Infrarot Heizung

Da ich der Owner dieses Beitrages bin, möchte ich auch nochmals etwas dazu sagen. Wir haben die Infrarot-Heizungen von der Firma Infraworld eingebaut und wohnen nun ein Jahr im neuen Haus. Wir sind sehr zufrieden damit!

Unser GU hat einen separaten Stromzähler einbauen lassen, somit können wir genau sagen wieviel Strom verbraucht wurde.

Unser Haus hat 5,5 Zimmer und ca. 140m2

In den letzten 12 Monaten haben wir folgendes an Strom fürs Heizen verbraucht.

Niedertarif: 5000

Hochtarif: 3500

Welches in etwas 1200.- CHF entspricht.

 
Hallo Schöni

Vielen Dank für die Rückmeldung.

Ich habe gleich einige Fragen.

Wie verhält sich die Infrarot Heizung im Badezimmer. Sind die Platten angenehm warm wie bei einer Bodenheizung oder wie ich schon gehört habe kalt und unangenehm.

Dies soll nicht abwertend sein. Aber für mich stellt sich die Frage ob ich im Bad ein Elektro-Heiznetz unter die Platten legen soll anstelle eines Infrarot Heizelements.

In Deinen Bildern habe ich gesehen, das Du auch ein Spiegel-Heizelement hast. Ich habe schon gehört, das der Spiegel auf der Heizung durch die Hitze schwarz anläuft, kann es mir aber nicht vorstellen. Was für Erfahrungen konntest du machen.

Wie verhält es sich mit der Behaglichkeit in der Nähe der Heizung.

Ich habe zurzeit eine Testheizung eines anderen Anbieters zur Probe. Bei der ersten kurzen Probe im gut wärmegedämmten Haus hatte ich schnell das Gefühl, das es in der Nähe des Heizelements unangenehm warm wird und die Raumtemperatur ruhig einiges abgesenkt werden könnte.

Wie ist es, wenn man zb. an einem Tisch sitzt und ein Heizelement ca. einen Meter entfernt hat. Lässt es sich angenehm sitzen oder ist die Strahlung auf die Dauer doch unangenehm? Die Heizung läuft doch durchschnittlich ca. sechs Stunden am Tag, da ist ein angenehmes Klima wichtig.

Turbo

 
Hallo Schöni

Vielen Dank für die Rückmeldung!

Etwas nähme mich noch wunder, wieviel habt ihr für das gesamte Heizsystem bezahlt. Musst mir natürlich nicht antworten, nur wenn du möchtest.

 
Hallo

Vor einiger Zeit habe ich versprochen die Daten der Infrarot Testmessung einzustellen.

Die Resultate der Datei Infrarot Testheizung1 im Anhang wurde in unserm zu sanierenden EFH, in einem 11m2 grossen Keller gemacht.

Das ganze Haus wird elektrisch auf 10 Grad temperiert.

In einem Keller habe ich eine 600Watt Infrarot Heizung installiert.

Der Keller hat Betonboden, Wände und Decke auch aus Beton, und nichts ist isoliert. Die Innentüren im ganzen Haus wurden entfernt.

Daher verflüchtigt sich die Wärme entsprechend.

Ergebnis:

Zusammenfassend kann ich sagen, das die 600Watt Infrarot Heizung gewaltig gearbeitet hat, um die aufgezeigten Resultate zu erbringen. Von 10 Grad Grundtemperatur hat die Heizung den Raum auf knapp 14.5Grad erwärmt. Dafür benötigte die Infrarot Heizung 4 1/2 Tage. (ohne Unterbruch geheizt)

Der Keller ist komplett leergeräumt und hat keinerlei Möblierung welche als Speicherfläche dient.

Die Mauern waren ausgekühlt.

Nach Abschluss dieser Messung habe ich im Nachbar-Kellerraum mit einem 2000Watt Ölradiator auf voller Leistung eine Referenz Messung vorgenommen.

Dieser hat 15 Stunden benötigt um den Keller-Raum auf 14.5 Grad zu erwärmen. Das Elektrokabel hat beinahe geglüht /emoticons/default_biggrin.png

Also harte Testbedingungen für beide Heizungen.

Das die Luft bei der Ölradiator Heizung trockener war, ist klar. Wobei solche Monster Heizeinsätze auch nicht alltäglich sind.

Auf der Grafik ist ersichtlich, das die Feuchte zwei mal gewaltig abgenommen hat. Dies ist wegen zweier Luftentfeuchter, welche ich einige Stunden laufen lies.

Mir ist aufgefallen, das sich die Raumfeuchte bei ca. 60% rF einpendelt. Dies auch bei meinen Kellermauern mit aufsteigender Feuchte.

Damit ist eine aktive Schimmelpilzvorbeugung gewährleistet.

In einem zweiten Schritt habe ich die Heizung in unserem bewohnten Bad getestet.

(zweiter Anhang)

Maueraufbau: Doppelschalenmauerwerk. Gut gedämmt.

Die benötigte Temperatur wurde problemlos gehalten.

Im Gegensatz zur Kellermessung wurde hier ein Termostat eingesetzt, so das die Behaglichkeit getestet werden konnte.

Nachdem die Solltemperatur erreicht war, schaltete die Heizung nur noch kurzfristig ein um den Verlust wettzumachen.

Es ist eine Umstellung für den Nutzer. Das System ist aber absolut alltagstauglich.

Nach Aussage meiner Frau trocknete die aufgehängte Wäsche schneller als mit der Bodenheizung. (Dafür habe ich keine Messung.)/emoticons/default_smile.png

Der Plattenboden hat wie die Luft "Nur" die gewünschte Temperatur von zb. 23 Grad. Für das Bad ist mir das zuwenig, so das ich da ein Heiznetz unter den Platten einbauen werde.

Die wichtigste Voraussetzung finde ich:

- Das Haus muss gut gedämmt sein.

- Termostate müssen eingebaut werden.

- Die Infrarot Panel müssen genügend Abstand zu den Sitzplätzen haben. Zu nahe bei den Heizwänden wird es auf Dauer unangenehm. (zwei Meter sollte es sein)

Fazit für uns:

Sofern die Infrarot Heizung bewilligt wird, werden wir sie als Mix, Infrarot-Holz-Photovoltaik einbauen.

Turbo

Infrarot_Testheizung1.pdf

Doppelschalenmauerwerk_Bad.pdf

 

Anhänge

Resultat des Kellerexperiments:

Stromverbrauch Infrarotheizung: 108 Std. x 0.6 kW = 64.8 kWh

Stromverbrauch elektr. Ölradiator: 15 Std. x 2 kW = 30 kWh

Die Infrarotheizung verbraucht demnach mehr als doppelt soviel Strom um den Kellerraum um 4 Grad zu erwärmen.

Gemäss den Theorien der Infrarot-Heizungshersteller müsste das Resultat doch umgekehrt sein.

 
Hallo Hausi

Auf den ersten Blick ja. Aber.......

Das sagt absolut nichts aus.

Bei der Infrarot Heizung wird die Bausubstanz erwärmt welche die Raumluft erwärmt.

Beim Ölradiator wird direkt die Luft erwärmt.

Der genaue Energieverbrauch kann nur mit einer Langzeitmessung ermittelt werden. Solche Rechenmodelle wie von Dir aufgeführt sind so unseriös wie die gegenteiligen Behauptungen und das wollen wir doch nicht:)

Gruss Turbo

 
Dann verstehe ich nicht was dieser Test hat bezwecken wollen /emoticons/default_confused.png

Die Frage ist bei beiden Methoden, wie war die Wandtemperatur und wie schnell kühlte sich der Raum nach ausschalten der Heizung wieder ab.

 
Ja aber...

Nach zig Tagen heizen hat auch der Radiator die Bausubstanz erwärmt. Die Frage ist halt nur was subjektiv angenehmer empfunden wird. Die unterschiedliche Leistung für den gleichen Effekt in der Messung zeigt ja schon auf dass hier was nicht stimmen kann. Ein identischer Raum (identisch gedämmt, identische Grösse, usw.) kann immer mit der gleichen Energiemenge gleich lange auf die gleiche Temperatur geheizt werden. Zumindest erinnere ich mich an solche Logik aus dem lange zurückliegenden Physikunterricht. Und eine Elektroheizung hat ja immer 100% Wirkungsgrad...

Gruss

Werner

 
Und hat eine Wärmepumpe bei COP 3 nicht einen Wirkungsgrad von durchschnittlich 300%? Gegenüber der IR Heizung mit einem Wirkungsgrad von 100%? Also drei mal mehr /emoticons/default_confused.png

Außer den "niedrigen" Anschaffungskosten sehe ich in der IR Heizung keinen Vorteil, beim Wirkungsgrad schon gar nicht, und sollte man nach x Jahren zum Schluss kommen, dass eine WP + Bodenheizung doch nicht das Dümmste ist, würde mich die Ausführung des nachträglichen Einbaus doch schon interessieren.

Fotovoltaik hin oder her. Solange der Wärmebedarf eines EFHs 3 kW bei -10°C beträgt, ergibt dies jahres-durchschnittlich einen stündlichen Wärmebedarf von 1 kW, den ich bei IR mit einem 1 kW decken muss, bei der WP COP 3 sind dies sinngemäß 0.333 kW. Oder nicht?

/emoticons/default_smile.png bud

 
Hallo

Mir ging es bei diesem Infrarot Testversuch darum. Bringe ich ein Haus warm.

Welche Faktoren muss ich bei der Platzierung der Heizungen machen.

Wie verhält sich die Heizung und der Temperatur des Bodenbelags.

Welche Kompromisse muss ich eingehen.

Findet eine Austrocknung der Mauern statt.

Wie ist die Behaglichkeit.

Die Ölradiator Messung habe ich gemacht weil ich an der Wirksamkeit der Infrarot Heizung gezweifelt habe.

Vier Tage heizen und keine 20 Grad erreicht. /emoticons/default_mad.png

Selbstverständlich muss die Messung relativiert werden.

Das Haus hat keine Zimmertüren und offene Aussparrungen.

Der Infrarot Keller liegt auf der Nordseite der andere auf der Südseite. Möglicherweise hat der Ölradiator auch 2300 Watt. Bin nicht unter den Ofen gekrochen. Ist aber auch egal.

Fakt ist: Im Kurzversuch konnte eine Regulierung der Luftfeuchte auf ca.60% festgestellt werden.

Durch den Naturboden Keller, hatten wir vorher Werte darüber.

Es muss jeder für sich entscheiden, welches Heizsystem er berücksichtigen will.

Ich möchte die gesparten Fr. 30000.- zumindest zum Teil in Photovoltaik anlegen.

Jetzt warte ich nur noch auf die Bewilligung für die Infrarot Heizung.

Sollte ich die nicht erhalten, gibt es eine Wärmepumpe mit Erdsonde. Dafür keine Photovoltaikanlage.

Wo da die Ökologie besser abschneidet /emoticons/default_additional/206.gif

Gruss Turbo

 
Hallo Turbo

Hier noch meine Antworten zu deinen Fragen:

Die Bodenplatten sind bestimmt nicht so warm wie bei einer Bodenheizung. Wir empfinden dies aber keineswegs unangenehm. Im Gegenteil, wir empfinden zu warme Böden als unangenehm und vorallem die Frauen reklamieren über aufgeschwollene Füsse. /emoticons/default_wink.png

Wir haben 4 Spiegelheizungen, keine dieser hat sich je schwarz verfärbt.

Betreffend Abstand zu den Heizungen. Im Wohnzimmer steht das Sofa direkt vor zwei Heizelementen, dort finde ich es beim TV-schauen sehr angenehm wenn es etwas wärmer ist. Beim Estisch ist das Element ca 1Meter entfernt. Dort könnte es evtl etwas "störend" wirken. Da die Elemente aber via Thermostat gesteuert werden, sind sie auch nicht oft am laufen und werden dadurch auch nie so warm wie bei Dir beim Kellertest.

Hallo Aristocat

Wieviel genau wir bezahlt haben, kann ich dir nicht sagen, da wir das Haus schlüsselfertig gekauft haben. Ich schätze aber dass es etwa bei 10'000.- liegen wird.

 
@turbo

Je nach dem was bei der neue MuKEn rauskommt, wirst du vielleicht einer der letzten sein, der eine Elektroheizung installieren darf.

Hier ist dann die Frage, gilt die Infrarotheizung als Elektroheizung oder nicht.

Also ich an deiner Stelle wäre da vorsichtig, obwohl der Preis verlockend ist.

Es gibt auch andere Varianten.

Aber das ist wie immer von mir persönlich gefärbt...

Herzliche Grüsse

Rolf

 
@Schöni

Vielen Dank für die Antworten. Ich war zwischenzeitlich bei deinem Lieferanten und habe die Heizungen in Natura angesehen. Preislich sind sie interessant. Nur gefallen sie mir abgesehen von den Spiegeln nicht. /emoticons/default_additional/66.gif

Ist aber immer Ansichtsache und sagt nichts aus.

Vielen Dank für dein Feedback.

@Rolf

Die Nachteile der anderen Systeme überwiegen.

zb. baue ich den Keller aus. Wenn ich da noch eine Bodenheizung aufbaue, muss ich den Kopf einziehen./emoticons/default_mad.png

Turbo

 
@turbo

Wenn du den Keller ausbaust besteht doch die Möglichkeit die Innenwände (Kalksandstein) des Kellers mit sog. Elektrosteinen zu bauen, die Heizungsrohre dort einzuziehen und du hast eine Wandspeicherheizung vom Feinsten (ähnlich einer Hypokauste). Und das ohne grossen Aufwand. Die Wände musst du ja eh machen. Und die paar Röhrchen einziehen ist da keine Sache.

Guckst du!: KS-QUADROTHERM - Klimawand und Wandflchenheizung

Das Problem wird sein, ob mit der neuen MuKEn Infrarot-Heizung als Elektrodirektheizungen definiert werden. Falls ja wird dies mit der neuen Verordnung nicht mehr möglich sein resp. verboten.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Hallo Rolf

Du schaffst es nicht, mich zu überzeugen. /emoticons/default_biggrin.png

Die Wände stehen bereits. Nach der Elektro Installation müssen sie nur noch verputzt werden.

Aber danke für den Link. Sollte alles schief gehen, werde ich im Keller vermutlich nicht um eine Wandheizung herumkommen.

(Oder aber ich lasse die alte Holzheizung drin und verwirkliche die Infrarot Heizung nach Bauabnahme. /emoticons/default_additional/162.gif)

Mit der MuKEn sind sie ganz eindeutig über das Ziel hinausgeschossen.

Gruss Turbo

 
Hallo Turbo

Es ging mir nicht darum, dich von irgendetwas zu überzeugen.

Wieso meinst du, dass man mit der MuKEn übers Ziel hinausschiesst? Verstehe ich nicht.

Es ist doch eine logische Folgerung. Ich habe schon 2006 gesagt, dass Minergie bald Standard sein wird. Jetzt sind wir ganz nah dran. In weiteren drei Jahren wird Minergie gefordert.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Hallo Turbo

Es ging mir nicht darum, dich von irgendetwas zu überzeugen.

Wieso meinst du, dass man mit der MuKEn übers Ziel hinausschiesst? Verstehe ich nicht.
Hallo Rolf

Vorab, ist nicht mein Fachgebiet. Habe mich auch zuwenig damit beschäftigt. Energieoptimierung finde ich toll. Habe jedoch meine Mühe, wenn solche Ausnahmelösungen wie mit Infrarot nicht mehr möglich sein sollten.

Gruss Turbo

 
Hallo

Nachdem meine Infrarot Heizung ohne Auflagen bewilligt wurde, wird sie verwirklicht.

Dies mit Energiemix aus Infrarot-Holzheizung und Photovoltaik Stromerzeugung. Die Testreihe mit der Heizung welche ich durchführte hat mich so überzeugt, das ich die Vertretung für das von mir getestete Produkt übernommen habe.

Infrarot ist nicht das allein Heilbringende. Aber wenn alle Faktoren stimmen, kann die Infrarotheizung eine tolle Lösung sein.

Im Haus-Forum hat es daher einen weiteren Befürworter für die Infrarot Heizung.

Gruss Turbo

 

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