Strom-/Wasserverbrauch EFH

@baufrau

Die Innentemperatur hat einen massgebenden Einfluss auf den Energiverbrauch. Als Faustregel kann man sagen, pro 1°C höherer Innentemperatur ergibt sich ein zus. Energieverbrauch von 5%. Das heisst, wenn Du 23°C Innentemperatur hast, ergibt das 10% mehr Stromverbrauch als bei 21°C.

Die Vorlauf- und Rücklauftemperatur sind ja nicht konstant. Wenn die WP läuft geht z. Bsp. die Rücklauftemperatur hoch bis zu einer def. Rücklaufemperatur und gibt die Wärme dann an die Räume ab und kühlt somit langsam wieder ab. Sobald sie wieder eine def. Temperatur unterschritten hat, beginnt die WP wieder zu heizen.

Diese def. Ein- und Ausschalttemperaturen sind aber auch nicht konstant. Oft ist die Heizung so eingestellt, dass diese Punkte von der Aussentemperatur abhängig sind. Je tiefer die Aussentemperatur, umso höher sind diese Temperaturen.

Also falls bei Euch bei -10°C Aussentemperatur die max. Vorlauftemperatur bei 28°C und die Rücklauftemperatur bei 25°C lagen, und ihr im Haus schön warm (z. Bsp 22°C) hatten, kann ich mir Deinen Stromverbrauch nicht erklären. Denn dann wäre Dein Haus wirklich sehr gut isoliert.

Wir hatten bei uns bei -10°C Aussentemperatur eine max. Rücklauftemperatur von ca. 30°C. Und dies ist auch nicht hoch.

 
@pippen/wellingtonia

Danke für eure Antworten

Ich habe jetzt mal den Heizungsmonteur angerufen. Als ich ihm meinen Stromverbrauch mitgeteilt habe, machte er auch "grosse Ohren" /emoticons/default_sad.png, vor allem, weil er ja diese niederen Rücklauftemperaturen selber kommentier/kontrolliert hat.

Er kommt morgen mal vorbei und stellt mir dann die WP auch gerade auf Sommer ein. Er hat gesagt, er würde dann auch gleich die Betriebsstunden kontrollieren.Ich gebe dann die News weiter. Interessiert mich eigentlich schon noch.

Von wegen Temperatur: Mein EG hat ja ein Pultdach mir einer Galerie, die Raumhöhe ist z.T. 5m. Vielleicht macht das auch noch etwas aus.

@wellingtonia

Wie haben ein Cheminée mit Frischluftzufuhr von aussen und einem Gebläse. Dadurch steigt die warme Luft Richtung Galerie/Attikageschoss (Flachdach). Dort ist es dann schon seeehr warm, wenn man das Cheminée richtig einfeuert./emoticons/default_smile.png

Bezüglich Wärmeerträge durch die Fenster merke ich wenig Einfluss auf die Heizung, da die Bodenheizung doch sehr träge ist.

Liebe Grüsse

baufrau

Nächsten Winter stelle ich ganz sicher ein Thermometer auf!!

 
Hallo baufrau

Mit einer Überprüfung der Grundtemperatur könnt ihr am meisten verändern.

Die Sonne heizt bei grossen Fenstern unheimlich nach !!

An kalten, bewölkten Tagen kann ein Cheminéeofen innerhalb 15 Minuten die fehlenden 2 Grad nachheizen.

Da diese Art des Heizens bedarfsgesteuert ist, setzt ihr sie nur ein wenn ihr sie benötigt !!

Andy

 
@Pippen

Das Cheminée brennt bei uns 2-3 Mal pro Woche abends ab ca. 18.00h. Am Wochenende durch den Winter jeweils auch mal am Wochenende schon morgens und da feuern wir auch mal den Tag durch. Holzverbrauch bis jetzt ca. 2.5 Ster Buche/Hartholz gemischt.

Liebe Grüsse

baufrau

 
ok, dann erstaunt der hohe Stromverbrauch der WP noch mehr, da man diese Energie auch noch rechnen muss. Irgendetwas stimmt hier nicht.

 
So, nun war der Heizungsmonteur gerade da. Mein Boiler läuft über den Zähler der Wärmepumpe und daher könnten die hohen KWh kommen. Er klärt nun mit dem Elektriker, der die Heizung angeschlossen hat ab, ob von seiner Seite her etwas getan werden müsste und rechnet den Strombedarf/Betriebsstunden der WP und des Boilers noch einmal nach und vergleicht sie mit meiner Stromrechnung. Dann werden wir mal sehen, was er sagt.

Bin ja mal gespannt...

Liebe Grüsse

baufrau

 
Ich würde ihn um eine detaillierte Berechnung fragen, nicht dass er am Schluss nur eine Zahl liefert und dann sagt, dies sei schon ok.

Damit er eine einigermassen verlässliche Rechnung machen kann, hätte er Dich verschiedenste Dinge anchfragen müssen, wie ich dies getan habe. Sonst kann nichts gescheites herauskommen.

 
@Baufrau

Wenn man den rechnerischen Wert, also die 138 MJ und Jahr rechnet, kommt man auf einen Wert von knapp 10000 kWh. Die Frage: ist der Wert von 138 MJ/m2/a inkl. Warmwasser?

Ich vermute, dass der Elektroboiler massiv Strom "säuft".

Vielleicht ein Vergleich zu unserem Haus: 5 Ster Holz (1/3 Buche und 2/3 Tanne) in diesem Winter (22-23 Grad) inkl. WW plus ein paar Tage mit Nachtstrom zum Nachheizen des Boilers (wenn die Sonne die Dienste versagte): 8500 kWh

Energiebezugsfläche 348 m2.

Also sind die Werte nicht so schlecht.

Viele Grüsse

Rolf

 
@rolf und baufrau

Ich bin davon ausgegangen, dass der Wert ohne WW ist. Diese 10'000 kWh, wären real bei einer Elektro Direktheizung. Sie hat aber eine L/W WP, bei der man mit einem COP von 2.8 rechnen kann. Also wären wir bei reinem WP Betrieb bei einem durchschnittlichen Winter bei ca. 3400kWh.

Bei einer Annahme von 1500kWh für den Boiler (war bei uns ca. so), wären wir bei total ca. 5000kWh für Heizung und WW.

Baufrau hat in dieser Zeit aber noch 2.5 Ster Holz verbrannt und trotzdem liegt ihr Stromverbrauch bei 6600kWh. Klar war es ein strengerer Winter als normal, aber dieser Stromverbrauch gilt nur für die Zeit vom 14. Okt 08

bis 31. März 09. Wir hatten bei uns bereits Ende Sept. 08 mit heizen beginnen müssen.

Ich finde die Werte also nicht sehr berauschend.

 
Hallo verygood/Pippen

ob der Wert von 139KWH/a mit oder ohne WW ist, weiss ich nicht. Wo auf dem Minergie-Prüfbericht kann ich dies finden?

Sorry, dass ich so laienhaft schreibe, aber ich habe mich bis jetzt nicht mit der Materie befasst, mein Metier ist ein anderes /emoticons/default_smile.png

@verygood: Die Werte von 6600KWh für WP/Boiler ist nur für 6 Monate, also nicht für ein Jahr. Leider weiss ich den Einzelverbrauch für den Elektroboiler nicht, da er am Zähler der WP angehängt ist. Der Elektriker hat mir gesagt, dass der WP/Boiler Ökostrom beziehe, also anscheinend günstiger als "normaler" Strom sei. Kann das sein?

Welche Überprüfungsmöglichkeiten habe ich sonst noch, wenn der Monteur nichts Auffälliges findet?

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Liebe Grüsse

baufrau

 
Hallo und guten Morgen

Nach meinen bisherigen Berechnungen stimmen die Zahlen !!

Über alle Post's in diesem Beitrag gesehen auch !

Warum:

Pippen und verygood haben ein Passivhaus

Das Haus von baufrau ist nach SIA380 mit Minimalanforderungen erstellt !

Meine Berechnungen zu SH und den anderen GU's haben ähnliche Zahlen ergeben:

UG nicht beheizt, nicht oder teilgedämmt

EBF ca. 190 m2

U-Wert Fenster 1,4

Heizenergiebedarf 15000 - 16000 kWh/a

Bei Baufrau ist die EBF 260 m2

die WP ist Luft

und wir hatten einen langen Winter

Optimierungen sind nur über die Grundtemperatur

oder aufwändiger zusätzlicher Dämmung möglich.

Die Decke zum UG wird meist nicht gedämmt.

Stimmt die Raumhöhe kann hier mit geringerem Aufwand eine Dämmung angebracht werden.

Die Räume im UG werden dann kälter.

Nachtabsenkung ist durch den Niedrigtarif in der Nacht auch nicht möglich.

Diese Massnahme hat bei unserer Heizung die grösste Reduktion erbracht.

Wurden die Strompreise nicht auch schon wie in BL angepasst:

kein Hoch- und Niedrigtarif mehr

ein Einheitspreis, jedoch erhöhte Grundgebühren

Es wird eng beim Energievorteil von WP's in knapp gedämmten Häusern.

Andy

 
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Hallo Andy

Ich hätte gerne ein Passivhaus, habe aber keins. Ich glaube Du verwechselst mich da. Ich interessiere mich nur für die Materie und würde heute auch ein Passivhaus bauen. Mein Haus, erfüllt nicht mal ganz den Minergie Standard, aber mit ein paar Modifikationen in den nächsten Jahren, werde ich den Minergiestandard noch erreichen.

Sie hat ihren Heizwärmebedarf ja angegeben: 138MJ/m2a. Bei 260m2 ergibt dies rel. genau 10'000kWh. Bei einem COP von 2.8 ergäbe dies wie schon erwähnt ca. 3500kWh. Also weit weg von 6600kWh.

 
Hallo Pippen

Sorry wenn ich was durcheinander gebracht habe.

Der effektive Stromverbrauch von 8819 kWh ist höher als der Energienachweis !!

Sehe die Ursache in der Ansteuerung des Boilers, der Einstellung der Grundtemperatur sowie der grösseren Gebäudehülle.

Der Gesamtstrombedarf wird bei diesen Zahlen bei 12000-13000 kWh/a liegen.

Was sagen die anderen WP-Luft Besitzer - ist bei einem "starken" Winter ein COP von 2.8 aufgrund der effektiven Zahlen realistisch.

Andy

 
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@wellingtonia

Ich habe aussen eine Isolation von 20cm, mein Keller ist aussen komplett gedämmt, der U-Wert meiner Fenster beträgt 0.81 über das ganze Fenster (Dreifach-Verglasung) und der berechnete Wert für Gebäudehülle ist 35.3kWh/m2 (Minergie-Grenzwert 42kWh).

Sind das Minergie-Grenzwerte? Leider bin ich, wie gesagt, im Thema nicht "zuhause"...

Liebe Grüsse

baufrau

 
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Hallo Baufrau

Dann wäre es ein Minergiehaus ohne Zertifikat !?

Wie stark wurde das Dach gedämmt ?

Wurde der Boden gegen den Keller gedämmt ??

Der Grenzwert bei Minergie bezieht sich auf die EBF.

Bei einer EBF von 260 m2 ist das UG auch beheizt.

Die 3-fach Fenster reichen für Minergie-P.

Andy

 
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@Andy

Die Gebäudehülle alleine würde für Minergie reichen. Die gewichtete Energiekennzahl (Strom wird doppelt gerechnet) kann nur schon vom El Boiler her nicht reichen. Eine KWL hat sie glaube ich auch nicht.

Woher willst Du wissen, dass bei 260m2 EBF der Keller auch dazugehört. Sie hat vielleicht eine grosse Grundfläche.

 
@wellingtonia

Kein Problem, kannst du ja nicht wissen.. /emoticons/default_smile.png

Das Dach ist mit einer 30cm Isolation versehen (Element-Flach -und Pultdach).

Die Bodenplatte wurde, glaube ich, nicht gedämmt, bin mir aber nicht sicher..

Das Haus erfüllt die Minergie-Anforderungen laut Minergie-Prüfbericht sehr gut, ich habe aber keine KL, darum keine Zertifizierung. Wir haben den Wärmebrücken sehr grosse Beachtung geschenkt, vor allem Storenkasten und Betonterrasse sind gut isoliert. Auch die Befestigungen von Vordach beim Eingang, Autounterstand und Terrassenüberdachung wurden speziell ausgeführt (Speziell lange Befestigungen vor dem Anbringen der Isolation).

Liebe Grüsse

baufrau

 

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