Sehr schön!
Jetzt heisst es gut vorbereiten. Nutz die noch verbleibende Zeit und gehe schon mal pingelig durchs ganze Haus. Alles notieren, was für dich unklar ist oder du als Mangel erkennen kannst. Mach dir eine Checkliste, was du alles von Schwörer haben möchtest: Anleitungen (für alles!), Einführungen (evtl. mit dem Handy aufnehmen, wenn du die Erlaubnis erhälst...in der Aufregung nickt man immer alles ab und denkt, man hat es verstanden...ein paar Monate später weiss man es schon nicht mehr.)
Und falls du JETZT schon sichtbare Mängel siehst, dann melde das vor der Übergabe. So gibst du dem Bautrupp noch die Chance, dies mit etwas Vorlauf zu korrigieren (mehr Zeit = bessere Qualität). Wie du ja weisst, ist am Übergabetag meist wenig Zeit und viel Hektik da (kommt natürlich aufs Projekt drauf an).
Wenn du eine easy Übergabe hast, dann freu dich einfach darüber. Falls sie aber dann etwas ausartet, dann bist du froh, wenn du doch im Vorfeld schon alles nötige unternommen hast.
Und lass dich nicht mit Aussagen wie: "ja, das wird dann der Kundendienst machen. Sie haben ja eh Garantie. Es spielt keine Rolle." trösten. Beim Kundendienst gehts sehr lange (und eher mühsam). Mit dem Bautrupp gehts sehr schnell. Lass also sovieles wie möglich durch den Bautrupp erledigen. Darum: effiziente Bauübergabe durchführen. Sofort zu Beginn die grössten Mängel erwähnen. Einführungen und Smalltalk mit dem Bauleiter kannst du dann auch am Ende des Tages noch machen (wenn der Bautrupp schon gegangen ist). Umgekehrt geht leider nicht.
Und wenn du schlechtes Gefühl hast, dann unterschreib halt das Protokoll (noch) nicht. Selbst, wenn er nochmals kommen muss. Du wirst zwar ein schlechtes Gewissen haben und er wird Druck ausüben. Aber dieses Bad Feeling ist nur für eine kurze Zeit. Du wirst später nicht mehr viel mit dem Bauleiter zu tun haben und musst somit nicht zwingend als bester Freund dich verabschieden (auch wenn man das natürlich immer anstreben tut). Wenn du aber nachgibst, um nicht als "nerviger" Bauherr dazustehen, wirst DU die nächsten Wochen/Monate das ausbaden dürfen. (Und der Bauleiter schickt dir dann nicht ein Danke-Mail, dass du netterweise so lieb gewesen bist und ihm die Probleme abgenommen hast.)
Ich weiss, ist etwas plakativ. Machs so, wie es für dich passt. Aber so im Hinterkopf behalten, kann nie schaden. B)
Wünsche viel viel Glück bei der Abnahme!
P.S.: Sachen, die ich nachträglich besser geprüft hätte (unvollständige Liste):
- Alle Türen testen, ob sie von alleine offenbleiben und nicht langsam zugehen
- Sind alle Innenschlüssel da?
- Gehen alle Fenster leicht auf und zu? (Gerade bei grösseren Fenster ist der Handgriff manchmal schwer)
- Alle Fugen visuell prüfen
- Tapeten visuell prüfen
- Fensterrahmen von innen und aussen auf Kratzer und gröbere Verschmutzungen prüfen.
- Generell alles auf visuelle Mängel prüfen (schön nach System durch das Haus gehen)
- Generell jegliche von Schwörer gelieferte Technik prüfen (sind alles Heizkreisstellventile angeschlossen? Hat es auf allen Steckdosen Strom? Geht jeder Lichtschalter? Geht jeder elektrische Storen? Wird im Bedienungselement Innen- und Aussentemperatur korrekt angezeigt? Funktionieren alle Wasserarmaturen und Spülungen? etc.
- Sind alle von Schwörer gelieferten Einbauschränke/Möbel in Ordnung und funktionsfähig?
- Treppe auf Beschädigungen prüfen (oft wird der Schutz erst bei der Bauabnahme entfernt, somit sieht man erst dann das erste Mal die Treppe und hat dann evtl. wenig Zeit)
etc. etc.