Hallo Arcuos
Wir haben uns weiter erkundigt und man hat uns gesagt, bei LEDs sei es kein Problem, wenn man den Trafo weit weg vom Spot platziere. Daher sehen wir vor, die Trafos in den Kelch oben zu integrieren.
Das ist sicherlich eine ideale Lösung - trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass die sekundäre Stromzuführung (Netzteil -> LED) nicht länger als ca. 20 m beträgt... dies sollte aber bei Eurer Treppe kein Problem sein.
Ansonsten haben wir noch andere interessante Dinge erfahren:
Die Begeisterung unseres Architekten für LEDs kommt von einer Bildbeleuchtung, welche er beim Lichtberater im Showroom gesehen hat, und welche ein sehr warmes Licht erzeugte. Inzwischen haben wir verschiedene LED-Powerspots zur Probe einbauen lassen und auch mit Testinstallationen die verschiedenen Lichtwärmen angeschaut. Die Bildbeleuchtung haben wir aber in dieser Qualität nicht hinbekommen. Auf unsere Nachfrage, weshalb unser Licht immer kälter wirke als die besagte Beleuchtung im Showroom, wurde uns gesagt, dass LEDs altern und ihr Licht mit der Zeit kälter werde. Daher mische man in Museen mittels einer bestimmten Elektroinstallation Rottöne in die Beleuchtung, um warmes Licht zu erzeugen. Weiter fragten wir, ob es denn nicht möglich sei, eine solche Installation auch privat einzubauen, worauf die Antwort war, die Rottöne müssten immer neu justiert werden, so dass man das Licht öfters regulieren müsse. /emoticons/default_confused.png
Stimmt das und wenn ja, gibt es keine andere Möglichkeit, die Lichtwärme zu erhalten?
Da wurden vermutlich ein paar Details verwechselt und daher kam es zu dieser Aussage... ich erkläre hier mal:
- LEDs verändern Ihre Farbtemperatur NICHT
- Die Alterung von LEDs bezeichnet man als Degradation und dies bedeutet, dass die LED im Laufe ihrers Lebenszyklus zwar ihre Emmissionseigenschaften verändert, dies ist jedoch auf die thermisch verursachten Störstellen im Kristall zurückzuführen und ergibt keine Farbverschiebung (wie z.B. bei Halogenlampen oder HMI-Lampen). Um so mehr solche Störstellen ein LED-Chip aufweist um so weniger Licht wird emmitiert. Das heisst, dass die Intensität der Strahlung zwar abnimmt aber dadurch sich die Farbtemperatur nicht ändert... Bei High-Power LEDs gibt man z.B. die Lebenserwartung in Stunden an, bei welcher die Leuchtintensität nicht unter 75% des Anfangswertes absinkt (dies sind bei qualitativ hochwertigen Power-LEDs dann etwa 50'000-100'000 Std.). Danach leuchtet die LED zwar noch, aber nicht mehr so stark.../emoticons/default_wink.png
ABER (und das meinte Dein Architekt vermutlich mit seiner Aussage): Weisse LEDs gibt es nicht. Wenn man die Farbe weiss mit LEDs erzeugen will, dann gibt es zwei Möglichkeiten: 1. aditive Farbmischung (RGB) oder 2. man nimmt eine blaue LED und fügt eine Sperrschicht hinzu (in Form eines Lacks, direkt auf dem LED-Chip) welche die Blauanteile des blauen LEDs so ausfiltert, dass nur noch weisses Licht austritt.
Daher waren die ersten "weissen" LEDs oft recht kalt (also mit viel Blauanteil) und hatten dem entsprechend eine hohe Farbtemperatur (5'000-6'000° K.). Erst in neuerer Zeit standen LEDs zur Verfügung, welche eine sehr hohe Leuchtdichte aufweisen, die man mit einer grösseren Sperrschicht versehen konnte, und trotzdem noch nutzbarers Licht zu erhalten. Damit ist es heute möglich, auch warmweisse LEDs herzustellen, welche Farbtemperaturen von 2'900-3'500° K. aufweisen, was einem Halogenleuchtmittel entspricht.
Nachteil dieser Sperrschicht ist natürlich der Verlust von Leuchtkraft. Somit ist ein baugleiches 1W-LED in warmweiss immer dunkler als eines mit kaltweiss...
In Museen werden häufig LED-Strahler eingesetzt welche stufenlos in der Farbtemperatur geregelt werden können. Dies wir damit erreicht, dass man z.B. kaltweisse LEDs mit amber oder roten LEDs kombiniert. Werden nun beide verschiedenen LED-Typen individuell gedimmt, so kann man quasi stufenlos die Farbtemperatur des Strahlers regeln (ich habe unten mal ein Beispiel eines solchen LED-Scheinwerfers eingestellt). Da der Hauptanteil bei solchen Strahlern kaltweiss ist (also die blauen LEDs mit Sperrschicht
) unterliegen diese einer schnelleren Degradation als z.B. die roten (ohne Sperrschicht). Dadurch findet nun eine Verschiebung des ursprünglich gemischten Lichtes statt und es "muss" nachgeregelt werden. Dies ist aber kaum spührbar da dies über Jahre geschieht und meist nur Messtechnisch nachweisbar.
Bei Deiner Anwendung (mit einzelnen DragonEyes von Osram) spielt dies jedoch überhaupt keine Rolle - Du mischst ja nicht das Licht mit mehreren verschiedenen LED-Chips... und alle DragonEyes unterliegen der gleichen Alterung/Degradation.../emoticons/default_wink.png
Wenn Ihr warmweisse DragonEyes nehmt, dann habt Ihr eine Farbtemperatur von 3'300° K., was einem Halogenlämpli sehr nahe kommt... Art.Nr.: DE1-W3-733 (im Vergleich zum kaltweissen DragonEye ist aber die Lichtstärke aus obgenannten Gründen kleiner: warmweiss=230 cd / kaltweiss=310 cd.../emoticons/default_wink.png)
So, hoffe wieder mal etwas "Licht" in die Sache gebracht zu haben und
Grüssle
Arcuos