Dämmwahn

Hallo zusammen

Interessante Diskussion, war ja auch absehbar /emoticons/default_biggrin.png

Trotzdem, diffusionsoffene Bauweise ist sehr wohl luftdicht. Bei der diffusionsoffenen Bauweise geht es um Dampfdiffusion im kapillarporösen Baustoff wie eben Holz. Schliesslich schliesst sich ja auch Minergie und diffusionsoffene Bauweise nicht aus.

Es geht lediglich darum, dass ein gewisser Feuchtigkeitsausgleich stattfinden kann. Dies ist aber (bloss meine Vermutung!) im eher bescheidenen Ausmass zu erwarten. Ich glaube kaum, dass man einen Raum "austrocknen" kann, indem man einfach einen Holzklotz hineinstellt. Weshalb man der Ansicht ist (Hersteller werben ja gerne mit dem Spruch), dass diese Häuser "atmen" können, ist mir bis anhin nicht ganz klar.

Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es einen positiven Einfluss auf das Raumklima haben kann, da ich mich bereits in zwei neuerlich erstellten diffusionsoffenen Bauten kurzweilig aufhalten durfte. Das Bauchgefühl spielt da sicherlich auch mit. Andererseits, warum nicht auch mal auf den Bauch hören?

Was ich leider bis heute eben LEIDER nirgends finden kann (sehr erstaunlich!), sind Fakts zu der diffusionsoffenen Bauweise. Will heissen, wieviele Prozent Feuchtigkeit kann bei gegebenen Umständen (Temperatur, Feuchtigkeitsgrad, Speichermasse, Kubatur etc.) aufgenommen und allenfalls wieder abgegeben werden? Ich hätte erwartet, dass hier die Baubiologen einen unabhängigen Test vorweisen könnten. Ich habe aber nicht mal eine "befangene Studie" gefunden. Ich nehme deshalb einfach mal an, dass es sich wohl um eine einstellige Prozentzahl der vorhandenen Luftfeuchtigkeit handeln muss. Wenn da jemand Material hierzu hätte, wäre ich enorm dankbar!

Beste Grüsse

Buddy

 
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber früher waren die Lehmhäuser auch nicht "dicht" und in den südlicheren Gefilden (Afrika) stehen viele solche Hütten. Das Klima da drin ist sehr sehr angehen. Es "atmet" eben und muss nicht dauernd "zwangsbelüftet" werden.
Der Heizbedarf einer afrikanischen Lehmhütte hält sich aber auch in Grenzen, daher ist der Vergleich eher unsinnig....

 
ich, als laie, behaupte mal:

- ein haus atmet nicht! nur ich als mensch atme. dafür brauche ich frischluft. bei alten häusern kommt die eventuell zu ritzen rein. zusätzlich und bei allen anderen muss frische luft zugeführt werden. entweder durch öffnen der fenster oder mit einer lüftung. ich denke, heutzutage ist jedes neue haus luftdicht.

- wärmeaustauch findet statt! das ziel ist da wohl einfach, im winter die wärme zu behalten und im sommer die hitze draussen zu lassen.

- feuchtigkeit wird nicht von allen materialien gleich gut aufgenommen. bei einigen wird luftfeuchtigkeit gespeichert und später wieder abgegeben. bei anderen gibt es wohl eher kondenswasser.

- ausdünstungen von materialien sind wohl möglich. dies können eben auch in den wänden verbaute materialien sein. eine holzwand ist da wohl angenehmer als gewisse künstliche materialien. ich rate mal, das raumklima hängt in erster linie davon ab.

fazit meiner meinung nach:

natürliche materialien machen in jeder möglichen und sinnvollen verwendung sinn.

"atmende" häuser sind marketinggags.

minergie und dergleichen spart wärme-energie. ob sich das finanziell lohnt, hängt von den zukünftigen energiepreisen ab. aber man kann auch sonst etwas für die umwelt tun.

aus diesem grund baue ich ein haus nach minergie-p. es ist nicht minergie-eco, aber auf natürliche materialien achte ich trotzdem. beides in erster linie für den umweltschutz und nicht fürs heutige portemonnaie. allerdings erwarte ich finanzielle vorteile für die zukunft - stichwort betriebskosten bei steigenden energiepreisen und werterhaltung.

bin gespannt auf eure weiteren meinungen!

rollwett

 
Hallo Daniel

Finde es schade wenn konstruktive Diskussionen durch zitieren von Teilaussagen andere Eindrücke erwecken.

Nein, ich meine, eben nicht. Es "lohnt" sich rein finanziell NIE!

Die gesamte Aussage hierzu war:

Dass sich solche Investitionen bei den heutigen Energiepreisen rechnen - gebe ich dir recht. Die Energiepreise bleiben jedoch leider nicht auf dem heutigen Stand stehen - dass weiss zwischenzeitlich jeder.

Aktuell ist es vielfach Idealissmus.

Ja, das ist ein gewichtiges Argument. Da stimme ich voll und ganz zu.

Hm, welche Betriebskosten denn genau?

Betriebskosten sind Kosten die entstehen wenn ein Haus gebaut wurde und dieses von seinen Besitzern bewohnt wird.

In die Kategorie der Betriebskosten werden gezählt:

- Energiekosten

- Heizkosten

- Wasser-/Abwasserkosten

- Gebäudeunterhaltskosten

- Servicekosten

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ein Haus atmen muss, dass es angenehm wirkt. Ich hatte mal ein Minergiehaus angeschaut und da MUSS alles stimmen. Es darf, einfach ausgedrückt, kein Fenster offen sein, sonst stimmt der "Lufthaushalt" nicht mehr. Zudem habe ich mir sagen lassen, dass in einem Minergiehaus mehr gelüftet werden muss. Nicht dass ich nicht lüfte, dass aber mehr gelüftet werden muss, stimmt mich nachdenklich.

***

Zudem kann man es drehen und wenden wie man will, ob Oel, Strom, Gas oder Holz, alles hat Vor- und Nachteile. Bei allen Varianten ist man von jemandem abhängig. Bei allen Varianten ist man dem "freien" Markt, sprich den Preisen, anhängig. Heute ist das Oel billig, morgen der Strom, übermorgen das Holt etc etc. Wenn etwas IN ist (Sonde), wirds plötzlich teuer, wenns Holz IN ist, wird das teurer. Und zu guter letzt der Strom. das haben wir ja dieses Jahr fast grausam zu spüren bekommen. Nur fast. Kommt aber sicher noch nach!

---

Daniel
 
Der Heizbedarf einer afrikanischen Lehmhütte hält sich aber auch in Grenzen, daher ist der Vergleich eher unsinnig....
Wenn ich einem Haus einen Plastiksack drüberstülpe, so werden die Bewohner nicht mehr atmen können. Ein Haus ohne Plastiksack drüber, ist für mich wie ein älteres Haus. Nicht dicht eben. Und dies muss und soll bis zu einem Grad so sein. Ich persönlich würde mir sehr gut überlegen, ein Minergiehaus zu bauen/kaufen. Mich überzeugt das bisher gelesene und von Besitzern erzählte nicht.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass in 10 - 15 Jahren wir erkennen müssen. dass Minergiehäuser Nachteile mit sich bringen, die man am Anfang so nicht bedacht hatte. Für mich ist das "Minergiebausen" ein Hype, dem ich nicht bedenkenlos nachrennen würde. Es gibt, vor allem in der heutigen Zeit, zuviele Scharlatane.

Es ist wie mit so vielem heutzutage. Mit Neuem lässt sich viel Geld verdienen, aber ob es auch sinnvoll ist, diese Erkenntis bleibt auf der Strecke, leider. Will heissen, wenn man damit Geld verdienen kann, so "nützt" es der Umwelt immer /emoticons/default_wink.png

 
Hallo Daniel

Jeder ist für sein Glück selber verantworlich.

Wenn du ein Minergiehaus als Plastiksack bezeichnest, sind dir Details unwichtig.

Den Unterschied zwischen Dampfsperre und Dampfbremse interessiert dich somit nicht.

Nachhaltigkeit ist somit nur ein Wort/Begriff um Geld zu machen.

Nicht das du selber in der Planung tätig bist

Schön wenn du nicht noch physikalische Fakten durcheinander bringst.

Wellingtonia

 
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass in 10 - 15 Jahren wir erkennen müssen. dass Minergiehäuser Nachteile mit sich bringen, die man am Anfang so nicht bedacht hatte. Für mich ist das "Minergiebausen" ein Hype, dem ich nicht bedenkenlos nachrennen würde.
Minergie ist kein Hype sondern wird duch den Gesetzgeber gefördert bzw. beinahe erzwungen. Einerseits wird das sicher durch Energiepolitik der Grünen, andererseits aber auch durch gewisse wirtschaftliche Interessen der Bau- und Renovationsbranche gefördert. Wenn man z.B. sieht dass gewisse Gemeinden ihre öffentlichen Altbauten nicht nach Minergie sanieren (oder in was für Bürogebäuden grosse Umweltschutzorganisationen sind) dann muss man sich schon fragen wie viel darf Ideologie kosten.

Noch zum Plastiksack: Ich habe schon in alten und neuen Häusern gewohnt, aber noch nie in einem Minergiehaus. Somit keine Aussage zur Minergie. In den 80er und 90er Jahren wurde sicher sehr viel falsch gebaut - d.h. zu dicht aber ohne Vermeidung von Kältebrücken, bzw. mit sehr unglichen Dämmwerten z.Bsp. zwischen Fenster und Wand. Genau diese Fehler will aber Minergie vermeiden. Ob sich die kontrollierte Lüftung bewähren wird wissen wir in 10 Jahren, die Probleme zentraler Klimaanlagen sind seit 30 Jahren bekannt und die Problematiken der KWL sehr ähnlich. Somit sollte man auf bakannte Lösungsansätze zugrefen können denn Technisch ist eine KWL und eine Zenralklimaanlage in vielen punkten identisch.

Aber du könntest ev. in Frankreich bauen, da ist das alles noch nicht so ein Thema.

 
Grundsätzlich gibt es viele Leute, inklusive einiger hier im Forum, die sich mit "Minergie", d.h. Verkauf von (mehr und teurerer) Haustechnik und den mit Minergie verbundenen hohen Planungshonoraren eine goldene Nase verdienen und deshalb befangen sind.

Darum muss man sehr aufpassen, "was man so liest", auch in diesem Forum. Vor allem was Wirtschaftlichkeitsrechnung anbelangt, sind die meisten Aussagen gefärbt. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass man auch die Zinsen auf dem eingesetzten Kapital in die Rechnungen einbeziehen muss, sei es, weil man mehr Geld von der Bank leihen muss, oder weil man weniger Geld selbst renditebringend anlegen kann, weil man es als Eigenkapital ins Haus buttert.

Zudem muss man immer gleiches mit gleichem vergleichen. Wenn einer sich im Haus die Heizverteilung spart und die Wärme mit der Lüftung verteilt, dann ist das komfortmässig nicht dasselbe wie einer der eine Heizverteilung im Haus eingebaut hat. Es ist eine Komforteinbusse, wenn in der Stube auf 25° geheizt werden muss, nur damit in den Zimmern über die Lüftung aus dem Wohnzimmer dann 20° erreicht wird. Es ist komfortabler, wenn man jedes Zimmer separat nach den Bedürfnissen temperieren kann.

Natürlich ist "Nachhaltigkeit" und "Ökologie" eine schöne Sache und ein legitimer Grund, nach Minergie zu bauen. Bei den Behauptungen bezüglich wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit stehen mir zum Teil aber die Haare zu Berge. Auch bezüglich Ökologie wird eben oft auch nur die halbe Wahrheit (z.B. wird der Russausstoss bei Holzfeuerungen totgeschwiegen) erzählt.

 
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Hallo Leute

Ich bin der Meinung, dass sich in diesem Thread eine Menge an "explosivem" Halb- oder Nichtwissen angesammelt hat. Ganz zu schweigen von nicht haltbaren Mutmassungen.

@rmaurspam:

ich weiss nicht, wer von den Forumsteilnehmern sich mit Minergie eine goldene Nase verdient haben oder wollen. Wie auch immer. Wenn dem so sein sollte, dann wird sich Tosci dem sicherlich annehmen.

Ich für meinen Teil, kann nur aus Überzeugung und Erfahrung über Minergie oder Minergie-P berichten.

Es gilt auch zu bedenken, dass das erste Minergie-Haus im Jahr 1994 gebaut wurde.

Ein Minergie-Haus hat auch nichts mit Plastiksack zu tun. Diese Aussage ist schlicht und einfach falsch. Ein altes Haus "lüftet sich selbst". Das ist richtig. Richtig ist aber auch, dass dadurch sehr viel Energie verloren geht. Und das ist der Punkt. Die Winddichtigkeit ist ein sehr wichtiger Faktor punkto Energieverbrauch. Das wird vielfach unterschätzt.

@schaeffler

Von Hype kann keine Rede sein. Du bist heute bei einem Neubau so oder so auf die Baurichtlinien behaftet, die dir vorschreiben, wie ein Haus gedämmt sein muss. Sei dies jetzt nach SIA 380/1 oder die MuKEN, die zwar noch nicht in allen Kantonen umgesetzt ist, aber in den kommenden 2 Jahren vollständig umgesetzt sein wird. Und dann baust du faktisch Minergie. Ob du das willst oder nicht.

Bei Haussanierungen ist es wichtig zuerst die Hülle in Angriff zu nehmen und dann erst die Fenster. Man weiss aus Studien, dass eine reine Fenstersanierung mehr Probleme hervorrufen kann, als dass sie löst.

Zudem können wir selber entscheiden, von wem wir abhängig sein wollen. Erödl wird ja nicht nur zum Heizen gebraucht. Von daher wäre es sinnvoller dieses endliche Gut dort einzusetzen, wo es mehr bringt, als einfach in die Luft zu pusten.

Auf die Russproblematik will ich hier nicht eingehen. Das ist ein Kapitel für sich. Und auch da wird viel in die Welt hinausposaunt.

 
Hallo Leute

Von Hype kann keine Rede sein. Du bist heute bei einem Neubau so oder so auf die Baurichtlinien behaftet, die dir vorschreiben, wie ein Haus gedämmt sein muss. Sei dies jetzt nach SIA 380/1 oder die MuKEN, die zwar noch nicht in allen Kantonen umgesetzt ist, aber in den kommenden 2 Jahren vollständig umgesetzt sein wird. Und dann baust du faktisch Minergie. Ob du das willst oder nicht.
MuKEN ist nicht gleichbedeutend mit Minergie. Minergie ist ein deutlicher Mehraufwand, für den Planung und den Einbau der Lüftung, für die Zertifizierung an sich (so ein zusätzlicher Minergieantrag ist nochmals so dick wie ein Buch, ich habe von erfahrenen Energieberatern gehört, die den Minergieantrag für ein normales EFH nun zum 3. Mal einreichen, weil er nicht ausreichend detailliert ausgefüllt war), nochmals 20% weniger Energieverbrauch (4.8l/m2 vs. 3.8l/m2).

Ich will keine Sinndiskussion führen - natürlich macht eine Lüftung in hochgedämmten Häusern Sinn. Nur ist diese nicht gratis zu haben. Die Lüftung kostet, deren Wartung (Betriebskosten für Reinigung Lüftung und Kanalsystem) wird kosten, der dickere Betondeckel wegen den zus. Kanälen kostet extra, die Planung kostet mehr, Umluftdampfabzüge kosten mehr als Abluftdampfabzüge und generieren Betriebskosten (Wechsel der Kohlefilter) und nicht zuletzt der Platzbedarf für das KWL-Gerät.

 
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Hallo rmaurspam

3 mal einen Antrag ausfüllen, zeugt für mich nicht von Erfahrung.

Was hat den dieser Antrag schlussendlich gekostet ?

Andy

 
3 mal einen Antrag ausfüllen, zeugt für mich nicht von Erfahrung. Was hat den dieser Antrag schlussendlich gekostet ?
Der Mann hat Erfahrung, wirklich. Kann man auch an der Referenzliste sehen. Ich nehm nicht an, dass der Antrag für seinen Kunden mehr kostet, für sowas vereinbart man ja Pauschalen. Der Kunde durfte das Buch aber 3 mal unterschreiben ...

Das zeigt aber, dass es komplex ist und es für Nichtspezialisten (inkl. dem Architekten!) schwierig und aufwändig ist, sowas auszufüllen.

Was noch dazukommt, dass man vor gewisser Willkühr offenbar nicht gefeilt ist. Ist nicht verygoods Ökolüfter als dezentrales System mittlerweile nicht mehr zulässig, obwohls das mal war?

 
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Hallo rmaurspam

Der Antrag von einer erfahrenen Person ausgefüllt kostet ca. Fr. 750.-

"Das Buch sind ca. 40 Seiten die darüber Auskunft geben wie das Haus konstruiert, gedämmt, der Heizbedarf, welche Wärmebrücken vorhanden sind, welche Fenster verwendet wurden, welches Heizsytem eingesetzt wird, welche kontrollierte Lüftung zum Einsatz kommt etc. Alle Daten sind beim Heizungsplaner, Lüftungsplaner, Architekt etc. durch die Planung vorhanden und müssen nur noch zu Papier gebracht werden.

Der clevere Energieplaner erhebt diese Daten zum Zeitpunkt an dem sie vorliegen, resp.

der Energieplaner gibt die Minimalanforderungen dem Bauplaner, Heizungsplaner vor.

Somit hat der Energieplaner im Wissen um alle notwendigen Daten alle Termine selber in der Hand.

Schwieriger wenn ein Architekt den Energieplaner zu spät beizieht.

F7-Filter sind nebenbei Filter die im Anlagenbau der chemischen Industrie eingesetzt werden. Weshalb dies die Vorgabe für's Einfamilienhaus sein soll, ist in Abklärung.

Andy

 
Der Antrag von einer erfahrenen Person ausgefüllt kostet ca. Fr. 750.-
750 Franken plus MwSt. kostet allein die Zertifizierungsgebühr des Minergievereins.

Der Energieplaner oder Haustechnikingenieur wird dir die Zertifizierung nicht gratis durchziehen, schon gar nicht, wenn er nicht auch die HLS-Planung machen kann. Energieplaner haben einen Stundensatz von rund 150 Franken. Die Honorare dafür liegen im Bereich 1000-3000 Franken, je nach Objekt, Auftragslage und was sonst noch im Auftrag kombiniert werden kann. Ich denke, mit der ganzen Papierschlacht ist mal locker 2 Tage beschäftigt. Wenn du dem Energieplaner alles vorbrösmelst hat einfach ein anderer den Aufwand, z.B. der Architekt. Dann wird dieser irgendwo der Aufwand für Minergie in seinem Honorar einkalkulieren. Diese Leute arbeite nicht gratis. Minergie bedeutet mehr Aufwand, und der will bezahlt sein.

 
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Hallo rmaurspam

Hab hier eine Rechnung vom Energieplaner worin 40 Seiten gefüllt sind mit Daten.

Der verrechnete Preis mit Stempel/Unterschrift ist Fr. 750.- für Minergie Standart !!

Vermutungen und Halbwahrheiten dienen der Sachen und Argumentation kaum.

Andy

 
Hier ein Auszug aus einer Offerte für die Minergiezertifizierung - 2000 Franken nur für die Zertifizierung, zusätzlich weitere Positionen in dem Zusammenhang, u.a. der Energienachweis für den Kanton 1000 Franken, den brauchts sowieso. D.h. CHF 750 für den Minergieverein und 2000 Franken fürs Ausfüllen des Excel-Files macht 2750 Franken reine zusätzliche Planungskosten für Minergie, da hast du noch kein Gramm Co2 gespart. Es ist nicht gratis. Das ist alles was ich sagen will. Wer damit leben kann - fine.

Bitte wirf hier nicht anderen Leuten Halbwarheiten und Vermutungen vor, nur weil es nicht deiner persönlichen Weltanschauung entspricht. Wieviele Jahre ist das her? Kennst du den persönlich? War es in Zusammenhang mit einem anderen Auftrag? Wer hat die Infos für den Antrag gesammelt und vorbereitet? Du selber?

BTW Off Topic: Standard

offertauszug.jpg

 
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@schaeffler

Von Hype kann keine Rede sein. Du bist heute bei einem Neubau so oder so auf die Baurichtlinien behaftet, die dir vorschreiben, wie ein Haus gedämmt sein muss. Sei dies jetzt nach SIA 380/1 oder die MuKEN, die zwar noch nicht in allen Kantonen umgesetzt ist, aber in den kommenden 2 Jahren vollständig umgesetzt sein wird. Und dann baust du faktisch Minergie. Ob du das willst oder nicht.

Bei Haussanierungen ist es wichtig zuerst die Hülle in Angriff zu nehmen und dann erst die Fenster. Man weiss aus Studien, dass eine reine Fenstersanierung mehr Probleme hervorrufen kann, als dass sie löst.

Zudem können wir selber entscheiden, von wem wir abhängig sein wollen. Erödl wird ja nicht nur zum Heizen gebraucht. Von daher wäre es sinnvoller dieses endliche Gut dort einzusetzen, wo es mehr bringt, als einfach in die Luft zu pusten.

Auf die Russproblematik will ich hier nicht eingehen. Das ist ein Kapitel für sich. Und auch da wird viel in die Welt hinausposaunt.
Mein Vergleich mit dem Plastiksack war sinnbildlich, ist halt für gewisse schwer zu verstehen, verstehe ich auch. Die Diskussion hier ist auch harzig, weil die "Minergie-Befürworter" wahrscheinlich nicht in Betracht ziehen (wollen), dass Minergie auch nicht das gelbe vom Ei sein könnte (nicht IST). Man weiss es eben nicht, da Minergie auch erst läppische 15 Jahre alt ist.

Es wäre angebracht, dass man die "Nicht Minergie-Befürworter" auch leben lässt und die Diskussion/Argumentation nicht mit "Vermutungen und Halbwahrheiten dienen der Sachen und Argumentation kaum" im Keime erstickt. Die, die das sagen, werden ihre Argumentation, so nehme ich jetzt mal an, auch von irgendeiner Studio, einer Fachzeitschrift oder was weis ich, her haben.

Dass Minergiebauen oder Minergieumbauen auch zus. Ressourcen benötigt, vergisst man schnell.

Sonnenkollektoren auf dem Hausdach beruhigen das Gewissen sehr schnell, doch wie und wo werden Kollektoren hergestellt. Was für hochgiftiger Abfall entsteht? Wo und wie wird entsorgt?

Auch die Frage, ob es sinnvoller ist, ein 20 Jähriges Auto, trotz Mherverbrauch an Benzin, zu fahren oder ob man nicht auf ein Hybrid Auto umsteigt, geht in die gleiche Richtung.

Ich verschliesse meine Augen nicht vor "Minergie", sondern ich betrachte es halt kritisch. Wie das Heizen mit Holz oder Erdsonde oder Wärmeaustausch oder Öel oder Gas oder.......

Aber ich versuche, nicht gerade jeder Neuerfindung nachzurennen.

Thats it and just my 2 cents.

Bei Haussanierungen ist es wichtig zuerst die Hülle in Angriff zu nehmen und dann erst die Fenster. Man weiss aus Studien, dass eine reine Fenstersanierung mehr Probleme hervorrufen kann, als dass sie löst.
Was sagen denn diese Studien genau? Hast Du Links oder so. Wäre interesant zu wissen.

 
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Das Moderatorenteam möge Nachsicht zu meinem jetzigen Beitrag üben, da es einerseits off topic erscheinen mag, aber doch wieder vollständigenn Bezug zum Verlauf dieser Diskussion (welche ich übrigens sehr spannend find) nimmt.

Verlauf

Einerseits ist es schade, wenn Emotionen eine sachliche und lehrreiche Diskussion "verwässern", andererseits entspricht es halt ein Stück der menschlichen Natur bzw. wie langweilig wäre das Leben ohne Emotionen? Die latent vorhandene Gefahr des Verlusts der Objektivität ist vorhanden. Mit unbefangender Moderation/Mediation kann dies evtl. teilweise eingedämmt werden. In einer unpersönlichen Plattform wie www? Enorm schwierig bis nicht realisierbar. Aber: man muss den eigenen Standpunkt nicht verlassen, nur weil man den Standpunkt des anderen Teilnehmer akzeptieren kann.

Dämmerei

Die Frage des Dämmens bzw. der damit kausal entstehenden Zertifikate kann wahrscheinlich aus einer objektiven, finanziellen Sicht betrachtet werden: Ich bezahle zwar weniger Betriebskosten, bringe den Mehraufwand aber nicht mehr rein (zukünftige Spekulationen wegen Energiepreise mal weglassen und zusätzlicher Ressourcenaufwand für das Zertifikat auch). Ich kann es kalkulieren und halte mich an hard facts.

Die Frage aus subjektiver/idealistischer Sicht; ich glaube daran, es kann, muss aber nicht zwingendermassen einen Mehrwert generieren. Mein Bauchgefühl gibt mir recht. Ich will es so und es ist gut so. Langfristig (verglichen mit anderen Einfamilienhäusern; graue Energie amortisiert) tue ich was gutes. Ich glaube, es ist gut für die Umwelt, für mich, für die nächste Generation. Das ist es mir wert.

Die Frage bezüglich des ultimativen Umweltbewusstseins bezüglich Einfamilienhausbau kann aus meiner Sicht schnell und schon fast lapidar beantwortet werden (und es mir bewusst, dass dies vielleicht nicht jedem gefällt /emoticons/default_additional/155.gif):

Gibt es aus meiner Perspektive gar nicht. Jeder der ein Einfamilienhaus baut, tut der Umwelt so oder so keinen wirklich grossen Gefallen. Wenns nur um die REINE Umweltfrage geht; zieht in einen grossen Wohnblock und probagiert missionarisch das verdichtete und ressourcenschonende Siedlungskonzept. /emoticons/default_eek.png

Huch, was fällt dem Buddy denn ein? Wir sind in einem Hausbau-Forum, gehts dem noch gut?

Ja ich weiss (vielleicht gibts hier auch Diskussionen um Mehrfamilienhäuser?). Und nein, ich möchte ja auch in einem Einfamilienhaus wohnen. Aber es war mir ein Anliegen, das mal im Sinne einer (für mich) gesamtheitlichen Sichtweise zu deponieren, wenn wir hier teilweise Umweltfragen/-philosophien herumwälzen.

Mit besten Grüssen

Buddy

*der sich sicher ist, auch nicht die einzig wahre Wahrheit zu kennen und nur teilweise umweltbewusst lebt*

 
Hallo Buddy

Schöne, tiefgründige Gedanken !!

Ein Beitag aus der selben Ecke:

http://www.haus-forum.ch/minergie-passivhaeuser/3166-passivhaus-forderung-im-kanton-aargau.html#post44873

Mit dem Bau seines eigenen Hauses dass nach umweltbesussten Kriterien erstellt wurde, kann man nach aussen auch Zeichen setzen.

http://www.haus-forum.ch/minergie-passivhaeuser/4835-erscheinungsbild-von-passivhaeusern.html#post77264

Eine Beispiel dass auf mehrere Parteien abgestützt wird.

Die Anerkennung für eine Einzelfamilie die ein solches Projekt finanziert wiegt viel höher und ist bis jetzt absoluten Idealisten vorbehalten !!

Andy

 
Darum verfügen die Minergie-Häuser über eine KWL. Im Sommer läuft bei uns die Lüftung nicht.
Wieso eigentlich nicht? Der "Komfort" der Komfortlüftung ist doch der, dass es nicht müffelt und man nicht Lüften muss. Das gilt im Sommer wie im Winter ...

 

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