Ich versuche mich mal in einem Resümee zu EM
(BTW: Den ganzen Morgen über las ich mich durch EM-Studien...)
Was den Garten angeht: Ich bin auch schon eine Weile dabei, mit EM zu giessen, wie ihr wisst. Ich setzte EM ein, weil ich 1) den Boden nicht ständig düngen will und 2) einige Pflanzen habe, die auf gut genährten Boden angewiesen sind. Deshalb erwarte ich auch keine "schnellen Erfolge"
Die sofortigen Ergebnisse, wie sie hier teilweise beschreiben werden, erlebe ich nicht, weder bezüglich Pflanzenwachstum, noch bei der Schädlingsbekämpfung, noch bei Pilzkrankheiten. Genauer gesagt: Ich kann die Veränderungen nicht zweifelsfrei aufs EM zurückführen.
Gut, ich habe hier guten Boden und ein mildes Klima, von daher konnte ich mich bisher nicht beklagen. Und selbst EM-Fans sind ja der Meinung, dass optimale Bedingungen ja auch nicht wirklich verbessert werden müssen
Zu den Krankheiten und Schädlingen:
Ein deutliche anfängliche Verbesserung gab es beim Mehltau an den dafür anfälligen Rosen, allerdings nur bei wirklich täglichem Spritzen; ganz verschwunden ist er alles in allem aber nicht, auch präventiv hat das Spritzen nicht durchgängig gewirkt. Da die Mehltau-Hauptsaison ja fast schon wieder vorbei ist, sehe ich bei allen Pflanzen eine Erholung, ob mit EM gespritzt oder nicht.
In Bezug auf Sternrusstau und Rost - bei mir jedes Jahr Standard an einigen Rosen - sehe ich keine Verbesserung zum Vorjahr, der nasse Frühling führt bei mir bei praktisch allen Rosen zu den genannten Krankheiten, was durch EM weder verbessert noch verschlechtert wird - ich schneide Krankes ab und spritze weithin EM, weil es vielleicht die neuen Austriebe präventiv schützt, mal sehen
Wie beinahe immer leiden die Englischen Rosen an Chlorose im Spätsommer; das liegt in erster Linie daran, dass ich sie nicht mehr dünge. Sie kriegten nun - trotz regelmässigem EM im Boden und als Spritzung - inzwischen eine Flüssig-Kur. Das half zügig, EM hingegen zeigte da keine Wirkung, wie mir scheint.
Die Läuse waren durch EM5 kaum zu beeindrucken, da sehe ich keinen Unterschied zum Abstreifen oder Schmierseifespritzungen. An den Dahlien nützte EM gar nichts, also kam 1x Gift zum Einsatz, da waren die Läuse weg. Jetzt spritze ich da EM, aber präventiv.
Bei den Topfpflanzen scheint mir die Erde dank EM lockerer zu sein, sie wirkt "besser genährt" als sonst um diese Jahreszeit, also nach dem Sommer. Allerdings war der Sommer auch nicht wirklich stressig wie in anderen Jahren mit langen Phasen der Trockenheit, der Boden war nicht verdichtet. Dennoch finde ich, die Topfpflanzen sehen gut aus, was ich dem EM zuschreiben würde.
Gelitten hat einzig der Oleander, er ist schwächlich wie noch selten vorher. Hier bin ich wieder dazu übergegangen, das kalkhaltige Leitungswasser pur einzusetzen, da Oleander weiches Wasser nicht mögen. Ausserdem kriegt er auch wieder Flüssigdünger; möglicherweise ist der Topf für mein Riesending halt schon wieder zu klein, ohne zusätzliche Nährstoffe geht es nicht.
Zur EM-Bewässerung des gesamten Gartens: Unser Grundstück ist 1000qm gross, das wöchentliche Spritzen ist viel Arbeit, wenn alles bewachsen ist und gezielt der Boden behandelt werden soll. Ausserdem studiere ich mehr als sonst die Wetterprognose, weil das EM ja unmittelbar oder nach vor Regen ausgebracht werden soll, zudem besser während der kühleren Tageszeiten - ich muss also entweder aufstehen oder mir abends Zeit dafür nehmen. Damit entfallen des Öfteren spontane Ferienaktionen, meint meine Familie, "geht nicht, muss giessen" heisse es nun immer
Das spricht nicht gegen die Wirkung von EM, wohl aber gegen die Tauglichkeit bei einem grossen Garten.
Sehr zufrieden bin ich mit der Entwicklung des Komposts. Allerdings hat mir schon die Pflanzenkohlezufuhr sehr gefallen, wieweit das EM da Wirkung zeigt, kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber schon, dass EM die Verrottung beschleunigt, ausserdem riecht der Kompost mit EM einfach besser
Nochmals zum Teich: Ich bin immer noch sehr skeptisch, zumal die Faktoren "Nähstoffzufuhr" durch Wind und Regen in diesem Jahr doch erheblich stärker wirken. Hier werde ich wohl zu den bisherigen Teichprodukten zurückkehren; insbesondere die Schlammentfernung ist zentral, denn hier gibt's in der Regel zu wenig Sauerstoff, der Schlamm ist sozusagen die Brutstätte für die Algen.
Zum Versuch, das algennährende Phosphor im Wasser mit EM zu reduzieren, gibt es übrigens einige Untersuchungen, allerdings sind sie wissenschaftlich nur selten haltbar, weil sie entweder von EM-Produzenten in Auftrag gegeben oder aber in Bezug auf die Studienanlage ungenügend sind. Wissenschaftlich nachgewiesen wurde der Effekt von EM weder bei den Wasserwerten noch bei der Algenreduktion.
Mein Fazit bisher: EM ist durchaus hilfreich, aber kein Wundermittel
Ich spreche hier nicht gegen den Einsatz von EM, versuche mich aber ein wenig als "Gegenpol zum allgemeinen Hype" zu positionieren
(BTW: Den ganzen Morgen über las ich mich durch EM-Studien...)
Was den Garten angeht: Ich bin auch schon eine Weile dabei, mit EM zu giessen, wie ihr wisst. Ich setzte EM ein, weil ich 1) den Boden nicht ständig düngen will und 2) einige Pflanzen habe, die auf gut genährten Boden angewiesen sind. Deshalb erwarte ich auch keine "schnellen Erfolge"
Die sofortigen Ergebnisse, wie sie hier teilweise beschreiben werden, erlebe ich nicht, weder bezüglich Pflanzenwachstum, noch bei der Schädlingsbekämpfung, noch bei Pilzkrankheiten. Genauer gesagt: Ich kann die Veränderungen nicht zweifelsfrei aufs EM zurückführen.
Gut, ich habe hier guten Boden und ein mildes Klima, von daher konnte ich mich bisher nicht beklagen. Und selbst EM-Fans sind ja der Meinung, dass optimale Bedingungen ja auch nicht wirklich verbessert werden müssen
Zu den Krankheiten und Schädlingen:
Ein deutliche anfängliche Verbesserung gab es beim Mehltau an den dafür anfälligen Rosen, allerdings nur bei wirklich täglichem Spritzen; ganz verschwunden ist er alles in allem aber nicht, auch präventiv hat das Spritzen nicht durchgängig gewirkt. Da die Mehltau-Hauptsaison ja fast schon wieder vorbei ist, sehe ich bei allen Pflanzen eine Erholung, ob mit EM gespritzt oder nicht.
In Bezug auf Sternrusstau und Rost - bei mir jedes Jahr Standard an einigen Rosen - sehe ich keine Verbesserung zum Vorjahr, der nasse Frühling führt bei mir bei praktisch allen Rosen zu den genannten Krankheiten, was durch EM weder verbessert noch verschlechtert wird - ich schneide Krankes ab und spritze weithin EM, weil es vielleicht die neuen Austriebe präventiv schützt, mal sehen
Wie beinahe immer leiden die Englischen Rosen an Chlorose im Spätsommer; das liegt in erster Linie daran, dass ich sie nicht mehr dünge. Sie kriegten nun - trotz regelmässigem EM im Boden und als Spritzung - inzwischen eine Flüssig-Kur. Das half zügig, EM hingegen zeigte da keine Wirkung, wie mir scheint.
Die Läuse waren durch EM5 kaum zu beeindrucken, da sehe ich keinen Unterschied zum Abstreifen oder Schmierseifespritzungen. An den Dahlien nützte EM gar nichts, also kam 1x Gift zum Einsatz, da waren die Läuse weg. Jetzt spritze ich da EM, aber präventiv.
Bei den Topfpflanzen scheint mir die Erde dank EM lockerer zu sein, sie wirkt "besser genährt" als sonst um diese Jahreszeit, also nach dem Sommer. Allerdings war der Sommer auch nicht wirklich stressig wie in anderen Jahren mit langen Phasen der Trockenheit, der Boden war nicht verdichtet. Dennoch finde ich, die Topfpflanzen sehen gut aus, was ich dem EM zuschreiben würde.
Gelitten hat einzig der Oleander, er ist schwächlich wie noch selten vorher. Hier bin ich wieder dazu übergegangen, das kalkhaltige Leitungswasser pur einzusetzen, da Oleander weiches Wasser nicht mögen. Ausserdem kriegt er auch wieder Flüssigdünger; möglicherweise ist der Topf für mein Riesending halt schon wieder zu klein, ohne zusätzliche Nährstoffe geht es nicht.
Zur EM-Bewässerung des gesamten Gartens: Unser Grundstück ist 1000qm gross, das wöchentliche Spritzen ist viel Arbeit, wenn alles bewachsen ist und gezielt der Boden behandelt werden soll. Ausserdem studiere ich mehr als sonst die Wetterprognose, weil das EM ja unmittelbar oder nach vor Regen ausgebracht werden soll, zudem besser während der kühleren Tageszeiten - ich muss also entweder aufstehen oder mir abends Zeit dafür nehmen. Damit entfallen des Öfteren spontane Ferienaktionen, meint meine Familie, "geht nicht, muss giessen" heisse es nun immer
Das spricht nicht gegen die Wirkung von EM, wohl aber gegen die Tauglichkeit bei einem grossen Garten.
Sehr zufrieden bin ich mit der Entwicklung des Komposts. Allerdings hat mir schon die Pflanzenkohlezufuhr sehr gefallen, wieweit das EM da Wirkung zeigt, kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber schon, dass EM die Verrottung beschleunigt, ausserdem riecht der Kompost mit EM einfach besser
Nochmals zum Teich: Ich bin immer noch sehr skeptisch, zumal die Faktoren "Nähstoffzufuhr" durch Wind und Regen in diesem Jahr doch erheblich stärker wirken. Hier werde ich wohl zu den bisherigen Teichprodukten zurückkehren; insbesondere die Schlammentfernung ist zentral, denn hier gibt's in der Regel zu wenig Sauerstoff, der Schlamm ist sozusagen die Brutstätte für die Algen.
Zum Versuch, das algennährende Phosphor im Wasser mit EM zu reduzieren, gibt es übrigens einige Untersuchungen, allerdings sind sie wissenschaftlich nur selten haltbar, weil sie entweder von EM-Produzenten in Auftrag gegeben oder aber in Bezug auf die Studienanlage ungenügend sind. Wissenschaftlich nachgewiesen wurde der Effekt von EM weder bei den Wasserwerten noch bei der Algenreduktion.
Mein Fazit bisher: EM ist durchaus hilfreich, aber kein Wundermittel
Ich spreche hier nicht gegen den Einsatz von EM, versuche mich aber ein wenig als "Gegenpol zum allgemeinen Hype" zu positionieren
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