Wie es aufgebaut ist? Irgendwie wirr
Nein, es hat schon eine gewisse Logik, aber die wird oft auch durchbrochen. Bei uns wurde z.B. das Kellerprotokoll auch nochmals aufgeführt. Und dort hats dann halt auch Sachen wie Elektrik (zum Keller) etc. drin. Dann gehts fliessend zum Hausprotokoll. Zuerst waren eher allgemeine Dinge beschrieben (Aussenputz, Farbe etc.), dann kamen seitenweise alle Fenster. Jedes einzelne Fenster ist ein grosser Block mit allen Infos dazu (Typ, Glas, evtl. Einbruchsschutz etc.). Später werden aber gewisse Fensteroptionen nochmals separat aufgelistet.
Und so geht es dann weiter. Korrekturen oder Zusätze von der Bemusterungen können u.U. irgendwo hinten auftauchen, da sie angefügt werden.
Das Ganze ist im Stile einer Artikelliste aufgebaut. Es ist nicht kompliziert im Sinne von Fachwissen. Es sind einfach extrem viele Informationen sehr kompakt aufgelistet. Ich habe mich immer wieder ertappt, dass ich eine Position gesehen habe und nur durch das Sehen meinte, das ist ok. Dabei sollte man wirklich zu jeder Position JEDE Info gut abchecken. Weil soviele Infos dastehen, geht man nach einer Weile immer schneller durch.
Also wir haben wirklich jede Position einzeln laut gelesen und JEDEN Punkt abgehakt, wenn es für uns korrekt war. Sachen, die nicht erwähnt sind oder unklar, mal anstreichen und nachfragen.
Nach diesem Protokoll wird teilweise das Haus konstruiert (was man nicht auf Plänen sieht)! Ein kleiner Tippfehler vom Bemusterer kann also u.U. fatale Auswirkungen haben, da dies dann nicht mehr nachgeprüft wird (zumindest würde ich nicht darauf zählen).
Bei uns hatte es ein paar Fehler drin. So typische Copy-Paste Fehler. Gerade bei den Fenster wird gerne ein ähnliches Fenster kopiert, eingefügt und dann nur die Änderung mutiert. Wenn dort etwas übersehen wird, hat man die Info vom ersten Fenster drin.
Z.B. waren bei uns bei manchen FESTVERGLASTEN Fenster die Öffnungsrichtung (L oder R) erwähnt. In diesem Fall ist das nicht schlimm, da man ja das Fenster eh nicht öffnen kann. Auf wenn dann plötzlich ein Fenster links anstatt rechts aufgeht, dann wäre das schon eher mühsam.
Ich denke, das kommt alles auch bisschen auf den Bemusterer drauf an. Wie sehr er beim Erstellen des Protokolls im Stress war bzw. wieviele Änderungen nachträglich noch durchgeführt wurden.
Was auch noch verwirrend sein kann: das Protokoll (und vorallem die Preise) gehen immer von der Vertragsbasis aus. Bei uns waren dort vom CH Bauberater ein paar Fehler im Excelsheet drin (Fenster etc.). Dies wird dann immer mit Gutschriften oder Zusätzen aufgelistet, selbst wenn es schon lange in der Planungsphase geklärt wurde. Das Protokoll (und damit die Schlussabrechnung) ist also immer eine Art DELTA vom Stand des Werkvertrags.
Also wirklich GENAU durchlesen. Am besten immer wieder querchecken. Wir hatten aus diversen Gründen (Schwörer musste noch vieles bei Lieferanten abklären, was viel Zeit gekostet hat) viel Zeit bis zur Unterzeichnung des Protokolls. Und obwohl wir es dadurch wirklich immer wieder durchgelesen haben, hatte ich dann später beim Innenausbau gewisse Punkte, die mir unklar waren oder ich überrascht war, dass es jetzt so oder so realisiert wurde. Dann wurde mir im Protokoll gezeigt, dass es dort genau drin stand. Und erst dann war es mir klar. Es stand also eigentlich die ganze Zeit bereits im Protokoll! Trotzdem haben wir es irgendwie "überlesen" bzw. einfach unterschätzt. Zumindest hätte ich nicht erwartet, dass das Protokoll schlussendlich doch so eine grosse Auswirkung auf die Realisierung hatte. Ich ging irgendwie mehr davon aus, dass es nur eine Materialliste ist. Wenn ich also meinen Wasserhahn drin sehe, den wir ausgesucht habe, dann wäre es schon gut. Dabei stehen im Protokoll auch Sachen drin, WIE etwas gemacht wird. (Also ob z.B. im Keller die Decke mit Gipsplatten verlegt wird UND ob es auch verspachtelt ist. Wenn nur Verlegung von Gipsplatten drin steht, dann geht man als Laie davon aus, dass dies sicher auch verspachtelt und gestrichen ist. Aber eben...Pfälzer hat hier im Forum generell bei Verträgen mal gut geschrieben: "Problem ist nicht das, was im Vertrag drin steht, sondern das, was NICHT drin steht.")
Ich weiss, klingt jetzt sicher beängstigend. Aber so schlimm ists jetzt auch wieder nicht. Ist ja keine Prüfung.
Und meist stimmen die Sachen ja auch, selbst wenn man es selber evtl. übersehen hätte. Die Bemusterer haben ja viel Erfahrung darin und erstellen tagtäglich Protokolle. Unserem Bemuster sind z.T. einige Sachen aufgefallen, wo ich sagen musste: "Oh hoppla, da hat jetzt einer aber wirklich aktiv mitgedacht. Das wäre mir entgangen." Aber natürlich sind die auch nicht fehlerfrei.
Gruss, Cal