Man sollte in diesem (Schwörer) Fall noch unterscheiden zwischen Kursabsicherung und Währungsausgleich, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.
Kursabsicherung
Da die Zahlung (10% Anzahlung, ggf. Keller und 90% nach Übergabe) des Schwörer Haus immer in Euro erfolgt, besteht hier natürlich ein Kursrisiko, vorallem, seit die CHF/EURO-Kurs Untergrenze (mehr oder weniger) aufgehoben wurde. Mit diesem Kursrisiko kann man leben. Wenn man ein gutes Timing erwischt (Glück), dann kann man SEHR viel Geld sparen, man kann aber auch SEHR viel Geld verlieren, dass evtl. so nicht geplant war. Deshalb nennt man es ja auch Kursrisiko. Es kann in beide Seiten ausschlagen, wobei man sich natürlich mehr um die negative Variante kümmern sollte.
Möchte man dem Risiko nicht ausgeliefert sein oder eine gewisse Planungssicherheit haben, so kann man den Kurs schon im voraus fixieren. Dies ist eine reine Bankangelegenheit. Man "bestellt" (reserviert) bei einer Bank verbindlich eine vorher definierte Summe Euros zu einem bestimmten Termin (in der Zukunft). Abhängig vom jetzigen Kurs wird die Bank eine "Gebühr" verlangen, da sie ja dann das Risiko des zukünftigen Kurses übernimmt (der Kurs kann ja dann an dem bestimmten Termin stark gefallen oder gestiegen sein). Diese "Gebühr" wird normalerweise direkt auf den aktuellen Kurs draufgelegt und ergibt dann den fixierten Kurs, wo man das Geld am abgemachten Datum kaufen muss. Die Schwörer Hausbank (Deutsche Bank) bietet dies auch an und verlangt dafür 3 Cent. Wie schon in diesem Thread geschrieben, würde dann bei einem jetzigen Kurs von 1.08 ein Kurs von 1.11 fixiert, d.h. man weiss dann genau, wieviel das Devisengeschäft in ein paar Monaten kosten wird. Man kann genau planen.
Diese 3 Cent sind aber meiner Meinung nach recht viel. Da es ja nichts mit Schwörer zu tun hat (Schwörer ist ein Hauslieferant und keine Bank) und sie das nur für ihre Kunden vermitteln, würde ich dieses Devisengeschäft in der Schweiz belassen. Wenn man sogar noch auf der Banksuche ist (wegen Hypothek bzw. Baukredit), dann kann man diesen Punkt optimal in die Bankofferten einbeziehen. Die Margen auf Devisengeschäfte sind nämlich von Bank zu Bank unterschiedlich.
Übrigens, auch wenn es paradox klingt: Wenn man mindestens 6 Monate im voraus solch ein Devisentermingeschäft abschliesst, kann es sogar bedeuten, dass der fixierte Kurs TIEFER als der aktuelle Kurs ist. Man zahlt dann keine "Gebühr", sondern die Bank belohnt einen dafür, dass man so frühzeitig Devisen kauft. Klingt komisch, da ja die Bank weiterhin das Risiko trägt. In Wahrheit wird aber die Bank natürlich nicht erst zum Tag X das ausgemachte Geld umwechseln (und ggf. dann grossen Verlust machen), sondern sie arbeitet mit dem Geld sofort. Denn sie hat ja einen Vertrag mit dem Kunden, dass dieser in ein paar Monaten eine grosse Summe Euros kaufen wird. Diese Sicherheit (oder Bindung zur Bank) ist für die Bank ein Vorteil, deshalb kann der fixierte Kurs sogar tiefer sein. Also unbedingt ansprechen!
Wichtig: Wir sprechen hier von einem fixierten Datum und BETRAG. Auch wenn die Schwörer-Zahlungen nach Unterzeichnung des Werksvertrag eigentlich klar ausgewiesen und bekannt sind, so fehlt noch die wichtige Bemusterung. Und hier kann man durchaus auch mal 20'000.- oder mehr noch ZUSÄTZLICH ausgeben, welche dann auf die Schlussrechnung kommen. Also entweder das Termingeschäft NACH der Bemusterung machen oder lieber genügend Euros als Reserve noch einkalkulieren. Evtl. auch noch andere, grössere Eurobeträge berücksichtigen (ggf. Küche oder Schwedenofen etc.).
Alternative Variante
Man vereinbart mit der Bank einen "guten" Devisenkurs (Marge der Bank drücken!), ohne aber ein Termingeschäft zu vereinbaren. Die Vereinbarung heisst nur, dass man z.B. x Rp. über den jeweils aktuellen Mittelkurs Euros kaufen kann. (Geht oft nur bei grösseren Summen)
Dann lässt man sich ein Euro-Konto anlegen (kann man ggf. auch mit dem Baukredit koppeln) und wartet auf einen hoffentlich tiefen Kursmoment. Fühlt man sich mit einem Kurs wohl, dann ruft man sofort an und lässt sich die Euros kaufen und auf dem Euro-Konto "parken". Sollte dann der Kurs wieder steigen, ist man davon nicht betroffen, weil die Euros bereits gekauft wurden. Vom Euro-Konto kann man dann später direkt die Schwörer-Rechnung begleichen.
Diese Variante lässt viel Spielraum übrig, ist aber keine Risikoabsicherung! Zudem sollte man sich in dieser Zeit stark mit dem Thema Eurokurs beschäftigen, um ggf. eineg guten Kaufzeitpunkt zu erkennen.
Währungsausgleich
Der Währungsausgleich ist einfach ein Aufschlag, den Schwörer verwendet, um SEINE Mehrkosten abwälzen zu können. Als es noch den Mindestkurs gab, war dies aus Sicht von Schwörer nicht notwendig, da sie ja die CH-Kosten (Schwörer Montagetrupp wird in CHF bezahlt, Kranmiete, Gerüstmiete etc.) gut kalkulieren und im Preis einrechnen konnten. Als dann Mitte Januar 2015 überraschend der Mindestkurs aufgehoben wurde und dann kurzfristig der CHF sehr stark angestiegen ist, stimmte die ganze Kalkulation nicht mehr. Schwörer hat dann bei allen CH-Kunden, bei denen der Vertrag noch nicht gegengezeichnet wurde, einen (individuell ausgehandelten) Aufpreis verlangt. Wir waren leider auch betroffen, da unser Vertrag genau ein paar Tage zu spät bearbeitet wurde.
Ich kenne die Argumente von Schwörer und kann sie aus Sicht eines Unternehmens auch nachvollziehen. Trotzdem denke ich persönlich, dass dies zum unternehmerischen Risiko gehört, mit dem jede Firma rechnen muss, die von Devisenkursen abhängig ist. Es hinterlässt einen faden Beigeschmack. Wäre nämlich damals der CHF-Kurs nicht plötzlich über Nacht gesunken, sondern (aus welchen Gründen auch immer) extrem stark auf 1.30 oder 1.40 gestiegen, dann hätte mir Schwörer garantiert auch keinen "Währungsausgleich" (Rabatt) gegeben. Dann wäre es plötzlich halt MEIN persönliches Währungsrisiko gewesen.
Ich dachte, dass es damals wegen der überraschenden Umstände eine temporäre Massnahme gewesen sei und dass Schwörer mit den neuen 2015 Preisen das nun volatile Kursrisiko wieder eingerechnet hätte. Aber scheinbar arbeitet Schwörer auch jetzt noch mit einem Währungsausgleich.
Andererseits könnte man natürlich auch argumentieren, dass dies transparenter für die CH-Kunden ist, als wenn Schwörer einfach eine (für sie gute) Reserve fix in die CH-Verträge einrechnet. Steigt nämlich der Kurs, wäre der CH-Kunde der blöde...einmal zahlt er nochmals mehr für die Euros durch den starken Euro und zweitens bezahlt er zusätzlich noch den (versteckten) Schwörer-Währungsausgleich, obwohl dieser bei einem starken Euro gar nicht mehr nötig wäre. Schwörer wäre somit der Gewinner. Bei einem ausgewiesenen prozentualen Währungsausgleich pro Kursrappen ist es evtl. etwas "fairer". Klar zahlt man bei einem starken Franken mehr für das Haus, aber man gewinnt ja schlussendlich auch mehr vom Kursgewinn.
Man kann es also so oder so sehen.
Was mich an diesem Währungsausgleich jedoch wirklich nervt, ist die Tatsache, dass es einfach auf die Gesamtsumme berechnet wird. Kommen also nach der Bemusterung noch zusätzlich z.B. 20'000.- zusammen (kann schnell passieren), dann zahlt man diesen Währungsausgleich natürlich auch auf diese 20'000.-, obwohl vermutlich 90% dieser Kosten nichts mit CH-Kosten zu tun haben. Wähle ich z.B. ein sehr teures Lavabo oder teure Plättli, dann drückt dies den Preis natürlich nach oben, aber Schwörer hat deshalb nicht mehr Arbeitsaufwand in der Schweiz, um dieses zu montieren (Material kommt eh alles aus dem Euroland).
Oder kaufe ich zusätzlich alle Bademöbel (Waschtisch, Spiegelkasten etc.) bei Schwörer, dann werden diese ja in der Schwörer-Schreinerei gefertigt. Zu den gleichen Fixkosten wie eh und je. Ich als CH-Kunde soll aber dann darauf einen prozentualen Währungsausgleich bezahlen.
Dies wäre nur fair, wenn der Währungsausgleich ausschliesslich auf Kosten angewendet würde, die auch direkt mit CH-Kosten verbunden wären. Aber hier hört dann die Schwörer-Transparenz auf. ;-)
Gruss, Cal