Guten Morgen allerseits!
In den letzten Wochen gab es zwar nicht viel zu vermelden an Fortschritt, doch für uns waren sie sehr lehrreich. Vertrauen ist gut, Kontrolle noch viel besser!
Dies ist generell gemeint:
Was ist sehr wichtig zu kontrollieren und vor allem auch zu prüfen, in der Phase "Dampfbremese auf Isolation angebracht?"
Als erstes würde ich jedem - auch den Nicht-Minergie-Bauherren unbedingt empfehlen - einen BlowerDoor-Test zu machen. Dies ist zu diesem Zeitpunkt absolut möglich:
http://www.hsb.bfh.ch/NR/rdonlyres/608660BC-A1CF-4B48-92C3-AE4B29C4A590/0/SCHMIDPlanungsseminarMinergieP.pdf
Nur so kann ganz sicher ausgeschlossen werden, dass die Gebäudehülle keine Undichtigkeiten hat. Auch wenn die montierte Dampfbremse noch so schön aussieht - die meisten von uns sind Laien und darauf angewiesen zu glauben, was man ihnen erzählt - nämlich, dass alles bestens ist. Deshalb ist es auch angebracht nachzufragen - im Zweifelsfall eben auch Drittpersonen vom Fach.
Die Dampfbremse muss absolut dicht sein. Ist sie dies nicht, dann zieht es erstens durchs ganze Haus und man verheizt wertvolle Energie. Das noch grössere Übel aber ist das Kondenswasser, das sich bildet und im schlimmsten Fall zu Schimmel führen kann, welcher bekanntlich auch gesundheitsschädigend ist. Von den Kosten ganz zu schweigen, wenn alles neu gemacht werden muss. Und dies ist meistens erst dann der Fall, wenn alle Garantien abgelaufen sind. Ist das Täfer erst mal drauf, dann sieht es wunderschön aus und alle Undichtigkeiten sind nicht mehr sichtbar. Die Folgen zeigen sich dann Jahre später!
Man muss peinlichst genau darauf achten, dass in der Dampfbremse kein Loch, kein Schnitt oder was auch immer ist. Manchmal ist die unumgänglich (z.B. bei Stromarbeiten). Dann muss diese Stelle aber wieder perfekt abgedichtet werden! Auch wärend der Arbeit des Zimmermanns können mal kleinere Schnitte und dergleichen entstehen. Alles untersuchen und abkleben mit dem richtigen Klebeband (z.B. siga).
Der nächst Punkt ist der Lattenrost zur Anbringung des Täfers. Dieser muss ja irgendwie befestigt werden. Ist die Isolation zwischen den Sparren, dann werden diese auf dem Sparren befestigt. Normalerweise sollte der Lattenrost gut verschaubt sein und die dazwischenliegende Dampfbremse an den Sparren drücken. Laut Aussagen von Fachleuten ist dies so in Ordnung. Ist dies aber nicht der Fall, dann ist Vorsicht geboten.
Wenn der Zimmermann Shifthölzer unterlegt hat (anscheinend damit das Täfer im Winkel ist) und man sieht somit man beinahe jede einzelne Schraube die befestigt wurde: der Sparren, dann daraufliegende Dampfbremse mit Loch wo die Schraube drin steckt (nciht abgedichtet!) und dann ca. 3 - 6 cm Schraube und dann erst der Lattenrost. Und das massenweise
!!!
Zuerst hatten wir die Idee, jede einzelne Schraube mit dem Spezialklebeband abzukleben, was ich auch kundtat. Da hiess es, das sei natürlich sehr gut, wenn wir das machen würden. Zum Glück aber hat uns ein sehr erfahrener Zimmermann aus dem Bekanntenkreis sowie ein uns bekannter Architekt darauf unter anderem aufmerksam gemacht, dass dies überhaupt nichts bringt, da die Schraube ja ein Gewinde hat und somit gar nicht richtig abgedichtet werden kann und das Kondenswasser so oder so anzieht. Die einzige Lösung hier sei, eine Nageldichtung auf die Dampfbremse zu kleben (mit PU-Kleber) und dann die Schaube hinturch zu bohren. Die Nageldichtung besteht aus einem Material, das sich sofort nach dem Durchdringen wieder zusammenzieht und somit abdichtet. Das ist die sicherste Lösung.
Nur ein BlowerDoor-Test kann hier Sicherheit und Beruhigung für die Nerven bringen! Kostet etwas über 1000.00 und ist sicher sehr sinnvoll investiertes Geld. Hier eine Liste mit Firmen, die diesen Test anbieten:
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Weiter gilt es auch auf die plastischen Fugen zwischen Fensterbank und Anschluss an Leibung aussen zu und Anschluss ans Fenster zu achten. Überall wo unterschiedliche Materialien aufeinandertreffen (z. B. Holz / Backstein) arbeiten diese auch unterschiedlich. Mit der Zeit kann das zu Rissen führen wo wiederum Wasser eindringen kann und sich als Folge dann Feuchtigkeit in den Wänden zeigt.
Dasselbe gilt auch für die Übergänge Holz-Fenster - Leibung) innen. Vor allem in den Feuchträumen ist das sehr wichtig, wenn man nicht möchte, dass einige Jahre später alles verfault. In den Nicht-Feuchträumen können lediglich Risse im Putz entlang des Fensterrahmens entstehen. In den Badezimmern werden ja Sichtbalken auch mit Silikon abgedischtet, damit das Holz arbeiten kann und die Sache elastisch bleibt und natürlich auch, dass keine Feuchtigkeit in die Fuge eindringen kann.
Der nächsten Punkt gilt es schon zu beachten, bevor der EG-Fussboden, resp. die Kellerdecke gegossen wird (bei uns leider schon zu spät). Zwischen den Kellermauern und der EG-Decke muss überall ein Gleitlager angebracht werden, da die Mauersteine anders arbeiten als die EG-Fussboden. Ist dies nicht der Fall, sind wiederum Risse in der Mauer die Folge.
Was ich mich gerade frage: ist dies auch so zwischen den EG-Mauern und der Decke??? /emoticons/default_confused.png Oder ist das hier nocht nötig, weil die Temperaturunterschiede nicht so gross sind wie vom Keller zum EG? Leider können wir das nicht mehr überpfüfen, da der Grundputz bereits drauf ist. Praktisch.
Auch sehr wichtig ist, dass auf der Aussenseite der Kellerwand die braune Noppenfolie sauber angebracht ist und schön an der Kellerwand mit dem Schwarzanstrich anliegt. Wenn sie rumgewurstelt zum Erdreich hinausschaut ist das ganz schlecht und die Drainage funktioniert nicht mehr einwandfrei.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Vielleicht stehen all diese Sachen ja schon im Forum und ich habe sie nicht gesehen. Hier sind sie einfach nochmals aufgeschrieben, dass ein Bauherr früh genug schaut, ob alles ok ist. Leider ist man ja nicht vom Fach und kann viele Dinge gar nicht beurteilen. Zum Glück haben wir die Möglichkeit, unsere Bekannten zu fragen. Ob wir das schon früher hätten tun sollen?
Nicht mehr lange und es ist 2009 - hoffentlich ein Jahr, an welchem wir endlich auch so richtig Freude an unserem Haus haben können! In den letzten Monaten war es ein Sorgenkind - auch wenn wir viel Geld dafür bezahlen.
Ich wünsche Euch allen wunderschöne Festtage und ein gesundes, erfolgreiches und vor allem Baustress-freies 2009!
Liebe Grüsse vom Bäröschli