Minergie/Lüftung ja oder nein?

Ja, im Bad/WC wird die Luft abgesaugt. Ich messe die Temperatur im Gitter im Wohnzimmer, wo die Luft reinkommt. Sieht so aus, dass er KWL immer heizt. Schon im Winter war es warm, mindestens 22°C, ehe 23-24°C, so mussten wir immer regelmässig Lüften, um die Temperatur zu senken. Die gehen aber wieder rasch rauf. Natürlich Heizung immer abgeschaltet. Schon im Winter war es mühsam, in gewisse Wohnungen war es aber noch wärmer in Februar, sodass die Leute schon am Klimaanlagen dachten... 

Jetzt wird es aber fast unerträglich. Störend ist auch, dass es keine Gesetze für obere Temperaturen gibt. Nur muss eine mimimale Temperatur von 21°C gesichert werden. Bei Minergie - Zertifiziert, so wie ich es verstanden habe, sollten bestimmte Komponenten und Hersteller-Geräte ausgewählt werden. Wie diese Komponenten eingebaut werden, wo und wie ist das Gebäude konzipiert und geplant, ist vieles frei, auch die maximale Temperatur ist nicht begrenzt. Nur Stichproben werden geprüft. Unser Gebäude hat das Zertifikat Minergie bekommen, tönt fast wie ein Witz. Schade, alles was man bei Minergie lesen kann sind nur "Empfehlungen", das ist besten Fall wenn alles gut läuft und gut geplant ist, ist aber keine Garantie. Und wenn es schlecht läuft, dann ist es egal, das Gebäude ist Minergie Zertifiziert. Die Leute leiden extrem mit dieser Situation.

 
Haben alle Wohnungen im Block dasselbe Problem?

Seid ihr in der Attika?

Ich weiss von unserem Bürogebäude, welches jedoch kein Neubau ist, sondern nach Minergie saniert wurde, das es massive Hitzeprobleme geben kann (bereits im März/April). Ich verstehe deine Problematik. Natürlich haben wir im Büro viele Geräte die Wärme produzieren. Wir lassen jetzt Klimageräte installieren. 
 

Andererseits lebe ich in einem Minergie EFH und alles ist hier perfekt. Schön kühl im Sommer. So geht es Tausenden von Bauherren.  

 
Kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass dies alleine der Lüftung geschuldet ist. Die Regulierungen der technischen Anlagen in MFHs sind oftmals Blackboxen. Da haben wir alles schon erlebt. Gut möglich, dass teilweise noch geheizt wird, obwohl dies nicht notwendig wäre. Sind Raumthermostaten installiert? Wird die Zuluft mittels Heizregister nachgewärmt?

Wie sieht es bezüglich Einfluss der Sonneneinstrahlung aus? Diese ist bei Minergie-Bauten nicht zu vernachlässigen. Habt ihr gute Verschattungen? 

 
Wir sind nicht im Attika, ehe unten im Gebäude. Ja es sind hunderten von Wohnungen betroffen. Eine Wohnung hatte  sogar 31°C am letztes Wochenende !

Jetzt unter Druck von so viele Leuten wurde endlich diese Komfortlüftung abgeschaltet. Es war schon 0.5 °C weniger drin gestern abend, obwohl das ganze Gebäude immer noch schön warm bleibt. 

Störend ist, dass man einen Minergie Zertifkat hat, unterschrieben vom Baudirektion Zürich, wo es steht dass das Gebäude den neusten Stand der Technik entspricht, mit ein hohes Konforniveau bebüzlich Luftqualität und Thermischer Behaglichkeit bla bla bla... tönt wirklich wie ein Witz. Störend ist auch, dass es sehr wenige Gesetzte gibt (wie schon gesagt, kein maximale Innentemperatur ist vorgeschrieben) und Minergie gibt nur Empfehlungen. So hat das Minergie Zertifikat eigentlich keine Bedeutung, da es nicht kontrolliert oder gemessen wird, ob am Schulss das System richtig funktioniert. Das ist sehr enttäuschend. Ich denke immer noch, dass es sehr gute Konzepten sind bei Minergie, aber für die Umsetzung und Kontrolle ist vieles zu offen gelassen. Wenn man Glück hat wurde es gut designed und gebaut, dann kann es wunderbar funktionieren. Wenn man Pech hat wurde es schlecht designed und gebaut, und dann ist es halt so, solang die offiziellen Gesetzte eingehalten werden. So müssen die Leute selber kämfpen (schon seit 6 Monaten). 

 
Es wird nicht mehr geheizt, dass wurde schon kontrolliert. Es gibt auch Thermostaten in der Wohnungen, so ist es auch ersichtlich wie hoch die Temperaturen sind (aber nicht für uns, die Temperaturen müssen wir selber messen wenn wir es wissen wollen). Mit Heizregister keine Ahnung. Alle Fenster haben Sonnenstoren, die sind immer runter sobald die Sonne scheint, Loggia auch, die Leute halten sich sehr konsequent, kein anderen Wahl mit den grossen Fenster die man hat. Schauen wir jetzt, was passiert mit der Lüftung. Ich hoffe es wird untersucht und nicht einfach abgeschaltet. Wie jemand gesagt hat, wenn die wärme drin ist, dann bleibt sie drin in Minergie Gebäude. So ist es, drin in der Mitte des Gebäude ist es immer noch um die 26°C heiss (Treppen, Lift, Korridor), wie am Wochenende. Es ist nur jetzt einfacher, die Wohnung zu kühlen wenn man die Fenstern öffnet, und wird nicht so schnell wieder warm sobald kein Luftdurchuzug gibt.

 
Hallo @mattzh

Wenn ich mir Deine Geschichte anschaue, kann ich diese wirklich fast nicht glauben, da diese jeglichen physikalischen Gesetzen zu widersprechen scheint. Facherecht montiert und eingestellt, kann keine Lüftung dies vollbringen. Als langjähriger Minergiefachpartner habe ich noch nicht einmal annähernd so etwas erlebt.

Ich gehe davon aus, dass Du Wohnungseigentümer bist. Ich empfehle Dir folgendes Vorgehen. Diesen Mangel mit eingeschriebener Post der Verwaltung anzeigen. Erkundige Dich bei den anderen Eigentümern, ob SIe die gleichen Erfahrungen machen oder gemacht haben. Falls Du allein mit dem Problem konfrontiert bist, ziehe einen neutralen Experten für Lüftungsanlagen bei. https://www.gebaeudeklima-schweiz.ch/de sollte Dir weiterhelfen können.

Schreibe uns, was weiter passiert.......

Viel Erfolg

Urs Tischhauser

 
Das ist wirklich sehr aussergewöhnlich. Alleine durch die Lüftung solche Temperaturunterschiede zu bewerkstelligen ist mit gesundem Menschenverstand kaum zu erklären. Ich würde mich dem Rat von Urs Tischhauser anschliessen. Dies ist kein Fall, welcher mit Fachsimpeln in einem Forum gelöst werden kann. Hier braucht es Fachwissen vor Ort.

 
Danke für euere Hinweise. Mittlerweile nimmt die Verwaltung das Thema mit der Hitze serios auf, nach so viele Reklamationen.

Eine Frage stellt sich bei uns, wir haben folgendes festgestellt: wenn man die Temperatur gerade am Gitter wo die Luft eingebläst wird, messen wir immer mindenstens 24.8 - 25 °C am Nacht und Früh morgen (dies war auch so letzte Woche, wo die Nächte deutlich kühler waren). Wenn die Temperaturen steigen draussen, messen wir es auch am Gitter wo die Luft eingebläst wird (z.B. gestern abend 27.4 °C).

So etwas vermeidet, dass die Luft unter diese ziemlich genau schwelle von 24.5 -25°C eingeblast wird (so wird es hoffensichtlich am Nacht noch geheizt). Am Tag aber folgt die Temperatur, die eingebläst wird, ungefähr die aussentemperatur.

Somit wird nur wärme Luft in den Wohnungen eingeführt, und nie kühlere Luft (nie unten ca. 24.5 °C). Meiner Meinung ist es eine falsche Einstellung oder funktioniert etwas nicht mit dem Bypass. Weiss jemand, wie kühl sollte die Temperatur der eingeblast wird am Nacht (oder wann es kühler ist draussen) ? sicher runter 24.5 °C ?

Für mich ist es den Grund von diese Hitze: im Durchnitt wird die Luft um die 26 - 27 °C eingeblast in den Wohnungen (min. 24.5 °C am Nacht, max. ca 28 °C je nach Tag), so mit der Zeit ist das ganze Gebäude (korridor, Beton, Treppen usw.) um diese 26.5°C. Dies macht sehr schwer, die Temperatur am Nacht zu kühlen (trotz alle Fenstern offen) und sobald es geschlossen wird bekommen wir wieder schnell diese 26.5 °C.

Gewisse Leute denken, dass die Lüftung (wegen sehr kleine Strömung) nicht so einen Einfluss haben kann auf die Temperatur. Ich verstehe es auch, aber wenn es permant um die 26 °C durch die Ganzen Lüftungsröhren und Gebäude bis in den Wohnung eingeblast wird, dann wird irgenwann alles auf 26 °C warm sein, oder ?

 
Hier ein Screenshot von einem EFH im Zürcher Oberland. Zwischen 6 Uhr und 8 Uhr war es am Kältesten, ca. 14 Grad. 

Die oberste Grafik zeigt die Wetterdaten einer öffentlichen Wetterstation. 

Die mittlere Grafik zeigt Daten unserer Lüftung.

Unten ein Aussentemperatursensor unserer Wärmepumpe. Man sieht, dass dieser irgendwie überhitzt (vielleicht wegen des Gehäuses vom Sensor oder der Fassade..?). Es war kaum 36 Grad warm am 14.6.

EDIT: jetzt realisiere, dass unsere "Nord" Fassade bis um ca. 12 Uhr direkte Sonneneinstrahlung hat. Deshalb ist der Wert so hoch. 

Die "outdoor Temp" in der mittleren Grafik ist im Zehnder Lüftungsgerät im Keller gemessen. "Supply" ist die Temperatur, welche eingeblasen wird. Ich bin etwas erstaunt, dass bei 14 Grad eine Temperatur von 21.7 eingeblasen wird. Vielleicht könnte meine Lüftung auch besser eingetellt werden. Hoffen wir dass noch jemand anderes postet und uns hier aufklärt. 

Immerhin sieht man um ca. 14:00 Uhr, dass die Einblasetemperatur (supply) sinkt unter die Aussentemperatur. Um ca. 1730 Uhr schaltet sich dann wohl die Kühlung ein (ComfoCool).

In jedem Fall sind 25 Grad sehr viel (morgens)

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Da muss schon was falsch sein bei dieser Lüftungsanlage. Normalerweise wird die Luft über den Wärmetauscher geleitet. Sobald die Raumtemperatur über der Aussentemperatur und der Eingestellten Zulufttemperatur liegt sollte eine Bypassklappe die Luft am Wärmetauscher vorbeileiten. Der Bypass ist meiner Meinung nach Stand der Technik, jedoch gibt es immer noch Geräte ohne diese Funktion. Wenn diese Parameter nicht richtig programmiert wurden, kann es durchaus zu Problemen führen.

 
Darf ich das Thema nochmals aufgreifen? Tja, früher auf dem Thread hat ich noch einen Traum vom Holzhaus, gelandet bin ich im 1970er Beton/Ziegelaltbau aber das ist ein anderes Thema. Zentrale KWL war nie möglich von der Situation her und wird es auch nicht so schnell - Dachestrich ist unbeheizt. Vor der Fassadendämmung habe ich jetzt noch 1-2 Wochen Zeit für die dezentrale WRG KWL. Soll man die als Kompromiss einbauen? Ich habe mich etwas informiert - es kommen Kreuztausch Geräte von Maico, Meltem, Blauenberger in Frage. Die meisten werden mit Enthalpie ausgestattet und so empfohlen. Grundsätzlich ist bisher im Haus eher feuchter als trockener, weil im Hang, etc. Irgendwie habe ich etwas Respekt vor Enthalpie nach diesem Artikel: https://www.enbausa.de/lueftung/akt...euchterueckgewinnung-ist-umstritten-2168.html