Kondensatbildung usw

Bin auch gerade darauf gekommen das ich ja evtl auch in einen großen Raum eine Lehmwand stellen könnte (da sie Luftfeuchtigkeit regulieren kann) wär das ne alternative? wenn ich zb ne Außenwand (von innen im stil eines Fachwerkhauses) damit verkleiden würde ? 2-3 cm

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man kann ja die Fragestellung verspiegeln - ist es ein Unsinn, wenn man im Winter mit dicker Jacke gut isoliert auf die Strasse geht?

Ibo

 
Wenn diese Jacke keine Feuchtigkeit diffundiert: Ja.

Deshalb werden Hitech-Jacken ja mit einem möglichst guten Gore-Tex-Material versehen. Das grössere Problem beim Frieren ist nämlich der Wind und Feuchtigkeit. Ausserdem nimmt man dann nicht 1 dicke Jacke, sondern möglichst Zwiebelschalenprinzip.

Zwiebelschale oder mobile Isolation für ein Haus. Das wäre doch mal was /emoticons/default_additional/111.gif

 
.......also Jacke hin oder her, sind wir einigt "Isolation macht Sinn" oder? Ich denke es ist ein Fehler, wenn man nur mit Isolation auch die Lüftungs- und Raumklimafragen gelöst haben will. Man kann aber mit Baumaterial einiges optimieren aber ich denke Zukunft werden die Häuser dichter, gut Isolierter und mit KWL ausgerüstet sein, da kommen wir nicht rundherum. Es ist eigentlich bereits so, nun es wird deutlicher.

@Sharky,

Diffusionoffener Bauweise kann von Raum Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben aber diese bauweise kann nie Feuchtigkeit produzieren, wenn im Raum die Feuchtigkeit wenig Vorhanden ist. Setzt dir doch ein U-Wert als Ziel, dann stelle die Mögliche Wandaufbau zusammen und lass dir die U-Werte rechnen oder selber rechnen. Was dir noch helfen könnte ist eine Wärmebildaufnahme - z.B. Wärmebildaufnahme dann siehst du die Schwachstellen.

Du erwähnst 15 cm Isolation, das ist ja gut, wenn man bereits 5 cm hat. Bei uns ab 2009 kann nicht mehr mit 15 cm EPS isolieren - das ist bereits Vergangenheit!

LG Ibo

 
Hi Sharky

Oha /emoticons/default_confused.png Sowas war mir bislang gänzlich unbekannt. Habe mich mal im www nach ähnlichem umhergeschaut. Et voil?, auch in Deutschland gibts wohl Kritiker Dämmen, Dichten + Schimmel-Pest 1: Schimmelbefall im Haus - Was tun?

Leider fehlt mir der Sachverstand um dies interpretieren zu können. Muss wohl kurz noch nen Schnellkurs "Bauphysiker" in der Migros Klubschule buchen. /emoticons/default_biggrin.png

Beste Grüsse

Buddy

 

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