Minergie Ja oder Nein

@losbels

14'000.- kann ich mir fast nicht vorstellen. Da wird die WP wahrscheinlich schon mehr kosten. Dann kommt dann noch das Erdregister und die zusätzliche Dämmung und Details. Als 25k - 30k werden es min. sein.

Aber ich finde es gut, dass Du in Minergie gebaut hast.

Wie wärmst Du momentan das WW auf? Falls via WP, dann würde ich genau nachrechnen wieviel die Kollektoren noch bringen werden. Denn ich bin gerade in so einem Projekt. Nach meinen Berechnungen, aber auch Berechnungen von Experten, bringt das wärmen via Kollektoren nicht mehr viel. Bei uns würde es im Vergleich zum Laden via WP noch 10% zus. Deckungsgrad bringen. Bei einem Aufwand von 17k. Das finde ich doch ziemlich schlecht investiertes Geld.

@rueggli

Wieso baust Du denn nicht in Minergie, wenn Du schon praktisch alles der Vorschrift einhälst und auch eine KWL planst. Bei den meisten Banken erhälst Du einen Rabatt bei der Hypo der um einiges höher ist als die Kosten für Zertifizierung. Was spricht dagegen.

 
@losbels

@rueggli

Wieso baust Du denn nicht in Minergie, wenn Du schon praktisch alles der Vorschrift einhälst und auch eine KWL planst. Bei den meisten Banken erhälst Du einen Rabatt bei der Hypo der um einiges höher ist als die Kosten für Zertifizierung. Was spricht dagegen.
Hallo Pippen

Bei den Banken kriegt man nicht viel. Dies zahlt man gerade für den Blow Up Test. Von der Zusätzlichen isolation (Wänden/Fenster) sind noch nicht darin enthalten.

Die KWL haben wir nicht nur wegen dem Einsparen von Energie, sondern auch weil wir beide Berufstätig sind, und wir eher zufaul sind "Richtig" zulüften. Also eher wegen dem Komfort.

Zudem haben wir nicht die Absicht das Haus in den Nächsten Jahren zu verkaufen, somit ist der sogenannte Merhwert durch das Zertifikat für uns nicht notwendig. Meiner Meinung nach können wir durch das Sparen der zusätzlichen Isolation anders mehr einsparen. Wie oben erwähnt es ist mir ein Anliegen Energie bestimmt einzusetzen. Das gehört aber nicht nur das Bauen, sondern auch das ganze verhalten. Meiner Meinung nach ist das Kosten Nutzen Verhalten bei der Einsparung erreicht.

In zwanzig Jahren sollte man eh die Bausubstanz Kontrollieren und eventuell die Isolierung erneuern. Dann kann ich dann auf die zukünftige Technologie Setzen.

Gruss Rueggli

 
@rueggli

Für Minergie brauchst Du gar keinen Blower Door Test, nur bei Minergie-P.

Bei den meisten Banken erhälst Du 0.5% Ermässigung auf 250'000.- für 4-5 Jahre. Das sind dann doch 5k - 6k. Für dieses Geld kannst Du Dir schon fast den Aufpreis Isolation und Fenster kaufen. Der Rest ist dann gar nicht mehr viel.

Ich würde mir das nochmals durch den Kopf gehen lassen.

Denn bei der Isolation würde ich auf gar keinen Fall sparen. Die ist von allen Komponenten am schnellsten ammortisiert.

 
Danke Pippen für dein Mühe.

Aber bei uns ist die Baubewilligungsphase schon vorüber und in zwei Wochen wird schon die Erde aufgekratzt. So fern der Schnee weg ist./emoticons/default_wink.png

 
@rueggli

Kein Ursache. Aber auch jetzt ist der Zug noch nicht abgefahren.

Dies kann man alles noch nachliefern.

Habt ihr euch rechnen lassen, wieviel die Kollektoren bringen?

Wenn ihr die Kollektoren weglassen würdet, könntet ihr dieses Geld in zusätzliche Isolation und bessere Fenster stecken. Das brächte euch viel mehr fürs Geld. Ist es nicht das was Du willst?

Denn wenn Du den Boiler via WP lädst bringen Kollektoren noch wenige % mehr Deckungsgrad. Dafür mehr als 10k auszugeben wäre herausgeschmissenes Geld. Ich würde mir das nochmals überlegen.

Habt ihr einen Kombiboiler geplant?

 
Ich habe mal eine Untersuchung vom Ende der 90er Jahre gesehen, darin wurde errechnet, dass sich (damals?) der Einsatz von Solarzellen energetisch überhaupt nicht rechnete, sondern gesamthaft mehr Energie verbraucht wurde, als die Solarzelle in Mitteleuropa an Strom produzieren kann. Darum sollten Solarzellen bevorzugt in südlichen Ländern zum Einsatz kommen.
Ein altes Märchen, schon tausendfach neu aufgewärmt. Solarzellen in unseren Breitengraden produzieren in 2-3 Jahren die Energie, die sie zur Herstellung und Entsorgung benötigen.

 
@rueggli

Denn wenn Du den Boiler via WP lädst bringen Kollektoren noch wenige % mehr Deckungsgrad.
Da wir mehrere Heizsysteme die mit unterschiedlichen Temperaturen arbeiten, werden wir einen Schichtspeicher mit Durchlauf Erhitzer fürs Brauchwasser einsetzen.

Die Kollektoren sollen im Sommer das Brauchwasser liefern und der Schwedenofen soll die Wärmepumpe im Winter unterstützen. Nicht aber im Dauerbetrieb.

Aber Danke Pippen. /emoticons/default_biggrin.png

 
Hallo Raphael,

Ein altes Märchen, schon tausendfach neu aufgewärmt. Solarzellen in unseren Breitengraden produzieren in 2-3 Jahren die Energie, die sie zur Herstellung und Entsorgung benötigen.
ich würde das gerne glauben, was ist Deine Quelle hierzu? Desweiteren muss man auch zwischen mono- und polykristallinen Zellen unterscheiden, die weisen meines Wissens nach unterschiedliche Werte bezüglich der grauen Energie auf.

Gruss, Barney

 
Die Energierücklaufzeit einer Photovoltaikanlage beträgt in unseren Breitengraden zwischen 2,6 bis 4,4 Jahren. Dies wurde in einer EU Studie erhoben. Datenbasis 2008.

Gruss

Rolf

 
Ich bin immer wieder erstaunt, wie negativ man übers Energiesparen denken kann. Wir haben selbstverständlich nach Minergie gebaut, und sind höchst zufrieden damit. Wir haben im ersten Wohn-Jahr Strom für 850 Franken verbraucht, und das alles inkl. (also Wärmepumpe, KWL, und normaler Haushalts-Strom für Licht, Kochen etc.). Zudem war das noch leicht teurerer "Aquapower"-Strom, also zu 100% aus Wasserkraft. Wir haben (noch) keine Warmwasserkollektoren, das soll aber noch kommen. Es soll mir mal jemand eine tiefere Nebenkostenrechnung zeigen mit einem Nicht-Minergie-Haus. Auf jeden Fall möchte ich keine andere Heizkostenrechnung bezahlen, und schon gar nicht in 10 oder 20 Jahren. Kann ja sein, dass heute die Rechnung noch nicht so dramatisch viel besser aussieht als mit weniger isoliertem Haus. Die nächsten Jahre werden für mich aber sicher weniger schlimm als für andere.

Wie auch immer: Die kontrollierte Lüftung wird offensichtlich immer wieder falsch verstanden. Hoher Energieverbrauch? 160Watt auf höchster Stufe. Im Vergleich zur Eingesparten Energie (und eben nicht zum Fenster hinausgelüfteter Wärme) ist das vernachlässigbar. Das Erdregister wärmt die Aussenluft auch im kältesten Winter auf rund 10-12° vor. Alles gratis, weil Erdwärme. Die restliche Erwärmung der Frischluft geschieht ja mit der nach aussen strömenden Fortluft. Wärmeverlust im Tauscher: ca. 1-2°. Nur das muss nachgeheizt werden. Bei etwas Sonnenschein in die Stube am Tag ist das auch schon fast gratis erledigt.

Riesige Mehrkosten beim Bau? Da wir einen (übrigens sehr guten!) GU hatten, kenne ich den genauen Mehrbetrag nicht auf den Franken genau. Es bewegt sich aber so um die 14'000 Franken. Ich glaube kaum, dass dieses Geld anderswie besser angelegt ist.

Wen ein Architekt also so viel mehr verlangt, dann stimmt etwas nicht. An Minergie an sich kann es wohl nicht liegen.

Mein Fazit: Wer nicht Minergie (oder meinetwegen sonstwie unzertifiziert energiesparend) baut, der schiesst sich selbst ein Eigentor. Vielleicht merkt er es nicht gleich, wir können dann gerne in ein paar Jahren wieder reden, wenn die Energiepreise höher sind als heute ...

Gruss

losbels
Zu den Strompreisen in Schwanden:

Elektrizitätswerk Schwanden - Strompreise

Ausserdem gibt's kaum irgendwo Häuser und Grundstücke günstiger als im hinteren Kanton Glarus! Mir wurde schon Bauland an super Lage für CHF 85.00 angeboten. Ausnahme ist Schwändi!

Deshalb dürfte der Aufpreis dortzuland durchaus günstiger sein als im Rest der Schweiz /emoticons/default_additional/78.gif

 
Die Energierücklaufzeit einer Photovoltaikanlage beträgt in unseren Breitengraden zwischen 2,6 bis 4,4 Jahren. Dies wurde in einer EU Studie erhoben. Datenbasis 2008.

Gruss

Rolf
Danke Rolf. Dann müssen die Dinger jetzt nur noch bezahlbarer werden und wir kriegen irgendwann auch mal welche...

Gruss, Barney

 
@barney

Meine Rede! Umso mehr als dass die KEV um 18 % gesenkt wurde. Nur die Schweizer Anbieter scheinen noch nichts vom Preiszerfall bei den PV-Moulen gehört zu haben.

Bei unserem grossen Nachbarn werden heutzutage Anlagen - auch kleinere - zu Preisen von unter ? 3000.- montiert. In der Schweiz liegen wir noch um Welten davon entfernt /emoticons/default_additional/206.gif

 
Hoi Rolf

Schön wieder mal von Dir zu hören.

Hast Du selber bereits eine PV Anlage auf Deinem Dach?

Liefern die Anbieter aus Deutschland auch günstig in die Schweiz, sodass es sich lohnen würde, da zu ordern?

 
Hallo Pippen

Leider konnte ich mich noch nicht dazu durchringen eine PV-Anlage zu installieren. Mir war die unsichere Entwicklung punkto KEV ein Dorn im Auge.

Die Planungen wären weit genug fortgeschritten. Aber eben....

Ich denke schon, dass es Anbieter auf dem Markt gibt, die eine PV Anlage auch in der Schweiz installieren.

Es ist einfach schade, dass unsere Solarteure immer noch zu so hohen Preisen anbieten. Die Installationskosten machen den Braten auch nicht fett, so dass man die hohen Löhne ins Spiel bringen könnte. Aber es immer das gleiche Lied. Nur Ausreden....

Viele Grüsse

Rolf

 
@iona:

Danke für den Link zum EW Schwanden. Zu "unserem" Aquapower (100% zertifizierter Wasserstrom): siehe www.aquapower.ch

Du kennst dich gut aus in Glarus Süd?

Bodenpreise in Sool (www.sool.ch), wo wir gebaut haben: 120 Fr pro m2, zzgl. 60 Fr. pro m2 für die Erschliessung. Wir haben also die Zufahrtsstrasse nicht selbst bezahlen müssen, es ist eine Gemeindestrasse. Es hat noch Parzellen frei /emoticons/default_additional/125.gif

@pasci_99:

Unser GU war Grob Architektur aus Glarus (Grob Architektur AG: Homepage). Kann ich wirklich nur empfehlen.

@pippen:

Die Minergiekosten muss ich vielleicht noch etwas präzisieren: eine WP wäre ohnehin vorgesehen gewesen. Die Mehrkosten belaufen sich also auf die erhöhte Dämmung und die Komfortlüftung inkl. Erdregister.

Die WP speist einen 1000L Doppelmantelspeicher für Bodenheizung und Warmwasser. Das Brauch-Warmwasser wird darin im Durchlauferhitzer-Prinzip direkt beim Gebrauch erwärmt. Dort können wir auch noch die Kollektoren anschliessen an das jetzt noch freie Register. Damit werden künftig dann zuerst die Kollektoren fast gratis Wärme einspeisen, wenn das nicht reicht, kommt die WP. Natürlich haben wir für alle Fälle auch noch einen Elektro-Einsatz drin, der ist aber schon jetzt äusserst selten in Betrieb. Ich gehe also schon von spürbarer Reduktion des Stromverbrauches aus, weil die WP dann ja wesentich weniger laufen sollte. Zumal es in Glarus Süd ja fast nie Nebel gibt /emoticons/default_additional/40.gif

Die Kollektoren kosten uns dank der Vorbereitung noch rund 10'000 Franken. Natürlich können wir die WP mit diesem Geld lange laufen lassen, aber auch die Strompreise werden mit der Zeit anziehen. Also heisst meine Devise eindeutig: möglichst wenig Fremdenergie brauchen!

A propos Zertifizierung oder nicht: Das war bei uns auch kurz ein Thema. Nur schon die Tatsache, dass z.B. die Glarner Kantonalbank eine Hypothekenvergünstigung über 6000 Franken gibt bei einer Zertifizierung und der Kanton die eigentliche Zertifizierung übernimmt, hat uns bewogen, das Zertifikat auch erreichen zu wollen. So hatten wir nicht nur die Mehrkosten, sondern auch noch einen gewissen "Rabatt", auch wenn dieser Rabatt die Mehrkosten natürlich nicht aufwog. Aber wir machten das für uns und die Zukunft. Und vor allem: wir haben doch deutlich niedrigere laufende Kosten! Lieber etwas mehr investieren und dann tiefe laufende Kosten als umgekehrt.

Hoffe, damit das Thema Minergie ja oder nein bereichert zu haben. Für mich gibt's nichts anderes.

Grüessli

losbels

 
Ich bin immer wieder erstaunt, wie negativ man übers Energiesparen denken kann.
Denken darf jeder, was er will, Dich verurteilen tut ja niemand.
Wir haben selbstverständlich nach Minergie gebaut, und sind höchst zufrieden damit.
Das ist der einzige gültige Punkt. Deine Zufriedenheit. Ich konnte mir Minergie nicht leisten, da ich erst im Rohbau auf das Haus stiess und Minergie-Änderungen ein Vermögen (gegen 50k) gekostet hätten.
Trotzdem erfreue ich mich aber der Wärmepumpe und ab meinen meterlangen Fensterfronten (welche energietechnisch nicht ideal sind aber so viel Licht in das Haus reinlassen, dass es eine Wohltat ist für meine Seele). Ich fühle mich auch ohne Minergie wohl.

 
@remlab

Wenn du nicht zu Hause bist entsteht keine Feuchtigkeit usw. daher brauchst du in dieser Zeit auch nicht Lüften - so einfach ist das!!!!!

 
und dass die Umwelt geschont würde ist für Dich kein Argument, bzw. kommst Du nicht auf diese Idee...?

Hauptsache, die Kohle stimmt. Dafür kann man sich dann beim Auto ein paar mehr PS leisten.

 
Also qualitativ hochwerteige Photovoltaikanlagen kosten auch in Österreich und Deutschland incl. Dachmontage und allem rundherum ca. 5.000 bis 7.000,- Euro pro kWp.

Ja es werden von verschiedensten Abzockern Anlagen um 3.000,- Euro pro kWp angeboten - die sind dann halt Mist......

Keine Ahnung wie hoch zur Zeit der Einspeisetarif in der Schweiz ist, in Österreich ist er für sogenannte Überschusseinspeiser ca 7 cent/kWh das ist also ein volles Verlustgeschäft für den Betreiber.

In Deutschland ist der Einspeisetarif einiges höher sodass die Anlagen nach ca 10 Jahren ausfinanziert sind.

Allerdings finanziert das in Deutschland der Steuerzahler.... ob das sinnvoll ist fragt man sich da auch schon.

Ja und - für horstknorst - die Umwelt bzw. das Klima wird duch diese Anlagen werder gerettet noch besser.....

Das einzige was passiert ist, dass die Anlagenerzeuger in China und die Anlagenerrichter in Deutschland ordentlich verdienen......