Kondenswasser bei Fenster

rxc

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08. Sep. 2021
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Hallo Zusammen

Wir haben im Sommer eine Wohnung gekauft. Baujahr 1999. 

Nun jetzt wo es das erste mal richtig kalt wurde, haben wir überall Kondenswasser an den Scheiben. 

Wir lüften Stosslüften die Wohnung 2-3 mal am Tag. Die Luftfeuchtigkeit beträgt rund 55%.

Wir sind etwas ratlos was wir dagegen tun können. 

Da wir uns generell überlegen, neue Fenster mit besserem Schallschutz einbauen zu lassen, fragen wir uns ob die Fenster auch bei diesem Problem helfen würde?

Herzliche Grüsse

Remo

 
Hallo Remo

Das hängt mit der Aussen und Innentemperatur zusammen. Wenn kalt auf warm trifft kondensiert das Wasser und setzt sich, in dem Fall, an den Scheiben ab (Taupunkt). Das ist ein reines Dämm/Heizproblem.

Bei 21° Raumtemperatur mit einer rel.Feuchte von 55% liegt der Taupunkt bei etwa 11.6°C. Heisst, an einem Fensterglas liegt die Temperatur dann unter 11.6°C, und das Wasser kondensiert dort.  Neue Fenster haben eine besseren Wärmeschutz, da sollte das Problem sich auch bessern.

Du solltest die Feuchte im Raum, oder die Raumtemperatur wenn möglich senken, damit du die Taupunkttemperatur senken kannst, oder wenn möglich darauf achten, dass mehr Wärme über die Heizung an den Fenstern landet. Alternativ hilft ein Entfeuchtungsgerät.

Gruss Pit

 
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Reaktionen: Urs Tischhauser
Hallo Pit

Vielen Dank für die Erklärung. Dann werden wir das Thema neue Fenster wohl mal in Angriff nehmen.

 
Hallo @rxc Remo

@pitw hat das physikalische Phänomen gut erklärt. Im Jahre 1999 haben wir grundsätzlich zweifach verglaste Fenster eingebaut. Der U-Wert des Glases betrug zu jener Zeit zwischen 1.1 - 1.3 W/m2K. Heute verbauen wir hier in der Schweiz fast ausschliesslich Dreifachverglasungen. Der U-Wert von heutigen Gläsern beträgt 0.6 - 0.7 W/m2K, was bedeutet, dass nur noch gut die Hälfte der Wärme durch das Fenster verloren geht.

Vor allem haben wir heute wesentlich bessere "Randverbunde". Das ist das Teil welches rundherum die einzelnen Fensterscheiben verbindet und die Gasfüllung darin einschliesst. Du hast sicher einen Aluminiumrandverbund. Dieser leitet sechsmal mehr Wärme nach aussen ab, als ein heute gebräuchlicher aus Edelstahl oder meistens dunklem Kunststoff. Das heisst, dass somit ein heutiges Fenster eigentlich keine Kondensationsprobleme mehr haben sollte.

Vom Schallschutz her ist es wichtig, dass Du einerseits dickere Glasschreiben verwendest. Vor allem aber auch unterschiedlich dicke Gläser in einem Fenster verwendest. Da kannst Du Dich aber auf Deinen Fensterbauer verlassen, dass er Dir dort das für Dich optimale Kosten-/Nutzenverhältnis aufzeigt.

Herzlicher Gruss

Urs Tischhauser

 
Hallo Remo

Kannst bestätigen, dass ein Fenstertausch was bringt. Wir haben in unserem alten Haus fast überall 3fach verglaste Fenster aus 2019. Aber noch 3 alte auf der Nordseite aus 1996. Bei den alten Fenster hatte ich bei den sehr kalten Nächten in den letzten Tagen auch etwas Kondenswasser an den Ecken. Bei den neuen überhaupt gar nichts.

Betreffend Schall, habe nicht allzu grosse Hoffnungen... Bei alten Häusern hast du dann auch diverse Stellen im Mauerwerk die dann nicht Schalldicht sind, ist immer auch die Frage was für ein Schall.
 
Hallo zusammen

Wir wohnen in einem Neubau aus 2020. Wir haben 3-fach verglaste Holz/Metall Fenster.

In ganz kalten Nächten haben wir am morgen an den meisten Fenstern an den unteren Ecken Kondenswasser.
Unsere Luftfeuchtigkeit beträgt so zw. 50-60% und die Raumtemperatur zw. 20-21 Grad.

@Urs Tischhauser : Du schreibst, dass heutige Fenster eigtl. kein Kondenswasser Problem mehr haben sollte. Was können wir zusätzlich noch tun, oder kann man dies als Mangel angeben?