Hallo liebe Bauherren, ich habe mir mal den ganzen Beitrag hier durchgelesen. Unterschiedlich gemischte Meinungen. Fakt: Ich habe auch mit Swisshaus das Cadra gebaut. Das Haus ist sehr schön geworden, allerdings alles etwas zu teuer. Teilweise zu teuer durch Sonderwünsche aber auch teilweise zu teuer wegen nicht vorhersehbaren Problemen, die letztendlich dann doch der Bauherr (also ich) zahlen musste. HERE COMES THE TRUE STORY ;-)))
Hier nun die Fakten im einzelnen:
1. Finanzierung Land
Landkauf war 147.000 CHF inkl. Notar etc. 160.000 CHF im Oktober 2007.
Eigenkapital zu diesem Zeitpunkt 60.000 CHF und 100.000 CHF durch die Bank.
2. Einholen Offerten und Gespräche im Fühjahr 2008 - GU Swisshaus war im Vergleich zu anderen GU's der günstigste Anbieter und auch
die Häuser waren gegenüber anderen Häusern einfach attraktiver und .... wir wollten massivbauweise.
Erster Kostenvoranschlag für das Haus war. ca. 425.000 CHF + Umgebungsarbeiten ca. 50.000 CHF + weitere Kosten für Wasseranschluss, Stromanschluss,
Einkauf bei Gemeinde (ihr wisst ja Bunker) etc.
So hatten wir einen Kostenvoranschlag von ca. 520.000 CHF den uns der Verkäufer repräsentierte.
3. Gesamtsumme also mit Land und Haus ca. 680.000 CHF. Der Verkäufer teilte uns damals mit, dass wenn wir noch in 2008 unterschreiben, die Mehrkosten bedingt durch steigende Eisenpreise für die Armierung etc. nicht weiter steigen werden und er uns den 2008-Preis garantieren kann. Klang plausibel, wir waren glücklich und so haben wir dann auch unterschrieben, nachdem auch die Finanzierung mit der Bank stand. Hier vorab noch einen Tipp: Nicht drängeln lassen, alles in Ruhe durchlesen (was wir nicht komplett gemacht haben) und dann entscheiden. Die Preisegarantie hat man auch noch 4 Wochen später. Die Verkäufer drängeln gerne zu Vertragsabschluss, denn Vertragsabschluss heisst für Sie "ENDLICH PRÄMIE".
4. Finanzierung gesamt:
Land: 160.000 CHF
Haus: 520.000 CHF
= 680.000 CHF
Erwartet wird hier von der Bank ein EK von 20 % - das sind hier insofern 136.000 CHF. Wir hatten ein Anzahlung für Grundstück 60.000 CHF + Pensionskasse 80.000 und hatten somit ca. 140.000 CHF zusammen. Ich hatte eine weitere Reserve zurückbehalten von ca. 35.000 CHF die aber noch nicht zugänglich waren sondern ein Teil einer Erbschaft waren und erst ab Frühjahr 2009 zur Verfügung stand. Dies war uns aber erst einmal egal, weil meistens die Mehrkosten erst während der Bauphase auftauchen und für den Anfang (Baubeginn) noch keine Rolle spielen. Somit war also die Finanzierung klar. Ende Oktober 2008 wollte man uns den Kreditvertrag zusenden zur Unterschrift. Wir warteten .... und warteten und bei Nachfrage bei der Bank hatte man immer wieder neue Ausreden warum der Vertrag noch nicht zugesendet werden konnte. Hauptgrund waren die Probleme mit CS und UBS und dass vielen Kunden dort abwanderten und bei kleineren Banken zuwanderten. Swisshaus wartete gleichzeitig auf eine Anzahlung von 30.000 CHF um das Kunden-Architekt-Gespräch (KAG) mit uns zu führen, die 30.000 CHF Anzahlung aber wiederum war abhängig vom unterschriebenen Vertrag der nicht beikam. Erst Mitte Januar sendete man uns den Kreditvertrag zu, was uns richtig geärgert hat (übrigens, wir haben mittlerweile schon die Bank gewechselt).
Ende Januar war es dann soweit das KAG ;-) - Gleich zu Anfang eröffnete man uns, dass durch die neue SIA-Norm das Haus eine dickere Isolationsschicht bekommen muss - neue Vorschrift. Wir wussten nichts davon (ehrlich gesagt, ich habe was besseres zu tun als täglich irgendwelche SIA-Vorschriften zu studieren) und das "Nichtwissen" kostete uns gleich mal ca. 7.500 CHF mehr (zu Lasten des Bauherren natürlich). Hätte die Bank schneller geschaltet und hätten wir den Bauantrag nach dem KAG noch im alten Jahr eingereicht, so hätten wir uns das Geld sparen können. Aber ..... wummmm .... gleich die ersten 7.500 CHF ungeplanten Kosten mal weg.
KAG:
Sodann kam das KAG - und, was soll ich sagen - vorsicht Leute ..... da kann mal schnell dazukommen. Der Architekt zeigt, was zu Standard gehört (Beratung war eigentlich im SH-Office sehr gut) und was entsprechend Aufpreis ist. Viele Sachen haben wir so gelassen, aber dort und da gab es noch ein paar Änderungen von uns.
z.B . das Dach sollte nicht "nur" terracotta sein sondern noch etwas mit schwarztönen drin, weil das Haus selber schon terracotta-farbig werden sollte .... - wummmm - der nächste Aufpreis von 1.500 CHF und so ging das etwas weiter bis wir nochmals zusätzlich ca. 15.000 CHF mehr hatten. Mit SIA-Norm und KAG-Gespräch waren wir schon ca. 22.000 CHF mehr los als geplant.
Baubewilligung:
Etwa Mitte März wurde dann die Baubewilligung eingereicht. So Leute, haltet Euch fest: Lt. Aussage Gemeinde sollte es bis max. 3 Monate dauern, d.h. wir hätten normaler Weise so Mitte bis spätestens Ende Juni anfangen können. Die Bewilligung kam aber erst (weil manche kantonalen Ämter auf der langen leitung stehen) Ende August ;-)))
Baubeginn:
Der Ort in dem wir wohnen ist dadurch bekannt, dass das Grundwasser sehr hoch ist. SH entschloss sich dazu einen sogenannten Bagger-Schlitz im Boden zu ziehen, um herauszufinden wie hoch das Wasser im Erdreich steht. Der Baggerschlitz ergab für uns "grünes Licht", also keine grosse Feuchtigkeit zu erwarten.
Sodann ca. 3 Wochen später begannen die Baggerarbeiten und ... was soll ich euch sagen ....... doch hohe Feuchtigkeit im Erdbereich. Es wurden zusätzlich Massnahmen getroffen (Fundamentriegel, Extra Vlies, etc.) um dem vorzubeugen ..... wummm .. die nächsten 8.500 CHF.
Es gibt im Keller 2 Räume, die ich gerne nutzen wollte (einmal als Büro und zum anderen als Fitness/Saunaraum). Diese Räume haben eine extra-Aussenisolation bekommen (war schon abgeklärt im KAG). Zusätzlich sollte der Kellerboden auch eine dickere Schicht bekommen. Kostenpunkt für Extra-Isolation Kellerboden 2.500 CHF. Auch die waren im KAG vorgesehen. Da nun durch die Feuchtigkeit eh schon der Boden doppelt isoliert war, hätte man sich hier den dickeren Kellerboden sparen können. Das wäre dann wirklich 2.500 CHF weniger gewesen. SH war leider nicht flexibel genug um hierauf zu reagieren, zum Schluss war es zu spät.
Küche und Sanitär:
Die Partner von SH in diesem Bereich sind sehr zweifelhaft und überteuert. Das Budget von SH bezügl. Sanitär und Küche ist eigentlich sehr grosszügig. Wir hatten 2 Partner zur Verfügung
a) Sanitas-Trösch in Biel und
/emoticons/default_cool.png Eisenring in Sirnach bei Winterthur
Beide Partner waren eigentlich nicht gerade befriedigend.
Sanitas Trösch: Wir hatten einen Termin und sind (mit den 3 Kindern) hingefahren, die kleinste war damals 1,75 Jahre alt. Ist halt nicht einfach, wenn man keine Bekannten in der Nähe zum abgeben hat. Wir waren den ganzen Tag da und wussten am Ende nicht einmal wie unsere Küche aussehen soll. ST war nicht vorbereitet und über 50 % der Zeit haben wir nur Kataloge gewälzt. Das hätten wir auch zu Hause machen können. Ich habe eigentlich ein 3D-Grafikprogramm erwartet, um zu sehen, wie die Küche aussehen soll. Vorlaufzeit für ST waren ca. 4 Wochen, sie waren überhaupt nicht vorbereitet.
Eisenring: War schon professioneller. Man hat im Vorfeld schon gesagt, man wolle evtl. ein paar Skizzen oder Bilder von uns, damit sie eine Vorstellung bekommen.
Wir sind dann auch wieder mit den 3 Kindern bis nach Sirnach gefahren.
War schon vom Klima etwas besser ;-) Während man uns bei Eisenring mit Tee, Kaffee, Wasser und Filmen für Kinder versorgte gab es bei Sanitas-Trösch gar nichts über den ganzen Tag. Wir haben dort sogar eine Auszeit gefordert um uns etwas mit Essen und Getränke zu versorgen.
Warum Eisenring so freundlich war wurde uns dann am Ende klar. Die Küche kam ca. um 20.000 CHF nochmals teurer als ursprünglich geplant. Da wir müde mit den Küchenstudios waren und auch keine weitere Alternative mehr von SH bekommen hatten, haben wir dann kraftlos und saftlos die Küche genommen :-(
Auf jeden Fall wollten wir nicht ein zweites mal diese 150 km dort hin fahren.
Es gibt noch weitere Einzelheiten die uns geärgert haben, aber letztendlich mussten wir obendrein nochmals unseren Kredit um 80.000 CHF aufstocken .... leider :-(
Wie schon gesagt, das Haus ist schön und stabil, aber bei manchen Dingen wurde eben "nicht" im Sinne des Bauherren gehandelt, nicht nur von SH sondern auch von Partnerfirmen. Diese Partner werfen letzten Endes auch ein schlechtes Licht auf Swisshaus. Ich habe mich über diverse Partnerfirmen beschwert (z.B. Verputzer haben ihre Zigarettenkippen im Haus herumgeworfen und ihren Müll im haus abgeladen, u. diverses anderes). Ob meine Beschwerde gefruchtet hat, weiss ich im Nachhinein nicht. Fakt war, dass diese Firma z.b. weiterhin entgegen den Anweisungen des Bauleiters von SH Sachen im Vorfeld verputzt hat, die nicht verputzt werden sollten.
z.B. Innenabrieb vor Einbau der Küche. Jeder sollte z.B. wissen, dass mach keinen Innenabrieb mit Strukturputz dort anbringt, wo später Fliesen angebracht werden sollen. Die Verputzerfirma wurde eingeladen für eine Stellungnahme. SH war auch da (sogar aus dem Kaderbereich) und bestätigten ihm, dass man das nicht macht, worauf der Verputzer entgegnete: Wir machen das aber immer so ...... ?????
Na ja, wie auch immer. Wir sind froh über unser Haus, wir sind unglücklich über die aus dem Rahmen gelaufenen Kosten.
Daher mein Tipp: Bevor man anfängt zu bauen, am besten einen Lehrgang oder Beratungstermin vereinbaren oder noch besser, einen unabhängigen Spezialisten zu Rate ziehen (von Zeit zu zeit) der nachschauen kann, ob alles rechten Weges geht.
Soviel erstmal zu meinen Erfahrungen. Es gibt dort und da noch weitere Punkte, aber ich möchte hier ja kein Buch schreiben.