Hallo Raphael,
im Gegensatz zum normal gedämmten Haus, wo man durchaus "Schwachpunkte" mit Dämmungsüberschuß an anderen Bauteilen kompensieren kann, geht dies beim Passivhaus nicht. Hier handelst Du Dir sofort einen Schwachpunkt ein.
Es gibt genügend Beispiele aus den Anfangsjahren, wo solche fehlerhaften Detaillösungen beim Gebrauch Schäden/Mängel verursacht hatten. Man lernt eben immer was hinzu und kann dies anschließend vermeiden.
Ob es sich bei der "schon hergestellten Fensteröffnung" auch um die dortige Schwelle handelt kann ich nicht sagen. Er gibt hier ja keine Auskunft darüber.
Grundlegend wird bei diesem System aber immer 1 oder 2 Reihen unten "mitgesteckt", da hierdurch die Fenster- oder Türöffnung gleich gehalten wird. Anonsten müsstest Du die Innenseite ggf. abstützen?
Dieses Vorgehen siehst Du auch bei dem SL-Bauherren, wobei später aber die Steine wieder für die Türen entfernt wurden. Zumindest im Keller konnte man dies eindeutig sehen.
Wenn es so gewesen wäre, dann stellt sich natürlich die Frage: Warum hat er diesen wichtigen Punkt, diese super dicke Dämmung am Boden, niemals im Bild gezeigt???
Auch in den weiteren Vorzeigeberichten taucht, komischerweise, nie ein Bild mit der Dämmung auf der Bodenplatte oder der Kellerdecke auf?
Warum wohl nicht? Dies wäre doch ein wichtiges Argument bzw der Beweis dafür, dass hier an einem Passivhaus gearbeitet wurde!
Ich habe Dir nochmal ein Bild seiner HP im Anschluss eingestellt. Hier kann man nur Rückschlüsse auf die verfügbare Rohgeschosshöhe des Erdgeschosses ziehen, wenn man die Elementreihen zählt.
Leider, wenn Dir das schon aufgefallen ist, gibt es keinerlei Grundrisszeichnungen oder gar Schnitte von den Häusern?
Nun, in diesem sowie in meinem ersten Beispiel, kann ich bei dem Haus (ohne Keller) bis zur Oberkante des Sturzelementes genau 11 Schichten zählen. Das bedeutet, dass wir hier eine Rohbauhöhe von 2,75m haben. Da die Wohnraumhöhe bei uns 2,50m im lichten beträgt, bleiben noch 25cm übrig. Davon ziehe den Estrich (Unterlagsboden) mit Belag ab, der wohl zwischen 6-8 cm liegen wird, dann bleiben noch rund 18-19cm für eine Innendämmung auf der Bodenplatte übrig. Das reicht m.E. nicht.
Zumal man noch darauf achten muss, dass der Unterlagsboden nicht extrem dünn auf einer relativ dicken Dämmung liegen kann. Als dünne "Hartschicht" neigt dieser dann zu Rissen und Bruch.
Auch auf der HP von Isorast selbst gibt es keinerlei Schnitte und genaue Angaben von/über die Bodendämmung ihrer Passivhäuser.
Diese Thema "umschiffen" sie geschickt. Fotos gibts natürlich auch keine! Sollte man sich deshalb wundern?
Einen Schnitt habe ich jedoch für einen prämierten Entwurf eines Passivhauses, bei Isorast, gefunden. Hier hat der Planer eine Innendämmung von 15 cm eingeplant. Ob dieser Entwurf je gebaut wurde, ob er je den Wärmeschutznachweis dafür erhalten hat oder hätte, ist nicht angegeben.
Auch von der Isorast HP, der Hinweis von Isorast bei Passivhaus, dass hier im Traufbereich eine zusätzliche Dämmung die ansonsten kalte "Betonoberkante" (innerhalb des Super-Dickdämmsteins) schützen muss. Das ist auch korrekt, da stimme ich zu, das wäre ansonsten wieder eine schöne Wärmebrücke gewesen.
Aber, hast Du dies bei den Bildern für den/beim Dachaufbau, in einer der Bildreportagen gesehen? Nein, vermutlich ebensowenig wie ich. Auch beim SL-Bauherren, der ja wirklich viele Bilder gemacht hat, war davon eine Rede und wohl auch nicht vorhanden.
Trotzdem soll dies ein Isorast-Passivhaus sein? Für mich fraglich!
Sorry, wenn ich hier so hartnäckig erscheine, aber vielleicht lese ich die Werbeaussagen/Baubeschriebe anders als Du, suche ehr nach dem was nicht dort steht oder zu finden ist und mache mir Gedanken darum , warum das so ist und wenn ich keine Lösung darauf finden kann, mache ich mir meinen Reim darauf. /emoticons/default_biggrin.png
Gruß vom Pfälzer